wie die dinge stehen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 28.10.2006, 16:17

[b]wie
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 05:38, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 28.10.2006, 16:31

Liebe Niko,

ich habe den Eindruck, dass du derzeit an einem bestimmten Thema arbeitest.
Der Text "einblick", den ich eben kommentiert habe, weißt ähnliche Gedanken hinter dem Text auf, wie dieser hier, wie ich meine.
Eine Station im Leben,
Rückblicke und Reflektieren der Gegewart, Ausblicke eher vage, so kommt es mir vor.
wie wäre Z.2 ohne da,
ich lege in die erde
Hinter antworten würde ich einen Absatz bevorzugen.

Treffend das Bild mit dem Drahtseil. (Das Leben gleicht sehr häufig einem solchen)
Und dass am anderen Tag Tänze (leistung, Kreativität, Aktion) erwartet werden finde ich ausdrucksstark.

Bei Stühle/Gewürze, bleibt mir der Sinn verborgen, außer dass sich die beiden "Üs" vom klang her gut einordnen und einen Paarreim mit unberührt bilden, habe ich so spontan keine Idee...
Sprachlich dann das eingetrübt, wieder schön zu unberührt...

Dunkelheit des hellen Scheins
ist mir von der Bedeutung klar, aber ich frage mich, ob es präsise genug ist, die "Dämmerung" des Lyrich zu beschreiben.

Liebe Grüße
Gerda

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noel
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Beitragvon noel » 28.10.2006, 16:40

hallo niko,

erlese es ähnlich wie gerdadie dunkelheit im gleißenden (tag)
das aufbrechen & lassen des gestrigen gutes,

du arbeitest momentan viel mit dem licht/schatten <--> schwarz/weiß motiv,
wie auch mit dem begraben des gestrigen, dem neuanfang & nicht wissen
wie & doch machen...

ich quirle hier worte
& hoffe sie sind verständlich, oder bessser fühlbar

warte auf den nächsten schatten von dir
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Niko

Beitragvon Niko » 28.10.2006, 17:49

hallo ihr beiden!

....und danke für eure kommentare. ich such mir ja die themen nicht aus. sie suchen gewissermaßen mich aus oder manchmal auch heim. was soll ich sagen.....es mag schon so sein, wie du schreibst, noel, zur zeit bestimmen gestern, heute, morgen, licht und schatten und schwarz-weiß meine motive. es wird wohl in mir sehr viel davon wohnen. auch von dieser zerrissenheit, die sich manchmal auch in den widersprüchen widerspiegeln.

naja.nu genug seelenblicke....... die stühle und gewürze, gerda...-ich weiß, sie sind etwas gewagt. ich wollt einfach ausprobieren, ob sie beim leser so ankommen wie erfühlt. drum will ich diesbezüglich mal abwarten, was evtl. noch kommen mag an kommentaren.

wie wäre Z.2 ohne da,
ich lege in die erde

es wären unterschiedliche aussagen, gerda. zum einen:"die tage sind gebleicht, ich lege in die erde..." ist ein aufzählendes. "die tage sind gebleicht, da ich in die erde lege...." zeigt (zumindest denkbar) eine folge von etwas auf. oder eine begründung: "da" im sinne von "weil".

Dunkelheit des hellen Scheins ist mir von der Bedeutung klar, aber ich frage mich, ob es präsise genug ist, die "Dämmerung" des Lyrich zu beschreiben.

"dämmerung" (du hast es ja auch in """ gesetzt) wäre eine unzutreffende auslegung. ich frage mich aber auch, ob man einen gefühlszustand wirklich präzise ausformulieren kann. dies hier ist eine annäherung dessen. vielleicht nicht in der empfindung das ,was der leser sich darunter vorstellt. aber schreiben kann ich ja nur von "lyrichs" gefühlen.

ich danke euch ganz herzlich mit einem...

lieben gruß: Niko

PS: werd mich bemühen, noel, mal was anderes als schattiges zu schreiben...

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.10.2006, 18:53

ich such mir ja die themen nicht aus. sie suchen gewissermaßen mich aus oder manchmal auch heim.


Hallo Niko,

genauso geht es mir auch. Ich sitze nicht da und überlege, was könnte ich denn schreiben, sondern es ist so, dass mich die Situation, in der mich gerade befinde, dazu drängt, darüber zu schreiben.

Mit Stühle Gewürze komme ich auch nicht weiter, finde den Zugang nicht. Ansonsten finde ich dein Gedicht, diese Reflexion sehr gut!

Besonders gefällt mir:

über den stunden
hängt ein drahtseil
und der morgen
erwartet tänze

Das ist klasse!
Saludos
Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 01.11.2006, 16:20

danke für den kommentar, magic!

die stühle sollten das ausruhen symbolisieren und gewürze stellte ich gewissermaßen für die "würze des lebens". aber die bilder scheinen nicht zu greifen. so überlege ich, sie einfach ersatzlos zu streichen.

saludos : Niko ;-)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.11.2006, 23:11

Hallo Niko,

wie die dinge stehen

die tage sind gebleicht
da ich in die erde lege
fragen und antworten
über den stunden
hängt ein drahtseil
und der morgen
erwartet tänze


Ich finde in der Tat, dass dieser Vers alles sagt. Durch die Worte "fragen und antworten..." und "drahtseilakt" drückt du bereits das eingetrübte auge in der dunkelheit aus. Und durch "tänze" ergeben sich die Gegenpole von Ruhe und Austoben/Lebendigkeit (Würze des Lebens)
Ich würde den ersten, sehr eindrucksvollen Vers, für sich allein stehen lassen.
Saludos
Gabriella


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