Wer sich in steile Gebiete der Philosophie wagt,
sollte herunter kommen von seinem hohen Ross.
Ein Esel böte da einen sicheren Tritt. Und es gilt:
Lieber einen Fisch an der Angel, als keinen in der Reuse.
Die Menschenwürde bemisst sich an ihrem Soll-Zustand;
ihr Ist-Zustand ist unwürdig. Man soll der Vergänglichkeit
ein Schnippchen schlagen, sich an die erfüllten Stunden
oder Jahre erinnern mit Gewinn.
Ich schaue gerade in den Spiegel, kneife meine lose Haut
am Hals, raffe Falten, dass sich das Gesicht strafft. Ja, ich
war früher mal schön und glatt. Die Weisen empfehlen,
genieße den zufriedenen Augenblick, aber dass man auch
loslassen können muss. Ich ließ los und da hingen sie wieder
durch, die Früchte des Alterns, diese schlaffen Lefzen, echt
Scheiße.
Indessen unternahm mein Gemütskaninchen
Feldversuchungen aus seiner Nano-Perspektive
beim Wiedereintritt entlang der Spannungslinien
zwischen den wogenden Hitzewallungen seiner
cerebralen Funktion innerhalb der oszillierenden
elektromagnetischen Frequenz, jedoch denke ich,
nur deshalb, weil wir uns gerade parallel im Quadrat
der Zeitachse mit der Kleinen Magellanschen Wolke
befanden, und nicht im Hasenpanier mit uns selbst.
Ist doch klar.
Ja, es wurde mir klar, die verschollene
Würde würde nur wiederkehren, wenn ich in
Würde mich zeigen würde, wie neulich, als ich
erhobenen Hauptes durch den Supermarkt
schritt; wie eine Lichtgestalt wurde ich angestarrt,
in den Augen der Kunden spiegelte sich meine
Erhabenheit, machte mich erhaben über alles,
über den schnöden Mammon, über meine
schlaffen Lefzen, und sogar über die Hundescheiße
vor dem Laden, über der ich in diesen hineinrutschte,
wie in jene Offenbarung mit dem Gemütskaninchen.
Erst später wurde mir klar: (Kunst-Lyrik)
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