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Fahrplanwechsel

Verfasst: 12.03.2024, 13:00
von Amanita
mein Rückzug:
weil ich nicht mehr gefragt bin
binde ich meine Antworten
im stillen Garten fest
beschneide die Wörter
dass sie nicht wuchern

in den Rosenkugeln
spiegelt sich eine
wohltemperierte Sprache
Schneckenspiralen
sammle ich von den Sträuchern

fange Momente
mit einem Schmetterlingsnetz
streife ihnen die Trauerhaut ab
und sage mir: es ist Sommer
jetzt

Verfasst: 14.03.2024, 20:53
von jondoy
hallo amanita,

ich finde, diese gelungene Verwobenheit
zwischen den ´Gartenbildernˋ und
des Abstreifens des eigenen Zustandes
auf der zweiten Ebene,
zeichnet diesen Text aus.
die aparte zurückgezogenheit in melancholie und dieser trotz am ende,
sie bindet, beschneidet, sammelt, fängt Zurückliegendes ein, streift ihnen ihre Melancholie ab und spiegelt sich im Sommer, den sie sich herbeizaubert.
fahrplanwechsel der anderen art

Verfasst: 14.03.2024, 21:18
von Amanita
Vielen Dank, jondoy!

Verfasst: 17.03.2024, 12:54
von OscarTheFish
In dem Gedicht baut sich eine Parallelgesellschaft auf. Bei genauerer Betrachtung ist sie vielleicht doch nicht so bedrohlich wie in der Schule diesbezüglich abgerichtet wird.