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Sonntagmorgen

Verfasst: 27.04.2022, 00:15
von UwUs
Am Morgen spielen
die Tauben Boss auf
den Straßen der Stadt.
Ich ziehe weiter.
Hinter unverspiegelten Gläsern
sieht man meine Tränen nicht.

Verfasst: 27.04.2022, 18:48
von Nifl
Willkommen Uwus.
Der erste Teil des Textes gefällt mir sehr. Besonders das Wort „Boss“, das heutzutage ja nur noch selten verwendet wird und früher -besonders linkspolitisch- häufig zu hören war. Da steckt viel drin. Und auch schöner Humor. Und auch ein sympathisches partnerschaftliches Verhältnis zur Tierwelt, dass die Tauben einen Status bekommen.


Hinter unverspiegelten Gläsern
sieht man meine Tränen nicht.

„unverspiegelt“ ist ein sehr sperriges Wort. Außerdem verstehe ich es nicht, dann sieht man die Tränen doch gerade? Oder ist das Paradoxe gewollt? (ich denke laut)
Sieht LyIch ihre eigenen Tränen nicht? „Man sieht ja seine eigenen Tränen nicht“ im Sinne von „Man hört ja seine eigenen Worte nicht“?

Spannend allemal.

Viele Grüße

Verfasst: 30.04.2022, 17:24
von Nikolaus
Hallo UwUs und herzlich willkommen!

Dein Einstiegsgedicht(?) mag ich sehr. Humor kann ich im Text nicht erkennen. Das Bild der Tauben als "Boss" finde ich sehr gelungen. Ich seh sie vor mir, wie sie aufgeplustert - fordernd durch die Straßen ziehen. Auch den Schluss mag ich sehr. Mir gefällt dein Stil und ich freue mich auf mehr von dir.
Herzlichen Gruß - Niko

Verfasst: 05.05.2022, 17:48
von birke
hi uwus, herzlich willkommen.
ein schönes stimmungsbild, das einige spekulationen zulässt, vielleicht sieht man die tränen ja nicht, weil gar keine da sind? oder du meinst doch verspiegelte gläser? außerdem suggeriert mir der anfang, dass die straßen noch menschenleer sind, insofern würde ohnehin niemand die tränen sehen?
lg birke