nur ein cello

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 18.08.2023, 21:32

nur ein cello

ein cellist spielte mir vor
dass du da bist
immer noch und mehr denn je
bach schrieb dich
sonatisch in mein herz
damals und heute
vermisse ich dich
dein tod hat mich enger mit dir verbunden
als es dein leben je gekonnt hätte
und er verbindet immer mehr
seit 45 jahren

als du starbst
schienst du mir verloren
doch von tag zu tag
finde ich dich
immer mehr und überall

doch das vermissen ist unsterblich
papa

(c)NikolausKahlen
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birke
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Beitragvon birke » 19.08.2023, 14:45

was musik so alles vermag. mir gefällt das sehr, lieber nikolaus, allein das „sonatisch“ erscheint mir ein bisschen wie ein fremdkörper, etwas zu gewollt, verkopft, das könnte für mich getrost entfallen.
immer mehr, und das cello. hallt nach.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 26.08.2023, 19:18

Danke, liebe birke, für deine Anmerkungen.
Es ist wahrlich ein persönliches Gedicht. Mein Vater war für mich verloren, als ich 12 Jahre alt war. Er starb, als ich 19 war.
Er liebte die cellosonaten von jsbach wie keine andere Musik. Das ist mir haften geblieben, war ich doch selbst Musiker. Und ich sitze in Göttingen in der Fußgängerzone und da kommt ein cellist und spielt eine dieser Sonaten. Ich musste sofort schreiben.
Deinen Einwand bezüglich "sonatisch" kann ich nachvollziehen, aber noch hadere ich....mal sehen, ob ichs ändere.
Vielen Dank vom Nikolaus!
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birke
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Beitragvon birke » 26.08.2023, 23:48

das ist traurig.. und eine bewegende begebenheit. also, ja, verstehe ich, und hab mir gedacht, dass die sonaten eine rolle spielen.. vielleicht kannst du sie noch anders unterbringen...? ansonsten, lass es so. schlecht ist es nicht, "sonatisch" fiel mir nur etwas raus aus dem sonstigen ton des gedichts .
lg, diana
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