in pausen wohnt weite

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 12.02.2024, 16:38

.

wo mondkäfer hausen
in mulden einer galaxie
grüne pausen
von der erde
ein rauschen nur
und eine große terz
intervallschachtelung

.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 18.02.2024, 10:54

Wurden Sie inspiriert von dem einen Gedicht, das in sich Elemente der Notation (Musik) offenbarte?

Ihr Stück ist angenehm kurz, allerdings umschreibt es nur einen Hauch von Moment.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.

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birke
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Beitragvon birke » 18.02.2024, 12:55

von welchem einen gedicht ... stehe wohl gerade auf dem berühmten schlauch? :)
ein hauch von moment, ja. vielen dank!
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jondoy
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Beitragvon jondoy » 05.03.2024, 22:25

hab diese zeilen nach zwei, drei ? Wochen ein zweites Mal durchgelesen

von meinem sprachmelodiegefühl her bin ich auch beim zweiten Lesen wieder überrascht von diesem letzten wort "intervallschachtelung".

....als wenn ein lyrikliebender Wissenschaftler am ende noch einen gedanken hat, den er mit diesem besonderen Wort ausdrücken wollte, so kommt es mir vor...

spontan wäre ich auch dieses zweite Mal wieder geneigt, zu schreiben, lass vielleicht dieses Wort weg, es wirkt auf mich ein bischen wie ein fremdkörper zur vorherigen Sprachmelodik, aber mir ist natürlich klar, dass dieses als Schlussakkord ausgewählte Wort irgendwas ausdrücken soll, dass sich mir aus dem Kontext nicht erschließt, möglicherweise eine Zusammenfassug von dem, was mit den vorherigen Zeilen beschrieben wird

beim nochmaligen Ansehen beginne ich vielleicht eine Ahnung davon zu kriegen, worauf dieses Wort möglicherweise anspielen könnte

hab mich eben gefragt, gibt es mondkäfer ...auf der erde ; - ), gegoogelt und festgestellt, tatsächlich...
....und jetzt nochmals aus Neugierde nachgelesen....."Die Intervallschachtelung ist eine Methode, um die Werte von Wurzeln anzunähern, ohne die Wurzel direkt zu berechnen"
also doch ein wissenschaftlicher Begriff, obgleich mir witzigerweise beim Lesen dieses Satzes Graswurzeln in den Sinn gekommen sind, und ich ihn spontan nicht in numerischer Mathematik verortet hätte ;-)

vielleicht meint sie ja damit (die Birke), dass man die Weite, die in grünen Pausen vom Getriebe der Erde innewohnt, nicht wirklich berechnen kann, genausowenig, wie sich galaxien nicht ausschließlich nur in uns umgebenden universen befinden, sondern auch in uns drin oder, wie soll ich es ausdrücken, ich besuche meine Oma in der Milchstraße, aber nur am Mondtag.

....wo die terrestrischen mondkäfer hausen, davon hab ich dank meiner minimalrecherche mittlerweile einen hauch von ahnung, in mulden einer galaxie, und dieser bildhafte Vergleich führt mich zu der Überzeugung, dass dieser Text mit Bildern spielt.

Jetzt habe ich etwas ganz anderes geschrieben, als ich ursprünglich dazu schreiben wollte..; - ).
Das hab ich davon, wenn ich mich mit solchen Texten "wissenschaftlich" beschäftige ;-)

j

6.3. nachtrag: bitte nicht kommentieren, reiner zufall, diesen ´ trauen wir uns zu' find ich sehr schön.

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birke
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Beitragvon birke » 08.03.2024, 10:29

danke, du lieber, für die fließenden gedanken hierzu, [und dortzu], sehr interessant, und schön!
eines vielleicht noch ergänzend, eine (große) terz ist ja auch in der musik ein bestimmtes intervall.
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