An den ich glaubte

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Dita

Beitragvon Dita » 31.12.2005, 17:35

So will ich versuchen bei Dir zu sein
Um der Furcht Einhalt zu gebieten
Um ein Land zu erschaffen
Indem die Last auf Deinen Schultern
Zu Flügeln wird

So will ich neben Dir wandeln
Und ein neues Meer erfinden
Das Deine Tränen mit sich nimmt
Indem sich die Angst ertränkt
Zur Erinnerung wird

Ich werde Dich vor den länger werdenden Schatten verbergen
Sei Dir meines Geleits gewiss

Max

Beitragvon Max » 06.01.2006, 19:29

Liebe Dita,

ich bin bei dem Gedicht hin- und hergerissen. Zum einen hat es sehr viel Schönes, Bilder, die mir neu sind, jemanden vor den länger werdenden Schatten zu verbergen finde ich zum Beispiel ganz stark, die Schlusszeile sowieso, andereseits habe ich den Eindruck man kann es noch verbessern. Das Bild von den Tränen und dem Meer kennt man einfach schon zu gut, oder?

Liebe Grüße
Max

Dita

Beitragvon Dita » 06.01.2006, 20:33

Lieber Max,

eigentlich (ein Unwort, ich weiß) ist es gar kein Gedicht, sondern Zeilen, die ich mal an meinen Freund schrieb. Werde es mal in Form bringen und dann noch mal ins Forum setzen.
Würde mich freuen, wenn Du es Dir dann nochmal anschaust.
Lieben Gruß,
Dita

Max

Beitragvon Max » 08.01.2006, 18:36

Liebe Dita,

klar, das mache ich doch gern un d bin schon gespannt.

Liebe Grüße
max

Dita

Beitragvon Dita » 09.01.2006, 01:04

So will ich versuchen bei Dir zu sein
Um der Furcht Einhalt zu gebieten
Um ein Land zu erschaffen
Indem die Last auf Deinen Schultern
Zu Flügeln wird

So will ich neben Dir wandeln
Und ein neues Meer erfinden
Das Deine Qualen mit sich nimmt
Indem sich die Angst ertränkt
Zur Erinnerung wird

So will ich wahrhaft sein
In jedem Blick, in jedem Wort
Will versprechen für die Zukunft
Ich werde Dich vor den länger werdenden Schatten verbergen
Sei Dir meines Geleits gewiss


Lieber Max,

werde dafür nicht den Literaturnobelpreis erhalten. Soviel ist klar. Grins. Kennst Du das, wenn etwas soweit weg ist, dass man keine Worte mehr findet. So wie in der ersten Version habe ich das damals empfunden und heute frage ich mich, was da bloß in mir vorging...

Sei milde mit mir und lieb gegrüßt,
Dita

hella49

Beitragvon hella49 » 09.01.2006, 14:15

hei Dita...... meine Schwester heisst auch so

also ich finde das Gedicht wunderbar.....ja sicher es ist nicht rund,
aber ich denke zum Zeitpunkt des Schreibens warst du auch nicht "rund"

ich hab enorme Schwierigkeiten "alte Texte" mit neuen Gedanken , neu zu schreiben
ich finde, man macht sie kaputt, es ist nicht mehr die "Bauchsprache"
nicht mehr diese Gefühl der Stunde

ich habe z. B. sehr viel geschrieben, als es mir sehr schlecht ging
es würde mir nicht einfallen heute daran zu feilen, viele dinge sehe ich heute ganz anders, würde anders formulieren

auf Wolke 7 lässt sich nicht aus der Hölle berichten

ich habs gerne gelesen

gruss Hella

Dita

Beitragvon Dita » 09.01.2006, 23:33

Hallo Hella,

Danke für Deine Worte. Schön zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin, die das Wort rund im Zusammenhang mit Gefühlszuständen benutzt. Mir geht es genauso, die dunklen Stunden lassen einen schönere Worte finden. Wenn es mir gut geht, schreibe ich so gut wie gar nicht.

Sei lieb gegrüßt,
Dita

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 10.01.2006, 12:34

Hallo Dita,

hast du schon mal dran gedacht, nur die erste Strophe zu nehmen, für sich allein? Ich finde, dass du dort schon alles sagst. Wer ein Land erschaffen will, in dem die Last auf den Schultern zu Flügeln wird, der hat doch schon alles gesagt.

Es grüßt dich
Marlene :thumbleft:

Max

Beitragvon Max » 10.01.2006, 13:56

Liebe Dita,

ach es geht doch gar nicht um Literaturnobelpreise (obwohl - wäre doch schöne eine Gewinnerin hier im Formum zu haben :-) und wenn ich zu hart war, tut mir das leid! Und sicher kenne ich das Gefühl keine Worte für meine Gefühle zu haben Hm, nur ist auch das wahr: asus dieser Sprachlosgkeit enstehen nicht unbedingt meine besten Gedichte, denn das, was ich dann sage, sind ja nicht mehr meine Worte, können es nicht sein.. Jedenfalls denke ich, dass das Gedicht jetzt sehr viel mehr über dich sagt.
Danke
Max

Dita

Beitragvon Dita » 10.01.2006, 21:26

Hallo Marlene,

für mich wäre die erste Strophe alleine zu schwach. Findest Du es so überladen?

Lieber Max,

überhaupt nicht zu hart. Freue mich, wenn ich Deine Sicht der Dinge erfahre.
Es fällt einfach schwer nochmal in die Gefühlswelt vergangener Tage einzutauchen. Gefällt Dir die jetzige Version?

Es grüßt,
Dita

Perry

Beitragvon Perry » 11.01.2006, 16:40

Hallo Dita,
ich finde auch, dass der erste Vers am stärksten ist. Vielleicht kann ich Dir mit einem Vorschlag zur Gestaltung des 2. und 3. Verses weiterhelfen:

So will ich neben Dir wandeln
und ein neues Meer füllen
das deine Qualen aufnimmt
In dem sich die Angst ertränkt
und zur Erinnerung werden lässt

So will ich dein Mantel sein
und dich verbergen
vor den länger werdenden Schatten
Bei dir sein in jedem Blick, jedem Wort
für jetzt und in der Zukunft

LG
Manfred

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 12.01.2006, 09:15

Hallo Dita,

ich finde es nicht gerade überladen, nur eine kleine Ecke zuviel. Gehöre selber zu den Leutchen, die lieber etwas zu wenig schreiben und dem Leser erlauben oder zwingen, sich den Rest selber zu denken.

Es grüßt dich
Marlene


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