Seite 1 von 1

an W. – ob es noch deine Stadt ist?

Verfasst: 28.11.2024, 23:23
von Amanita
deine Sprache war
aus dunkelfarbigem Samt
mit stählernen Spitzen –
sie krallte sich sanft
in unser Gemüt
färbte es finster

sie brachte aber auch
kleine Leuchtlampen mit
führte uns durch verschlungene Wege
unseres Gehirns
ließ uns am Ende verrätselt
mit klaren Gedanken zurück

Labyrinthe aus Worten:
wir retteten uns heraus
in die Gegenwart
und vergaßen dich –
deine Gedichte sperrte man
in die Psychiatrie

Verfasst: 28.11.2024, 23:50
von birke
das klingt rätselhaft und spannend! wer wohl "w." ist?
gefällt mir gut :)

Verfasst: 03.12.2024, 16:57
von Amanita
Ja, auch hier vielen Dank, birke!

Verfasst: 03.12.2024, 22:14
von Werner
sehr starkes gedicht, und ja, geheimnisvoll

Verfasst: 04.12.2024, 20:53
von Amanita
Vielen Dank. Ja, geheimnisvoll eben auch W's Gedichte; wenn etwas von deren Grundstimmung rüberbringen konnte, freut es mich.