beziehungsLos

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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noel
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Beitragvon noel » 24.08.2006, 21:08

verwüstung liegt in den furchen
meiner stirne
ich spüre mich auf
_geben
stille
stammelt sich zusammen
im schritt
schwanken augen
stürzen geräusche in winkel
in denen ES unerträglich crescendet
larven pule ich
aus dem gesicht
spucke zähne in den knobel
beziehungslos von allem
lasse ich mich fallen
lallen
liegen im staub
& schreie der unruh die sekunden
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Maija

Beitragvon Maija » 25.08.2006, 19:58

Hallo noel,

Du verwendest eine schwierige Sprache, die mir persönlich nicht sonderlich gefällt. Zum Beispiel verstehe ich überhaupt nicht den Satz:

spucke zähne in den knobel

Knobel ein Würfel?

Das Gesamtbild kann man aber ohne weiteres erkennen und die Idee dazu gefällt mir gut. Die bangen, beziehungslosen Sekunden die unerträglich sein können.

Gruß Maija

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noel
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Beitragvon noel » 25.08.2006, 20:29

ola maija,

1. danke für die offenheit. das mag ich!
2. es ist irgendwo von irgendwem schon irgendwie alles gesagt worden, will meinen
ein gedicht kann nichts neues erbringen... sondern muss durch die sprache die variation ausmachen.
wenn man die idee hinter meinem text nur mühsam erkennen kann, wenn die sprache schwer ist, dann ist DAS was ein gedicht ausmacht eben schwer, mühsam & schlichtweg schlEcht


danke, dass du dennochworte gefunden hast

kleiner dank Bild

Bild
noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Maija

Beitragvon Maija » 25.08.2006, 21:33

Hallo noel,

Dein kleiner Dank bereitet mir große Freude, Danke! ;-)

wenn man die idee hinter meinem text nur mühsam erkennen kann, wenn die sprache schwer ist, dann ist DAS was ein gedicht ausmacht eben schwer, mühsam & schlichtweg schlEcht


Das ist nun auch wieder Quatsch und so nicht gemeint! Schlichtweg schlecht ist es halt nicht. Eine kleine Überarbeitung und deine Bilder nehmen eine Form an.

spucke zähne in den knobel


Würde ich weglassen und andere Wörter wählen. Was meinst du eigentlich damit?

in denen ES unerträglich crescendet


Bis unerträglich gefällt mir alles gut.

Gruß Maija

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noel
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Beitragvon noel » 25.08.2006, 21:37

das freut mich
die linke hälfte bin ich rechts der fritz
aber das dürfte klar sein
beim zweiten bild ist nur das teilstück ich
das andere ist klar ...
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

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Maija

Beitragvon Maija » 26.08.2006, 10:17

So sah ich dies alles auch
Deine Collage ist dir gut gelungen
Gefangen in Nietzsches Bann :mrgreen:

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noel
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Beitragvon noel » 26.08.2006, 14:08

NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

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lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 26.08.2006, 14:59

Während ich schon den Text sehr ansprechend fand (insbesondere die Doppelbezüglichkeit der einzelnen Zeilen, z.B.
"ich spüre mich auf
_geben"

oder: " stille
stammelt sich zusammen
im schritt "
und dann doch noch: "schwanken augen "
oder doch schon neu und als zweiergruppe mit: "stürzen geräusche"

Das ist wirklich beziehungslos weil eben mit zu vielen Beziehungsmöglichkeiten angefüllt. ),
bin ich von dem Hörerlebnis geradezu begeistert!! Man versteht natürlich ohne Text kein Wort, aber das ist doch wirklich mal ein herrliches Klang- und Stimmenexperiment. Die Kunst der lyrischen Fuge. Vielen Dank. :daumen:

Gruß,
lichelzauch

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noel
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Beitragvon noel » 02.09.2006, 19:34

das freut mich ungemein

ich dachte schon alle hätten ein problem
mit meiner spRache

*freu
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moshe.c

Beitragvon moshe.c » 07.11.2006, 23:35

Ist es nicht Leiden an und wegen der Beziehung zur Welt?

Leiden, das DIESE Beziehung eben nicht aufgeben kann?

Gerade Nietsche!

moshe.c

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 08.11.2006, 10:34

Liebe noel,
wie schön ist das denn gesagt:
2. es ist irgendwo von irgendwem schon irgendwie alles gesagt worden, will meinen
ein gedicht kann nichts neues erbringen... sondern muss durch die sprache die variation ausmachen.
wenn man die idee hinter meinem text nur mühsam erkennen kann, wenn die sprache schwer ist, dann ist DAS was ein gedicht ausmacht eben schwer, mühsam & schlichtweg schlEcht


Das gefällt mir!!

Sag mal, kannst du das zweite Bild bitte mal für sich unter polyphon posten? Das finde ich serh gelungen!! (mehr dazu dann da!). Damit würdest du mir eine große Freude machen!

Dein text gefällt mir wieder einmal sehr - und "spucke Zähne in die Knobel" ist für mich ebensowenig zu entschlüsseln wie ein Traum, aber es wirkt!

(Kleines aber: Manchmal bist du mir etwas zu "psychologisch" in deinen Bildern)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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noel
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Beitragvon noel » 08.11.2006, 17:06

lieber mosche

jaaaaaaaaaaa
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noel
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Beitragvon noel » 08.11.2006, 17:08

das mit dem psychologisieren ist nicht aus meinem philosophischen grauzellen zu bringen,
aber ich verstehe die schwere, die damit einhergeht...

c'est moi

bild wird eingesetzt & danke
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