Symphonie der Gefühle

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 08.09.2006, 13:21

Letzte Fassung: 10.10.06

Symphonie der Gefühle

prélude intérieur,
die ratio der Dirigent.
Tapfere Interludien der Emotionen:
leis, ganz leis
wagt die Harfe sich hervor,
Hoffnung.
Gleich einem Hauch aus der Ferne,
umarmt von der Panflöte
Melancholie,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele.

Trommelwirbel.
Argwohn hinterfragt fordernd.
Hoffnung und Melancholie weichen.
Paukenschlag,
zurück zur Realität.

Bizarres Spiel der Oboe,
wirbelnde Gefühle.
Staccato der Fanfare,
Aufruf zum Tatendrang,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
immer schneller, vehementer, die Fragen.

Zaghafter Einsatz der Violine,
Vertrauen?
Seidiger Widerhall der Harfe,
Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit,
schweben behutsam,
kaum Spuren hinterlassend.

Tiefes Grollen des Kontrabass' fegt das pas de deux hinfort.
Das Antlitz der Angst erscheint in voller Größe,
vibrierend das Orchester der einst Mutigen,
erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein,
der Schwermut stärkster Ausdruck.

Doch dann
übernimmt der wahrhaftige Dirigent.
Das Herz lädt die Hoffnung zum Solo ein.
In vollendeter Harmonie
bringt die Harfe die anderen zum Schweigen.
Symphonie der Stille.

© Gabriella Marten Cortes



Zweite Fassung:

Symphonie der Gefühle

prélude intérieur,
die ratio der Dirigent.
Tapfere Interludien der Emotionen,
leis, ganz leis
wagt die Harfe sich hervor, Hoffnung,
gleich einem Hauch aus der Ferne,
umarmt
von der Panflöte Melancholie,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele.

Trommelwirbel.
Argwohn hinterfragt fordernd.
Hoffnung und Melancholie weichen.
Paukenschlag, zurück zur Realität.

Bizarres Spiel der Oboe, wirbelnde Gefühle,
staccato der Fanfare, Aufruf zum Tatendrang,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
immer schneller, vehementer, so viele Fragen.

Zaghafter Einsatz der Violine, Vertrauen?
Seidiger Widerhall der Harfe,
Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit,
schweben behutsam, kaum Spuren hinterlassend.

Tiefes Grollen des Kontrabass' fegt das pas de deux hinfort.
Das Antlitz der Angst erscheint in voller Größe,
vibrierend das Orchester der einst Mutigen,
erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein,
der Schwermut stärkster Ausdruck,

doch dann
übernimmt der wahrhaftige Dirigent.
Das Herz lädt die Hoffnung zum Solo ein.
In vollendeter Harmonie
bringt die Harfe die anderen zum Schweigen,
Symphonie der Stille.

© Gabriella Marten Cortes







Symphonie der Gefühle

prélude intérieur
die ratio der Dirigent
tapfere Interludien der Emotionen
leis, ganz leis auf seidigen Schwingen,
wagt die Harfe sich hervor, Hoffnung,
gleich einem Glockenklang aus der Ferne
nur angehaucht,
umarmt von der Panflöte Melancholie,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele
Trommelwirbel
Argwohn hinterfragt fordernd
Hoffnung und Melancholie weichen
Paukenschlag, zurück zur Realität
bizarres Spiel der Oboe, wirbelnde Gefühle
staccato der Fanfare, Aufruf zum Tatendrang,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
immer schneller, vehementer, so viele Fragen
zaghafter Einsatz der Violine, Vertrauen?
Seidiger Widerhall der Harfe,
Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit
schweben behutsam, kaum Spuren hinterlassend
tiefes Grollen des Kontrabass fegt das Pas de deux hinfort
das Antlitz der Angst erscheint in voller Größe
vibrierend das Orchester der Mutigen,
erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein,
der Schwermut stärkster Ausdruck
doch dann
bringt ihn der Dirigentenstab der ratio zum Schweigen,
diktiert die Äquivalenz zur derzeitigen Synchronie
und lädt die Harfe zum Solo ein
in wunderbarer vollendeter Harmonie
lässt sie erklingen samtig und zart
die Hoffnung, bis zum Finale

