leise

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.09.2006, 12:48


leise

hallt die melodie
der nacht
auf samtpfoten
dämpft
laute gedanken
des tages


(c) Gabriella Marten Cortes
Zuletzt geändert von Mucki am 05.10.2006, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 07.09.2006, 14:03

Hallo Magic,

willkommen hier erst mal :-).

An deinem Gedicht habe ich sprachlich nichts auszusetzen (bis auf dass sich mir die Frage stelt, warum du die artikel vor "melodie" und "laute Gedanken" weggelassen hast, also der Grund würde mich interessieren, es ist keine Änderungsnachfrage). Es kommt kurz und klar daher, über das Wort Samtpfoten ließe sich aus meinen Augen eventuell streiten, aber das ist letzlich geschmacksache - soweit also alles gelungen.

Nur nach dem Lesen passiert mit mir nichts, ich vermisse den Drang mit näher mit dem Gedicht zu beschäftigen, weil ich den Grund für das Entstehen dieses Gedichts nicht spüre...das lyr. Ich konstrastriert Tag und nacht (leise melodie vs. laute gedanken) im klassischen Sinne, die ´Nacht als Rückzugsort, Ort der Ruhe. Abe warum vollzieht das lyr. Ich diese Polarisierung? Weil es eine typische Trennweise ist oder weil es in diesem KOntrast etwas besonderes ausdrücken möchte? Wenn letzteres der Fall ist, wüde ich mir eine Herausarbeitung dieses Grundes noch wünschen...sonst liest man allzu schnell dieses Gedicht fertig...

Liebe Grüße,
lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.09.2006, 14:41

Lisa hat geschrieben:Hallo Magic,

Hi Lisa,



willkommen hier erst mal :-) .

Danke schön:-)

An deinem Gedicht habe ich sprachlich nichts auszusetzen (bis auf dass sich mir die Frage stelt, warum du die artikel vor "melodie" und "laute Gedanken" weggelassen hast, also der Grund würde mich interessieren, es ist keine Änderungsnachfrage).


Ich versuche in meinen Gedichten, möglichst alles wegzulassen, was m.E. überflüssig ist. So, wie ich auch meistens klein schreibe.


Es kommt kurz und klar daher, über das Wort Samtpfoten ließe sich aus meinen Augen eventuell streiten, aber das ist letzlich geschmacksache - soweit also alles gelungen.


Das freut mich:-) Hast du einen Änderungsvorschlag für das Wort "Samtpfoten"? Ich habe dieses Wort gewählt als Beschreibung für das in diesem Augenblick vorherrschende Gefühl.

Nur nach dem Lesen passiert mit mir nichts, ich vermisse den Drang mit näher mit dem Gedicht zu beschäftigen, weil ich den Grund für das Entstehen dieses Gedichts nicht spüre...das lyr. Ich konstrastriert Tag und nacht (leise melodie vs. laute gedanken) im klassischen Sinne, die ´Nacht als Rückzugsort, Ort der Ruhe. Abe warum vollzieht das lyr. Ich diese Polarisierung? Weil es eine typische Trennweise ist oder weil es in diesem KOntrast etwas besonderes ausdrücken möchte? Wenn letzteres der Fall ist, wüde ich mir eine Herausarbeitung dieses Grundes noch wünschen...sonst liest man allzu schnell dieses Gedicht fertig...

Es ist ein Stimmungseinfang, der in dieser Nacht ganz besonders nachhallte. Du hast Recht, Interpretationsspielraum gibt es eigentlich keinen. Es ist einfach nur eine Momentaufnahme.
LG
Magic



Liebe Grüße,
lisa

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 08.09.2006, 00:24

Bei mir passiert da was:

Ich lege bei diesen Worten den Tag ab, höre in die Nacht, in meine Nacht, in die Nacht der anderen und gleite in einen anderen, den Nachtzustand.

Wohlig, besinnlich, weitersinnend, ganz im Jetzt der Nacht.

Mir passiert da viel und was ganz wichtiges, was ich manchmal vergesse.

Danke für die Erinnerung für heute Abend.

moshe.c

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.09.2006, 00:55

moshe.c hat geschrieben:Bei mir passiert da was:

Ich lege bei diesen Worten den Tag ab, höre in die Nacht, in meine Nacht, in die Nacht der anderen und gleite in einen anderen, den Nachtzustand.

Wohlig, besinnlich, weitersinnend, ganz im Jetzt der Nacht.

Mir passiert da viel und was ganz wichtiges, was ich manchmal vergesse.

Danke für die Erinnerung für heute Abend.


Was für ein wunderschönes Feedback *strahl*
Happy Magic


moshe.c

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 08.09.2006, 06:58

Ich finde dies ein wunderschones Stimmungsbild, tue mich nur mir den Zeilenumbrüchen schwer- Es hat gedauert, ehe ich das "dämpft" der Melodie zuordnete. Mir fehlen hier auch die Adjektive, sie würden den Text weicher klingen lassen. Dennoch hast du einen Zaubermoment eingefangen,

herzlichst, KÖ

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.09.2006, 11:27

königindernacht hat geschrieben:
Hallo KÖ,


Ich finde dies ein wunderschones Stimmungsbild, tue mich nur mir den Zeilenumbrüchen schwer- Es hat gedauert, ehe ich das "dämpft" der Melodie zuordnete.

Ja, die Zeilenumbrüche können einen Text sehr verändern, oft in eine ganz andere Richtung bringen. Dass ich z.B. "auf Samtpfoten" mit Absätzen in die Mitte setzte, ist ganz bewusst so vollzogen, damit sich die "Samtpfoten" auf den vorderen und den unteren Teil beziehen. Auch mit dem Titel ist es so eine Sache. Ich vermeide es, den Titel noch einmal im Text zu verwenden. Der Titel ist sozusagen Programm und soll quasi im Text 'mitgelesen' werden.


Mir fehlen hier auch die Adjektive, sie würden den Text weicher klingen lassen.

Die Adjektive soll sich der Leser selbst dazudenken. Habe sie gewollt weggelassen, nur das Wesentliche geschrieben.

Dennoch hast du einen Zaubermoment eingefangen,

Danke dir:-) Genau darum ging es, einfach nur einen "magischen" Moment einfangen.
LG
Magic


herzlichst, KÖ

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 13.11.2016, 11:03

Sehr gelungen, das Apokoinu im dritten Vers.

Irgendwie, wahrscheinlich nicht nur bei mir, entsteht hier das Bild einer Katze.


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