als ich die Maske ...

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 31.01.2023, 16:59

für einen Moment abnahm
bekam ich sogleich meine Strafe:
man sah meine ergraute Haut
meine traurigen Zähne
die jahrelang säulenartige Sätze
gebildet hatten
aus meinem Mund
ragt ein blutleerer Lumpen
die Augensprache habe ich
längst verlernt
im Atemnebel beschlägt
der gläserne Glanz
Zuletzt geändert von Amanita am 01.02.2023, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 01.02.2023, 13:54

ja... gut in worte gefasst, ... "schön" (- gerade nicht! - aber treffend) bildlich dargestellt.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

jondoy
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Beitragvon jondoy » 01.02.2023, 19:05

hier gefällt mir besonders
die verbindung zwischen titel und text,
der text ist für mich stimmig,
nur würd ich den text mit dem wort verlernt enden lassen,

weil bis dahin darin offen und direkt gesprochen wird,
in den beiden letzten Zeilen hingegen diese Direktheit verschwimmt,
ein Rückzug ins Lyrische.

Ja die Augensprache, eine der schönsten

die Augensprache ist Indiens lebendigste Sprache,
habe ich mit eigenen Augen gelernt,
deswegen finde ich das letzte besonders traurig

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 01.02.2023, 19:07

Hallo jondoy, ja, so kann ich es machen, danke für den Tipp. :blümchen:


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