Ich verbeuge mich

© Gabriella Marten Cortes
Zuletzt geändert von Mucki am 10.10.2006, 17:44, insgesamt 5-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 08.09.2006, 13:50

Magic hat geschrieben:diktiert die Equivalenz zur derzeitigen Synthonie
© Magic


Hallo Magic, bevor ich zu deinem mich ansprechenden Text etwas mehr sagen möchte, frage ich ob es wohl Äquivalenz heißen könnte und Symphonie, oder ist das 2. als Kunstwort gedacht :frage: :neutral:

LGG

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 08.09.2006, 14:07

Gerda Jäger hat geschrieben:
Magic hat geschrieben:diktiert die Equivalenz zur derzeitigen Synthonie
© Magic


Hallo Magic, bevor ich zu deinem mich ansprechenden Text etwas mehr sagen möchte, frage ich ob es wohl Äquivalenz heißen könnte und Symphonie, oder ist das 2. als Kunstwort gedacht :frage: :neutral:


Hallo Gerda,

klar, du hast Recht, es soll natürlich Äquivalenz heißen, hab es bereits korrigiert. Synchronie sollte es lauten, sorry.
LG
Magic


LGG

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 16.09.2006, 16:05

Ich habe eine zweite Fassung oben eingestellt. Besser? Oder doch nicht? :blink1:

Zu viele Fremdwörter? Die müssen aber rein, schon wegen den musikalischen Ausdrücken. Einige habe ich entfernt und den Schluss geändert.

Ich bin ziemlich verunsichert, weil niemand, (außer Gerda, die eine Frage stellte), sich bisher hierzu geäußert hat. Ich habe an diesem Gedicht viele Wochen gefeilt, weil es mir so am Herzen liegt ...

unsichere Magic :rolleyes:

Max

Beitragvon Max » 17.09.2006, 12:54

Liebe Magic,

ja, ich finde die Neufassung besser als die erste, habe aber große Schwierigkeiten mit dem Gesamttext, auch mit der zweiten Fassung.

Diese Schwierigkeiten rühren nicht von zu vielen Fremdwörtern (naja "ratio" in Zedile 2 müsste nun nicht sein) sondern vor allem daher, dass Du mit jeder musikalischen Andeutung auch gleich die Interpretation hinterher lieferst. Ich will als Leser eigentlich gar nicht erklärt bekommen, was einzelne Bilder bedeuten, entweder das Bild trägt oder, wenn es trägt nicht; dann hilft mir auch die Erklärung im Text nicht. Man sieht das an den vielen Abstrakta, die Du in Dein Gedicht korsettartig eingebaut hast.
Zudem fiel mir auf, was für ein seltsames Orchester Du da zusammngestellt hast: Violine, Oboe, Pauke, Bass, Hadre und Panflöte (!).
Schließlich finde ich auch, dass es zu viele Schlagwörter gibt, die das Gedicht sprachlich trivialisieren:Melacholie ist für mich z.B. so ein Wort.

Vielleicht versuchst Du ganz radikal nur die Bilder sprechen zu lassen?!

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 17.09.2006, 12:57

Sorry, Magic, ich hinke einem Versprechen hinterher.
Dank Max kommentar bin ich wieder aufmerksam geworden.
Bis später.

Lgg

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 17.09.2006, 14:28

Liebe Magic,
das ist wirklich toll. Jede Zeile schwingt, wie die Musik,
die sie beschreibt. Eines deiner besten Gedichte hier
im Salon. Die zweite Fassung ist etwas besser.

