So nett das Meer

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 15.10.2006, 11:19

(gelöscht)
Zuletzt geändert von Gast am 29.07.2007, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 15.10.2006, 23:34

Ein Sonett, wie nett. Ich finde es gelungen, da wurde nichts ins Reimkorsett gezwängt, und die Syntax stimmt noch. Das finde ich immer ganz ganz wichtig! Formal gefällt mir, dass du die weibliche und männliche Zeilen-Endungen abwechselst, und so bewusst zwischen 11 und 10 Silben wechselst.

Inhaltlich ist es eine Urlaubsaufnahme, ein Moment am Meer. Keine wirklich neuen Bilder, aber dafür die vertrauten, schönen, die immer wieder Meeressehnsucht (in mir) zu wecken vermögen.

Ich finde dein Gedicht schön, Uta!

LG

Bea :stern:

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.10.2006, 11:11

Liebe Traveller,

ja, ich find das auch gut endlich mal ein Sonett hier zu lesen, dass sich nicht biegen und brechen muss...ich spüre auch keinen Zwang, das gefällt mir sehr!

Ebenso klassisch der Blick auf das Meer - wie bea sagt, nichts neues, ungewöhnliches, aber ein schön eingefangener Moment, der zur Form passt.

Einzig, was ich ändern würde wäre das Wortspiel So nett das Meer im Titel und in der letzten Zeile...ehrlich, als ich den Titel las, drückte ich etwas gequält auf den Link zum Gedicht, weil ich eine bestimmte Vorstellung hatte, was jetzt kommen würde...(das kam aber nicht :-))....das Wortspiel ist einfach (in einem Themenbeitrag von mir auch mal bedient :icon_redface: ) überstrapaziert und außerdem ist dein text ganz andrs als die Ebene des Wortspiels...

Daher würde ich unbedingt einen anderen Titel herbeizaubern und auch im vorletztem Vers "umdisponieren" ;-)

Ansonsten sehr rund, sehr meerig...nett! :-)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 16.10.2006, 12:19

Hallo Uta,

schön dein Sonett und gelungen im Sprachfluss (die "Umbrüche" über die Zeilen hinaus gesetzt, das fließt, und gibt gute Zäsuren)

Leider ist es schwierig bei diesem Thema Wiederholungen zu vermeiden, so kommt 3 x das Wort "Meer" im Text vor, und auch noch im Titel.
Ich würde dennoch versuchen, das Wort zu ersetzen.
Diese Form als Sonett interessiert mich noch, denn die Art der Reimfolge kenne ich nicht (Was nichts heißt ;-) )

Wir haben uns der Theorie dieser Form auch schon einmal ein wenig angenähert. vielleicht findest du da etwas Interessantes.
Siehe:
» Fundamente > Schreibwerkstatt >Sonett

Liebe Grüße
Gerda

Niko

Beitragvon Niko » 17.10.2006, 05:43

Hallo Uta!

Mir gefällts auch sehr. Auch, wenn das Thema nicht neu ist und die Bildebene oft benutzt wurde. es ist gekonnt gereimt. und auch noch in der von mir heiß geliebten shakespeare-form.

es ist schön, mal wieder ein gekonnt umgesetztes sonett zu lesen. was das "so nett" anbelangt, so schließe ich mich lisas ausführungen unbedingt an!

lieben gruß: Niko

Gast

Beitragvon Gast » 17.10.2006, 12:47

Hallo ihr Lieben !

Danke für die ausgiebigen Rückmeldungen und die positive Kritik.

In einem anderen Forum wurde vor einiger Zeit ein Sonett in Gemeinschaftsarbeit gebaut (Niko weiß, wovon ich rede). Als ich jetzt im Urlaub am Strand lag, ging mir das "So nett" durch den Kopf, daher dieser Titel und die letzten Zeilen. Es war der Anstoß, deshalb muss ich sehen, ob ich mich von ihm (bzw. der vorletzten Zeile) trennen kann.

Es hat einfach Spaß gemacht, am Strand in der Sonne zu dösen und Zeile für Zeile zu basteln, zu notieren (immer ein kleines Notizbuch dabei), zu streichen, zu dösen, zu schreiben. Es war eine Spielerei, nichts tiefgründiges, nur "nett". Danke, dass es so angekommen ist.

Liebe Grüße
Uta

Niko

Beitragvon Niko » 17.10.2006, 13:57

anstöße sind beim endresultat nicht mehr maßgeblich, uta ;-)

lieben gruß:

Iris

Beitragvon Iris » 17.10.2006, 16:03

Hallo,
ja, es ist nett und liest sich schön flüssig, es ist verspielt und doch ernsthaft, ganz so wie auch ich es mag.

Liebe Grüße Iris

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ZaunköniG
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Beitragvon ZaunköniG » 17.10.2006, 16:54

Hallo Traveller,

die Wiederholungen stören mich nicht, das Gedicht will ja nicht in erster Linie Originell sein.
Daher ist das Wortspiel in der Tat unnötig und unpassend.
Inhaltlich noch eine kleine Anmerkung:

Im ersten Quartett wird eine Idylle heraufbeschworen, die du im zweiten Quartett gekonnt brichst, was auch der gewählten Form entspricht. Einzig das "Der Chor der Möwen lacht" klingt mir an dieser Stelle zu positiv.

Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Der Gesammteindruck ist durchaus stimmig und stimmungsvoll!

Weiter so!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck

Gast

Beitragvon Gast » 17.10.2006, 17:11

@Niko: Du hast ja Recht. Ich will versuchen, in den nächsten Tagen eine Alternative zu finden.

@Iris: Danke dir fürs Lob.

@Zaunkönig: Danke auch dir. Zu den Möwen: das Lachen kann auch schadenfroh sein. :razz:


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