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Stand- und Liege-Punkte

Verfasst: 01.06.2006, 19:33
von moshe.c
Ein Bein
das ist zum Stehen da,
das zweite dient der Sicherheit,
nehm ich einen Arm dazu,
ist diese fort,
auf allen vieren
beweg' ich mich
in schwierigem Gelände,
gibt es keinen Weg,
so lieg ich auf dem Rücken,
auf dem Bauch,
da seh ich das ganz Kleine auch,
und dreh' ich mich zur Seite,
seh' ich dich,
zuletzt dann
auf dem Kopf zu stehen
ist auch ganz schön.

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hat mich gejuckt und zur Nachahmung empfohlen

moshe.c

Verfasst: 02.06.2006, 08:25
von hwg
Hallo Moshe!
Dein Gedicht gefällt mir! Die Vorschläge mit dem Auf-dem-Bauch- und -Rückenliegen sind beherzenswert, lediglich mit dem Auf-dem-Kopf-stehen habe ich Schwierigkeiten - bin total unsportlich! :grin:
Lieben Gruß!

Verfasst: 02.06.2006, 10:13
von moshe.c
Kann ich heute auch nicht mehr und als Kind war es für mich auch eine Unmöglichkeit. Im Alter von 35 Jahren habe ich es in der Schauspielschule dann doch noch gelernt, war eine echte Sensation für mich. Sogar das Rad-Schlagen haben sie mir noch beigebracht!!

Viell Spaß bei den anderen Übungen

moshe.c

Verfasst: 02.06.2006, 13:57
von hwg
Bis 1980 habe ich auch auf Theaterbühnen agiert - das Kopfstehen und das Radschlagen ist von mir jedoch glücklicherweise nicht verlangt worden. Die Schauspielerei hat mir viel Freude bereitet - nun widme ich mich allerdings gänzlich dem Schreiben. Hinter die Kulissen gucke ich jedoch immer noch gerne.

Verfasst: 03.06.2006, 08:19
von Lisa
Hallo moshe,

mir gefällt dieser Perspektivendurchlauf anhand der Körperhaltung...

auf dem Bauch,
da seh ich das ganz Kleine auch


Das erinnert mich an Werthers "Wiesenszene", da wo der Deutschlehrer immer verlangt, dass man sagt: "Pantheismus" :grin:

und dreh' ich mich zur Seite,
seh' ich dich


auch diese Wendung finde ich schön...

und dann endet alles mit dem auf dem Kopf stehen...ja, vielleicht ist es ein bisschen so...

Ein schönes Körperspiel...

Lisa

Verfasst: 21.06.2006, 20:08
von Thomas Milser
Sehr schönes Teil, Moshe. Ein wahrhaft bewegtes, wenn nicht gar bewegendes Gebilde. Komischerweise habe ich versucht, das Gedicht in Reimform zu lesen, aber es gibt weder Reim noch Rhythmus. Außer dann in der letzten Zeile. Da reimts sich, wohl eher zufällig? Als ich es dann nochmal las, hätte es sich eigentlich erst recht reimen müssen. Hat es aber wieder nicht. Sollte es das vielleicht doch lieber tun? Dabei mag ich Reime gar nicht. Seltsam.

Die von Lisa zitierten Stellen finde ich auch herzallerliebst.

Dann werde ich jetzt mal bewegt in die Kneipe marschieren und anderen beim Bewegen zuschauen (Fußball), und hoffen, dass ich auf dem Rückweg nicht einen Arm oder gar beide hinzunehmen muss. der Sicherheit wegen. :mrgreen:

Gruß vom Tom.

Verfasst: 21.06.2006, 20:30
von moshe.c
Danke, das du dieses nochmal zu Tage förderst.

Dieses Nicht-Reimen mag ich soooo, weil es die Schwierigkeiten ausdrückt, die bei der physischen Ausführung entstehen.

Möge mein Gedicht dir zu einem sicheren Heimweg verhelfen, oder, falls deine geliebte Mannschaft gewinnt, zu einem sicheren Kopfstand.

moshe.c

P.S: Ich werde heute auch mal schauen,