Liebe Grüsse
rockandrollhexe

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 17.09.2006, 14:48

Lieber Max,

du machst mich fertig ;-)
Max hat geschrieben:
Diese Schwierigkeiten rühren nicht von zu vielen Fremdwörtern (naja "ratio" in Zedile 2 müsste nun nicht sein) sondern vor allem daher, dass Du mit jeder musikalischen Andeutung auch gleich die Interpretation hinterher lieferst. Ich will als Leser eigentlich gar nicht erklärt bekommen, was einzelne Bilder bedeuten, entweder das Bild trägt oder, wenn es trägt nicht; dann hilft mir auch die Erklärung im Text nicht.


Du meinst, ich sollte die Gefühle, die ich den jeweiligen Instrumenten zuordne, weglassen?

Schau mal: Dann würde das Gedicht so aussehen:

Symphonie der Gefühle (Titel müsste dann anders heißen, nämlich nur noch Symphonie, Gefühle weg, da diese ja wegfallen würden.)

prélude intérieur,
die ratio der Dirigent. (Müsste dann auch raus, da ich ja den Verstand/die Vernunft dem Dirigenten zuordne. Wo bleibt dann der Dirigent?)
Tapfere Interludien der Emotionen, (Emotionen müsste dann auch raus, s.o.)
leis, ganz leis
wagt die Harfe sich hervor,
gleich einem Hauch aus der Ferne,
umarmt
von der Panflöte,
tanzen sie im Duett
auf dem Parkett meiner Seele. (Hier würde man sich fragen, wieso kommt Magic jetzt mit Parkett meiner Seele, also auch raus)

Trommelwirbel.
Paukenschlag

Bizarres Spiel der Oboe
staccato der Fanfare,
verwirrendes Intermezzo der Geigen,

Zaghafter Einsatz der Violine
Seidiger Widerhall der Harfe,
schweben behutsam, kaum Spuren hinterlassend. (Müsste dann auch raus)

Tiefes Grollen des Kontrabass' fegt das pas de deux hinfort.
vibrierend das Orchester der einst Mutigen, (geht dann auch nicht mehr, weil man nicht versteht, wieso der 'einst Mutigen', also auch raus.)erstarrt die Harfe, gelähmt die Violine,
leitet der penetrante Bass das Requiem ein.

doch dann
übernimmt der wahrhaftige Dirigent. (Geht dann auch nicht mehr, da oben der Dirigent fehlen würde.)
Das Herz lädt die Hoffnung zum Solo ein. (kann da so nicht mehr stehenbleiben, da ich ja die "Hoffnung" nicht mehr drin habe, also raus, ebenso müsste das Herz raus)
In vollendeter Harmonie
bringt die Harfe die anderen zum Schweigen,
Symphonie der Stille.


Ergibt das noch einen Sinn? Das wären dann für mich nur noch wahllos hintereinander geschriebene Fragmente. Wenn ich das so schreiben würde, käme als Erstes die Frage: Was willst du damit ausdrücken?

Max: Man sieht das an den vielen Abstrakta, die Du in Dein Gedicht korsettartig eingebaut hast.

Wieso korsettartig? Ich habe ganz bewusst eine Entwicklung dargestellt, ein Hin und Her der Gefühle, das Chaos, dann das "Abwürgen" der zarten Gefühle durch den penetranten Kontrabass, dann den Sinneswandel des Dirigenten, (Wechsel von Verstand zum Herzen), der schließlich, und das ist ja die Botschaft des Ganzen, die (in meinen Augen) richtige Entscheidung trifft und eben die Hoffnung endlich zulässt, welche die anderen zum einträchtigen Schweigen bringt.

Natürlich ist es ein sehr eigenwilliges Orchester, aber, wenn ich alle Instrumente erwähnen würde, die in einem Orchester mitspielen, würde dieses Gedicht ellenlang werden, deshalb wählte ich gezielt diejenigen aus, die für mich am Besten die Gefühle/Stimmungen darstellen.

Melancholie ist für mich nicht trivial. Im Gegenteil, es drückt sehr Vieles aus. Und - für mich - ist die Panflöte schlichtweg das Instrument, das die Melancholie am Besten ausdrückt.

