Gefangen mein Leben

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Maija

Beitragvon Maija » 02.02.2006, 17:46

Gefangen mein Leben in einem zerbrechlichen Kahn
Wer formte das Land? Wozu das Licht?
Ringsum nur Dämmerlicht, gleicht einem Wahn
Hängende Wolken verhängen die Sicht

Gefangen mein Leben in einem Fluss
Ein Geheimnis der heilenden Säfte
Spiel mit den Wellen im Überfluss
Macht versessen, die treibenden Kräfte

Mein Thema war das Meer und nun dies...?

Werther

Beitragvon Werther » 06.02.2006, 14:17

Hallo Maija!

Ich musste es ein paar Male lesen über die letzten Tage, aber jetzt gefällt es mir immer mehr! Du spielst mit schönen Metaphern und zwei gegensätzlichen Polen, die einander bedingen: Der ruhende Kahn und der wilde Fluss.

Auch der letzte, einzeln stehende Vers (der gehört noch dazu, oder?) gibt dem Ganzen noch eine andere Perspektive! Echt gelungen!

Zwei Vorschläge lediglich:

Ringsum nur Dämmerlicht, gleicht einem Wahn


klingt, finde ich, ohne Verb besser:

Ringsum nur Dämmerlicht gleich einem Wahn

und

Gefangen mein Leben in einem Fluss


Hier würde sich vielleicht auch ein den Fluss näher beschreibendes Adjektiv gut machen, so wie beim Kahn im ersten Vers, z.B.:

Gefangen mein Leben in einem reißenden Fluss


Gruß, Werther :smile:

Maija

Beitragvon Maija » 06.02.2006, 16:28

Halo Werther,

Gefangen mein Leben in einem reißenden Fluss


Gute Idee, Danke!

(der gehört noch dazu, oder?)


Eigentlich nicht! Ich staunte nur zum ersten Mal richtig über meine Gedanken, wenn sie Flügel bekommen. Ich wollte nur über das Meer schreiben und raus kamen meine tiefsten Gedanken ;-) Eine schöne neue Erfahrung-, wenn die Gedanken von alleine beginnen zu tanzen.

steyk

Beitragvon steyk » 09.02.2006, 07:31

Hallo Maija,
ich würde den Vorschlag von Werther (sorry, aber das ist meine Meinung), Zitat: Gefangen mein Leben in einem reißenden Fluss,
nicht verwenden. Dann paßt die Zeile: -Spiel mit den Wellen im Überfluss - nicht mehr. Im reißenden Fluß spielen die Wellen nicht, sie toben.
Mein Vorschlag ist:

Gefangen mein Leben im endlosen Fluss

Gruss steyk

Max

Beitragvon Max » 09.02.2006, 11:03

Liebe Maija,

vermutlich musst Du als Autorin am besten wissen, ob Dein Fluss nun reißend oder endlos ist - er könnte ja beides sein, nur sind das verschiedene Perspektiven - ich fände auch den Vorschlag "endlos" besser.

Liebe Grüße
Max

Maija

Beitragvon Maija » 09.02.2006, 11:17

Danke für eure Tipps! Das Wort "endlosen" finde ich auch treffender, bin mir aber noch nicht so sicher. ;-)
Ursprünglich sollte es viel länger werden, aber dann waren die Worte weg :mrgreen:

Gruß Maija

Louisa

Beitragvon Louisa » 09.02.2006, 16:16

Hallo Maija,

Gefangen mein Leben in einem zerbrechlichen Kahn...


-das gefällt mir sehr gut, ich würde bei diesem schönen Bild bleiben...Das Leben ist im Kahn gefangen und der Kahn (nicht das Leben, oder?) im Fluss...jetzt würde mich interessieren woraus dieser Fluss besteht (?). Das weißt Du sicher schön zu schildern.

Ich mag auch sehr den stürmischen Rhythmus und

Spiel mit den Wellen im Überfluss


-das ist ein schönes Wortspiel und im "Überfluss gespielt" habe ich auch noch nicht gelesen.

Ahoi, Kameradin!

Louisa

Maija

Beitragvon Maija » 10.02.2006, 07:51

Hallo Louisa,

jetzt würde mich interessieren woraus dieser Fluss besteht (?)


Unsere Gedanken bleiben oft gefangen in einem endlosen Fluss ;-)

Meine Gedanken in diesem Gedicht sollen sich wie in einem Glasperlenspiel verknüpfen und von Nietzsches Gedankenkraft treiben lassen.

Gruß Maija


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