Winteramsel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
königindernacht

Beitragvon königindernacht » 12.11.2006, 09:12

Winteramsel

Heute habe ich
meine Hände
in den Schnee
gegraben
mit ihnen
Stille zu fangen

Bis eine Amsel
zu singen begann




Veränderung: Ich habe den Text durch eure Hinweise leicht gekürzt und schließlich nach Lisas Anregung den Zeilenumbruch im 2. Teil verändert.
Zuletzt geändert von königindernacht am 14.11.2006, 15:43, insgesamt 2-mal geändert.

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ZaunköniG
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Beitragvon ZaunköniG » 12.11.2006, 10:21

Liebe Kö,

schlicht und schön dein Gedicht,
es hat mich sofort mitgenommen.

:daumen2:
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.11.2006, 12:54

Liebe KÖ,

ein friedlicher Stimmungseinfang. Schön!
Saludos
Gabriella

Max

Beitragvon Max » 12.11.2006, 17:38

Liebe Kö,
das einzige, was ich überlege, ob "zu fangen" oder "gefangen" besser ist. Würd gern Deine Meinung zu dem "zu fangen" hören.

Liebe Grüße
max

pandora

Beitragvon pandora » 12.11.2006, 18:11

frau königin,

das ist ein sehr schönes stimmungsbild - wie immer (ist man fast geneigt zu schreiben).
mir fehlt ein "um"; oder ich würde schreiben: "heute habe ich meine hände in den schnee gegraben, mit ihnen stille gefangen..."

lg
p.

Max

Beitragvon Max » 12.11.2006, 18:18

Tja, Frau P.,

dass war ja auch mein Vorschlag;-)

Liebe Grüße
Max

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 12.11.2006, 20:33

Hallo, ihr Lieben, so stand es auch in meinem ersten Entwurf und ich dachte, das "um" könne ich im Sinne der Verdichtung hier weg lassen.

Ich grub meine Hände in den Schnee, um mit ihnen Stille zu fangen.
Mir scheint, (dichter) Schnee dämpft alles Laute. Ich grabe die Hände ihn ihn, als könne ich die Stille so festhalten, einfangen. Und gerade, als ich glaube, sie gefangen zu haben, beginnt die Amsel zu rufen/singen.

So sind wohl beide Varianten: zu fangen/gefangen möglich, meint ihr nicht?

Herzlichst, KÖ

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ZaunköniG
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Beitragvon ZaunköniG » 12.11.2006, 20:37

Also, ich brauche das "um" nicht. :a050:

LG, ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 12.11.2006, 22:02

*lächel*

Und den Schnee brauche ich jetzt auch noch nicht unbedingt. Aber ab und zu die Stille und... eine Amsel.

Herzlichst, KÖ

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leonie
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Beitragvon leonie » 12.11.2006, 22:58

Liebe Kö,

das ist wirklich ein schönes, zartes Gedicht!

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.11.2006, 12:55

Liebe KÖ,

ich würde es genauso lassen, wie es ist.
Saludos
Gabriella

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 13.11.2006, 16:02

Liebe Kö,

ja, die Szene als Metapher mag ich auch.

Auch für mich braucht es auch kein "um", ich finde das gelungen verkürzt.
Ich frage mich aber, warum die du die erste Zeile "Heute habe ich" abgesetzt hast?
Zudem wirkt das für sich abgesetzte "bis" etwas zu pathoslastig, ich würde da zusammenziehen, dann kommt das Bild es schlichter daher.

Gern gelesen,
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sabine

Beitragvon Sabine » 13.11.2006, 21:31

Hallo Königindernacht,

ein sehr schönes Bild hast du hier mit Worten gemalt.
Die erste Zeile würde ich allerdings auch mit den Nachfolgenden zu einer Strophe zusammenfassen.
Es liest sich flüssiger.

LG Sabine

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 13.11.2006, 22:53

Liebe Sabine, Lisa und alle anderen,

ich habe, angeregt durch euch, die trennenden Zeilenabstände weggenommen. Über das alleinstehende "bis" werde ich noch nachdenken. Habt ihr erstmal vielen Dank für euer Mitdenken und ich lade euch in die "Werkstatt" ein, um eure Gedanken zu einem neuen Text von mir zu erfahren.

Habt Dank für eure Inspirationen,

herzlichst, KÖ


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