Mir geht es in diesem Gedicht darum, die Verbindung der Musik, personifiziert durch die einzelnen Instrumente, mit den Gefühlen zu verbinden, quasi eine neue Komposition;-)

Und um die Botschaft, dass der Dirigent eben nicht der Verstand/Vernunft, sondern das Herz sein soll.

Und nu?

Noch eine Frage Max: Gibt es etwas, was dir an meinem Gedicht gefällt, etwas, was du als positiv empfindest?

Saludos
mag

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 17.09.2006, 14:55

Liebe rockandrollhexe,

rockandrollhexe hat geschrieben:das ist wirklich toll. Jede Zeile schwingt, wie die Musik,
die sie beschreibt. Eines deiner besten Gedichte hier
im Salon.

Danke, danke, danke, endlich mal ein Feedback, das mich aufbaut und mich nicht langsam schier an meiner Schreiberei verzweifeln lässt :mrgreen:


Die zweite Fassung ist etwas besser.


Ja, da gebe ich dir Recht. Es waren zu viele Fremdwörter drin, der Satz mit dem Äquivalenz.... war total überflüssig, auch kam der Sinneswandel bzw. Wechsel des Dirigenten nicht klar genug heraus in der ersten Fassung.
Saludos
mag





Max

Beitragvon Max » 17.09.2006, 18:24

Liebe Magic,

ich habe ja nicht gesagt, dass Du schlicht jede Zeile weglassen sollst, in der Du Deine Gefühle expressis verbis beschreibst. ABER ;-) : wenn Du eine Zeile als Bild schreibst, und sie im gleichen Atemzug oder eine Zeile später gleich interpretierst, dann hebt das den Wert des Bildes auf, denn Du scheinst im selbst nicht zu trauen.

Was mir übrigens gefällt ist die Möglichkeit etwas als musikalisches Bild zu beschreiben.

Liebe Grüße
Max

Gast

Beitragvon Gast » 17.09.2006, 19:26

Magic hat geschrieben:
Danke, danke, danke, endlich mal ein Feedback, das mich aufbaut und mich nicht langsam schier an meiner Schreiberei verzweifeln lässt :mrgreen:


Liebe magic, ich lese mit Verwunderung, diesen Kommentar, weil ein Gedicht nicht die zustimmung findet, die du dir vielleicht erhofft hast, bedacht wird, wirst du doch nicht "Dein gesamtes Schreiben" anzweifeln...
Ich hoffe, du schreibst in erster Linie für dich, weil es dir Freude macht und nicht, weil du unbedingt anderen mit deinen Texten gefallen willst.
Sonst traue ich mich ehrlich gesagt nicht, zu diesemText noch ein paar kritische Anmerkungen zu machen.
Lass mich bitte wissen, wie das zu verstehen ist.
Ich halte mich sonst lieber zurück.

LGG

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 17.09.2006, 19:55

Lieber hartnäckiger Max:-)

so hab ich aber dein posting verstanden! Da siehste mal: Sender und Empfänger.

Ich muss aber doch, wenn ich ein Bild beschreibe, es hinterher interpretieren, (in diesem Fall, sonst gebe ich dir Recht, bei anderen Gedichten sieht es völlig anders aus) bzw., interpretieren ist der falsche Ausdruck: ich führe das Bild weiter, treibe die Bewegung weiter voran! Und in diesem Gedicht ist eine enorme Bewegung, lies es mal laut! Da ist so viel Bewegung, ja richtige Aufregung drin! Die Bilder heben sich dadurch nicht auf, sie steigern sich zum Chaos, und dann kehrt, nach dem Dirigentenwechsel, die sanfte Stille ein.

Ähm, wie kommst du darauf, dass ich ihm selbst nicht traue? Ganz im Gegenteil. Ich lebe, fühle, atme es! Deshalb ja diese Vehemenz.

Mich festkrall an diesem Text und bis zur Selbstaufgabe darum kämpf *grins* Was nicht bedeutet, dass ich kritikresistent bin, ganz im Gegenteil, weil man nur dadurch weiterkommt und lernt, und das will ich sehr wohl, aber nur, wenn ich die Kritik einsehe. Das erkennst du auch an meinen Reaktionen auf andere Kritiken zu anderen Texten von mir. Aber das geschieht bisher bei deiner "noch" nicht. Vielleicht gelingt es dir ja noch, aber dafür musst du mir überzeugendere Argumente liefern;-)

Wie wäre es, wenn du mal konkrete Vorschläge machst, nimm mal einen Absatz und schreibe ihn um, so wie du es dir vorstellst, ok?

Schön, dass du doch noch etwas Positives gefunden hast :spin2:

Saludos
kämpferische Magic

Auf in die nächste Runde: :banana5:

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 17.09.2006, 20:00

Ah geh, liebe Gerda,

es geht hier darum, dass ich "glaube", dass Max meine Intention dieses Gedichtes nicht versteht oder ich verstehe ihn nicht? :12:

Fühle dich bitte nicht abgeschreckt, sondern gebe deine Kommentare ab. Ich freue mich über jede Kritik, setze mich auch damit auseinander. Du kennst das doch bestimmt auch. Manchmal gibt es Texte, die einem so derart wichtig sind, dass man mit Händen und Füßen um jede Formulierung ringt *g*
Saludos
mag

Gast

Beitragvon Gast » 19.09.2006, 00:55

Liebe Magic,

dein Gedicht erinnert mich, weniger vom Inhalt, als von der Grundidee, Musik u. Gefühle zu verbinden und bildhaft in einem Text sprechen zu lassen, an ein Gedicht, welches ich vor über 2 Jahren schrieb.
Es ist dennoch inhaltlich
ein anders Gedicht. (Möglicherweise hast du es schon gelesen, wenn du meinen Kommentar hier findest.)
ich greif jetzt einfach unwillkürlich eine Textstelle heraus, anhand derer ich dir versuchen will zu zeigen, was meiner Ansicht nach durch geringfügige Änderungen aus dem Gedicht wirklich eine Symphonie der Gefühle machen kann.

Kursiv
=Änderungenoder Anmerkungen/Vorschläge
verwirrendes Intermezzo der Geigen,
verwirrend - das zwischenspiel der geigen
immer schneller, vehementer, fragen sie
zaghafter Einsatz der Violine, Vertrauen?
zaghaft setzt die violine ein
kann ich vertrauen?


Anmerk.(eine Geige ist eine Violine, oder meinst du idie erste violine(Geige, die dann etwas nach denanderen Geigen einsetzt.

Seidiger Widerhall der Harfe,
seidig schwingen harfentöne

Hoffnung und Vertrauen gehen zu zweit
Hoffen und Vertrauen spielen paarweise
schweben behutsam, kaum Spuren hinterlassend
schweben behutsam, hinterlassen kaum spuren

tiefes Grollen des Kontrabass fegt das Pas de deux hinfort
der Kontrabas grollt, fegt den pas de deux hinweg


du hast vielleicht gemerkt, das meine Vorschläge eigentlich alle in Richtung Vermeidens von Substantiven gehen.
Ich betrachte dieses als eine gute Möglichkeit , Texte lebendiger fließen zu lassen, ihnen die Starre zu nehmen. Auch Partizipien vermeide ich nach Möglichkeit, weil diese den Text beschweren... sie sind zu passiv.
Wenn sich Substantive nicht vermeiden lassen ist oftmals ein substantiviertes Verb besser als das Nomen selbst.
Nimm die ganzen Substantive die auf "ung" enden; Hoffnung ist ein gutes Beispiel aus deinem Text:
Hoffnung und Vertrauen, besser: Hoffen und Vertrauen.

Manchmal hilft mir es bei längeren Texten, diese erst einmal in Prosa zu schreiben um sie danach zu verdichten.
Als letztes möchte ich noch anmerken, dass ich die bisherigen Komentare jetzt erst lesen werde.

eine angenhme Nachtruhe
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 19.09.2006, 01:57, insgesamt 2-mal geändert.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste