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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 20.11.2006, 13:44

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Zuletzt geändert von Klara am 17.06.2007, 16:32, insgesamt 6-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 01.12.2006, 12:35

Liebe Klara,

hm - hier driften Form und Inhalt so weit auseinander, dass es mir unmöglich ist, vom Text eingenommen zu werden. Erst dachte ich, es wird spöttisch, ob nun Jesus oder den Menschen (Kirche/Weihnachten/etc.) gegenüber, wird es aber gar nicht (?), was ich als Wendung wieder gut fand - aber was anderes passiert auch nicht - ich weiß nicht richtig, was der Text soll?

Ist mit J. vielleicht DOCH nicht Jesus gemeint? (bzw, ach jott--> Gott, etc.)

Ich meine solch eine Strophe:

Ach Jesus, du armer Wohltäter
was haben sie dich auch benutzt!
von Geburt an wogst du für später
von Anfang an warst du beschmutzt


die ist doch ernst gemeint? Wenn ich sie sarkastisch lese, macht zumindest der ganze text für mich keinen Sinn? Wenn sie aber ernst gemeint ist, dann ist sie sehr sehr "süß"...und unter Humor dann vielleicht doch falsch? Vielleicht verstehe ich aber nur etwas nicht (ich befürchte es---)

Die Form dann - puhh...sie verführt dazu, ich muss es sagen, den Text zu leiern ...vor allem, weil einige Kadenzen oder Rhythmusfragezeichen bleiben, zum Beispiel Betonungen:

[quote]
Ach Jesus, du armer Wohltäter <-- solch eine kontraintuitive Betonung kann man für mich nur als Scherzmittel einsetzen...

ebenso:

antun, was sie einst dir getan

...ich führe jetzt nicht alle Stellen an, weil ich mir bei deiner ersten geposteten Ballade relativ viel Mühe gemacht habe, du aber das wohl gar nicht wolltest. Aber verbessern könnte man da schon noch, auch wenn es insgesamt besser fließt, als der andere Text. Trotzdem bleibt es eine Ballade, die als Form nicht natürlich wirkt...

Also bleibt über:
Ich weiß nicht, wo der Text hin will, das kann aber auch an meinem Holzkopf liegen. Und: Deine anderen Texte mag ich aber sehr :-) (<---wichtig)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Klara
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Beitragvon Klara » 01.12.2006, 13:45

Danke Lisa,

Du hast wahrscheinlich mit allem recht: Der Text passt nicht in die Rubrik. Er weiß nicht recht, was er soll (und der Leser dann natürlich auch nicht) bzw. kann sich nicht entscheiden für oder gegen Satire. Und er holpert noch. Ich kriege aber irgendwie die Hoffnung nicht tot, dass ich einen Weg dafür finde.

Soll ich ihn lieber löschen?

Ich glaube, ich will irgendwo ins Liedmäßige, Weihnachtslied... Deshalb wäre das mit dem Leiern nicht schlimm, solange es nicht durchgehend ist. Leiern im Sinne von ewiger Wiederholung (von Weihnachten, von Jesus' Kreuzigung in jeder Kirche, von Liedern). Oder wäre es tatsächlich ein Lied, eine Ballade im Wortsinn? Und nur die Akkorde fehlten noch?

Das Auseinanderdriften von Form und Inhalt ist wahrscheinlich gewollt (bin mir selbst noch nciht schlüssig, wie gesagt).

Ich würde es gern hinkriegen, dass es spöttisch UND ernst gemeint ist. Das gelingt mir offenbar noch nicht.

Die andere Ballade ist noch nicht überarbeitet, obwohl sie noch nicht rund ist, das stimmt. Verzeih bitte. Du bist aber auch immer so streng ;-) Ich habe es noch nicht geschafft bzw. den Drive noch nicht gehabt. Kommt noch...

LG
Klara

Herby

Beitragvon Herby » 01.12.2006, 21:58

Liebe Klara,

ich muss sagen, es geht mir ähnlich wie Lisa.

Wer ist das Kind, das in den ersten beiden Strophen angesprochen wird? Jesus? Falls ja, wirft gleich die zweite Strophe Fragen auf für mich. Wer ist Ihn? Wessen Lider? Warum gerade diese? Auch mit dem letzten und vorletzten Vers komme ich nicht klar. Wie hängen die zusammen?

Deiner Antwort an Lisa entnehme ich, dass Du selbst noch nicht weiß, wohin es mit diesem Text gehen soll, was die Textarbeit natürlich verkompliziert. Du fragst, ob Du den Text löschen sollst. Ich hatte zunächst an die „Textwerkstatt“ gedacht, aber was macht das für einen Sinn, wenn Du als Autorin die Richtung Deines Textes nicht weißt? Du schreibst an Lisa:

Ich glaube, ich will irgendwo ins Liedmäßige, Weihnachtslied...

Das ist gleich im doppelten Sinne vage und scheint mir auch für die Textwerkstatt zu verschwommen. Es wäre sicher hilfreich, wenn Du Dir erst einmal über das Ziel klar werden und dann versuchen würdest, die Form – Versmaß! Siehe Lisas Antwort - und den Inhalt des Textes entsprechend zu entwerfen. Sollten dann konkrete Fragen auftreten, könnte man in der Werkstatt gemeinsam versuchen, die Probleme in den Griff zu bekommen.

Ich möchte Lisa nicht vorgreifen, aber sie oder ich könnten Deinen Text, sofern Du das möchtest, löschen, Du überarbeitest ihn und stellst ihn dann wieder ein. Da steckt so viel satirisches Potential drin, dass es Schade wäre, wenn Du nicht dran bliebest.

Liebe Grüße
Herby

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.12.2006, 23:48

Hallo Klara,

ich kann mich mit deinem Text nicht anfreunden. Ich finde eine Verspottung, so lese ich es, über Jesus nicht gerade geistreich, auch wenn ich nicht gläubig bin. Sätze wie:

und sterben, du Armer, im Nu

empfinde ich als unpassend.
Saludos
Magic

Klara
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Beitragvon Klara » 02.12.2006, 08:40

ok, dann löscht doch bitte den text samt thread erstmal wieder :-)

lg
k

aram
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Beitragvon aram » 02.12.2006, 12:11

hey moment, warum einen text löschen, weil er noch nicht perfekt ist und manchen nicht gefällt?

ich finde den text vom ansatz gut und spannend. in die satirerubrik passt er nicht. für mich ist es ein trauriger, trotz 'aufmüpfiger' suche sanfter text.
obwohl keine 'lösungen' anklingen, ist er nicht resigniert - schön finde ich das interesse, die versuchte kontaktnahme zu jesus - es geht hier ausdrücklich um jesus, nicht um christus*).

ein lied, eine perspektive, die mich an maria magdalena erinnert - nicht 1:1 sondern von der wärme, vom interesse am menschlichen - der frage nach dem menschen, der in alles mögliche hineingestellt ist, und sei es als christus - ich finde den text nicht spöttisch 'mit dem finger zeigend', sonder ironisch-berührt in der (gemeinsamen) menschlichkeit.

genau diese verbindung von ironie und berührt sein finde ich selten und bemerkenswert, dadurch spricht mich der text an.
wäre schade, wenn er wieder verschwinden würde.

aram

*) - wobei sich das im zweiten teil mischt - und zwar etwas 'unkontrolliert' (die fragen am ende der strophen 7 + 8 sind an christus gerichtet, der rest an jesus): das ist vielleicht die eigentliche, innere/inhaltliche unklarheit an diesem text - es ist noch nicht 'aussortiert', auf welche weise diese ebenenüberschneidung thema ist - sie scheint mir zu wenig redundant oder pointiert oder reflektiert -- nur 'reingerutscht' ist sie ja wohl nicht.

am anfang scheint die perspektive zum lyr.du entweder unklar wechselhaft oder - falls mit kind, du, sohn immer jesus gemeint ist - etwas unglücklich / schwer zu fassen (z.b. da es auch 'Ihn' gibt)
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 02.12.2006, 12:55

Liebe Klara,

ich und streng? :a050: Ich wusste, dahin würde es eines Tages führen :icon_rendeer: .

Lösch deinen Text bitte auf keinen Fall! Er ist ja einfach nur noch nicht fertig. Wenn es dir wichtig ist, ihn hinzubekommen, dann ist er hier doch genau richtig. Gerne können wir auch in der Textwerkstatt weitermachen, ganz wie du es magst.
Ich finde übrigens nicht, dass der Text sich über Jesus lustig macht und selbst wenn: Wenn es Jesus genau so gibt, wie es ihn geben soll, dann ist wohl das letzte, was ihm fehlt Humor :-). Aber davon ab, möchte der Text sich doch gerade „Jesus“ annähern. Es bleibt die Frage zurück: wenn alle auf Jesus achten, um auf sich selbst zu achten, wer achtet dann auf Jesus? Die permanente Kreuzigung mal überspitzt gesagt :-)

Gut, dann gucke ich mal genauer hin (soll heißen, nach deinen Erklärungen traue ich mich es erst, weil ich angst hatte, ihn völlig falsch zu lesen...).

Ich verstehe den Text so:

(im Folgenden schreibe ich immer "Jesus", es sollte aber klar sein, dass damit nicht Jesus 1:1 gemeint ist)

1: Du möchtest zum einen sarkastisch/ironisch/höhnisch auf den Umgang mit Jesus/Gott verweisen, auf den immer und immer wieder alles abgeladen wird (ein bisschen wie das Kaufen eines Ablassbriefes). Die Leute machen es sich zu einfach, ob nun von Kirchenmitgliedern oder Leuten, die nur "einfach Weihnachten feiern". Doch "Jesus" ist in deinem Text nicht zeitlos, scheint in seiner Ewiglichkeit gestorben - bzw. man wird ihm nicht gerecht, wenn man ihn nur zeitlos, im Himmel, in einer anderen Sphäre und entfernt betrachtet. Das Bild von Jesus als den ewigen Heiler und Sündenabnehmer bleibt unberührbar.

2: Das Ernsthafte für das lyr. Ich: Das Mitleid mit "Jesus" (der Figur, vielleicht auch (eher) mit dem Gedanken dahinter), der Versuch, es Ernstnehmen zu wollen, indem man nicht stumpf Leiden eines anderen für sich konsumiert. Nicht nur, um ihm gerecht zu werden, sondern auch um es nicht abgestanden, alt, blass, unlebendig --- fern werden zu lassen. Sich zu fragen, was bedeutet es heute, "Jesus" in der Welt zu begegnen, ohne das Standardbild eines "Helden" zu bedienen. Erinnert mich auch daran, wie Historiker (manchmal) den Menschen Christi gegen das Bild des Heiligen setzen.

3. Das lyr. Ich versucht sich auf „saloppe“ (= keinen Heligenschein putzend, aber mit Herz) Art anzunähern, prognostiziert diesen als den richtigen.

Dadurch hat der Text zwei Ebenen. Zum einen wendet er sich an die anderen und ihren Umgang mit Jesus. Zum anderen wendet er sich an Jesus selbst. Die ungebrochene Form der Ballade macht es für mich an dem Punkt auch schwer, die saloppe, aber eben doch empfindsame Stimme des lyr. Ich aufzuspüren. Wie wäre es denn mit einer Zweistimmigkeit?

Für mich fängt die Unentschlossenheit des Textes besonders stark ab Strophe 6, vielleicht schon ab 5 an und zieht sich bis zum Ende. Ich glaube aber, dass es nichts nützt einzelne Passagen zu besprechen, das ist grundsätzlicherer Art (was nicht schlimmer ist, nur anders). Ab da mischen sich verschiedenste Momente ineinander, die ganz verschiedene Dinge meinen, ohne sich zu ergänzen.
Ich glaube, es würde vielleicht helfen, erst einmal nach der Essenz zu suchen, was dir wichtig ist, zu sagen und gegebenenfalls noch einmal von vorn anzufangen (was ja nicht heißt, diesen text vollkommen zu verwerfen, man kann ja wieder zu ihm hinkommen). Das wäre meine Idee – die natürlich jetzt wenig konkrete Hilfestellung ist...

...ich muss aber auch sagen, dass ich vom Thema „wie werde ich Christus gerecht“ eher weit weg bin und mir daher Ideen fehlen wie man das umsetzen könnte. Lesen kann ich das und spüren, ob es mich berührt, aber entwickeln nicht.

Liebe Grüße,
Lisa
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.12.2006, 13:58

Ach Klara,

du musst doch deinen Text nicht gleich löschen, nur weil ich ihn nicht mag. Es ist doch nur meine (!) Meinung.
Stell dir mal vor, es würde jeder so machen, dann hätten wir eine Löschtirade nach der anderen. Ich bin einfach nur ehrlich und schreib dir, was ich davon halte, genauso wie ich dir zu anderen Texten schreibe, das und warum sie mir gefallen (wie gerade z.B. "Bei Oma"), hm?
Also, Kopf hoch!
Saludos
Magic

Klara
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Beitragvon Klara » 02.12.2006, 15:21

Hallo,

magic, Herby hatte ausdrücklich nahegelegt, den Text zu löschen. Gegen Ehrlichkeit habe ich grundsätzlich nichts, und mein Kopf hing auch gar nicht herab .-) (Ich neige nicht dazu, Smileys zu setzen, wenn ich sie nicht meine oder "liebe sowieso", wenn ich es nicht fühle, und da stand ja ein Smiley beim Löschvorschlag meinerseits dabei... Wenn ich verletzt bin, bringe ich das meistens zum Ausdruck, du hast mich nicht verletzt, keine Sorge -)

Aram, deine Gedanken helfen mir sehr! Und ein bisschen erleichtert es mich auch, dass das "feeling" dieses Textes jemand erfasst, obwohl er noch nicht so ausgearbeitet ist wie das meiste, was ich anderen (hier) zu zeigen wage.
Was meinst du mit Maria Magdalenas Perspektive? (Ich bin so furchtbar ungebildet, was das betrifft... °knirsch°)

Lisa, dank dir für deine Arbeit! Es geht mir nicht darum, Christus gerecht zu werden. Aber der Text macht sich, wie du richtig erkennst, auch nicht über Jesus lustig. Ich weiß noch nicht mal, ob er sich Jesus annähern will, wie du vermutest, denn ich fürchte, ich bin nicht besonders religiös, jedenfalls nicht mit all diesem Blubber. Jesus gab es aber mal, und immer wieder wird er gekreuzigt und von Anfang an - möglicherweise - benutzt. Er steht für Güte, die missbraucht wird, sogar im Namen der Güte, sogar im Namen Christus! Es geht tatsächlich um Menschlichkeit, und da das so pathetisch ist, MUSS ich ironisch sein - ist das so unverständlich? Man kann nicht eins-zu-eins reden, heutzutage nicht und vielleicht noch nie, gerade wenn man es ernst meint, muss man lächeln dabei, und umgekehrt, sonst wird es platt. Da ist mir uneben lieber als glatt.

Ansonsten triffst du es auch: Mitgefühl mit Jesus ohne Zweckrichtung. Nicht, weil ich dann ein besserer Mensch bin. Oder etwas bekomme. Mitgefühl um des Mitgefühls willen. Einfach, weil man es fühlt, angesichts einer leidenden Kreatur, egal wie tot oder fern oder Jesus sie ist. Ein Interesse. Das dürfte es doch trotz allem noch geben - als Gefühl? Oder ist das so fern von unserer auf Effektivität, Zweck, Ziel, Wirkung-Ursache, bloß-nicht-den-Kürzeren-ziehen etc. Mentalität, dass es gar nicht nachvollziehbar ist? Im Grunde ist die Grundhaltung des Textes deshalb, glaube ich, gar nicht balladesk.

3. Das lyr. Ich versucht sich auf „saloppe“ (= keinen Heligenschein putzend, aber mit Herz) Art anzunähern, prognostiziert diesen als den richtigen.
Nein, nicht generell, nichts prinzipielles. Es ist ganz individuell. So, wie wenn du aufwachst und die Wolke grüßen willst, weil sie grade so schön rosa leuchtet (und mit ihr die ganze Welt) - es ist gar nicht so arg philosophisch gemeint.

Dadurch hat der Text zwei Ebenen. Zum einen wendet er sich an die anderen und ihren Umgang mit Jesus. Zum anderen wendet er sich an Jesus selbst. Die ungebrochene Form der Ballade macht es für mich an dem Punkt auch schwer, die saloppe, aber eben doch empfindsame Stimme des lyr. Ich aufzuspüren. Wie wäre es denn mit einer Zweistimmigkeit?

Wendet er sich wirklcih an die anderen?

Für mich fängt die Unentschlossenheit des Textes besonders stark ab Strophe 6, vielleicht schon ab 5 an und zieht sich bis zum Ende. Ich glaube aber, dass es nichts nützt einzelne Passagen zu besprechen, das ist grundsätzlicherer Art (was nicht schlimmer ist, nur anders). Ab da mischen sich verschiedenste Momente ineinander, die ganz verschiedene Dinge meinen, ohne sich zu ergänzen.

Da hast du wohl recht. Lass mir ein bisschen Zeit.
Ich glaube, es würde vielleicht helfen, erst einmal nach der Essenz zu suchen, was dir wichtig ist, zu sagen und gegebenenfalls noch einmal von vorn anzufangen (was ja nicht heißt, diesen text vollkommen zu verwerfen, man kann ja wieder zu ihm hinkommen). Das wäre meine Idee – die natürlich jetzt wenig konkrete Hilfestellung ist...

Genau. Dank dir.

Liebe Grüße
Klara

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Beitragvon Lisa » 03.12.2006, 11:50

Aber der Text macht sich, wie du richtig erkennst, auch nicht über Jesus lustig. Ich weiß noch nicht mal, ob er sich Jesus annähern will, wie du vermutest, denn ich fürchte, ich bin nicht besonders religiös, jedenfalls nicht mit all diesem Blubber. Jesus gab es aber mal, und immer wieder wird er gekreuzigt und von Anfang an - möglicherweise - benutzt. Er steht für Güte, die missbraucht wird, sogar im Namen der Güte, sogar im Namen Christus! Es geht tatsächlich um Menschlichkeit, und da das so pathetisch ist, MUSS ich ironisch sein - ist das so unverständlich?


ja, so habe ich das auch gesehen - mir viel es mehr als schwer, das zu "erklären", im Ausdruck habe ich sicher mehr als geschwächelt, aber so wollte ich es gesagt haben und so habe ich den Text auch verstanden. Nur schafft er dieses Vorhaben noch nicht durchgängig.


Wendet er sich wirklcih an die anderen?


Für mich auf jeden Fall. Es gibt ein richtig und ein falsch in dem Text und falsch ist, was die meisten machen. Richtig ist das, was das lyr. Ich versucht (machen würde, wenn es möglich wäre) und daher prognostiziert es auch (nicht philosophisch, aber eben doch). Es spottet/verachtet/kritisiert (das ist die eine Seite, die andere das Mitleid):

Auf dass sie dir jedes Jahr wieder
antun, was sie einst dir getan


Die Anrede ist indirekt, aber sie zielt (ob nun unfreiwillig, was ich aber nicht glaube, oder nicht) (auch) auf "sie", ganz klar für mich. Das gibst ja auch oft in Familie, wenn einer dem anderen sein Leid klagt, was ein dritter angerichtet hat, der steht daneben (meistens das Kind) und man redet von ihm als sei es nicht da.

Das Anliegen des Textes kann ich aber nur unterschreiben.
Vielleicht lesen wir ja nochmal davon :-)

Liebe grüße,
Lisa
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Klara
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Beitragvon Klara » 04.12.2006, 13:55

Hallo Herby,
ich hatte versäumt, dir zu antworten, bitte verzeih:

Wer ist das Kind, das in den ersten beiden Strophen angesprochen wird? Jesus? Falls ja, wirft gleich die zweite Strophe Fragen auf für mich. Wer ist Ihn? Wessen Lider? Warum gerade diese? Auch mit dem letzten und vorletzten Vers komme ich nicht klar. Wie hängen die zusammen?


Das Kind ist Jesus.
Ihn ist Gott.
Die Lider sind die vom toten Jesus, die er sich von unten beschaut und sie trotz seines Sonderstatus als Gottessohn, der wiederauferstehen kann, lieber nicht öffnen soll, weil da so viel nicht verändert wurde durch sein Leiden. Das Lyrich möchte ihn sozusagen vor Enttäuschung bewahren anstatt die zu hohe Erwartung zu perpetuieren, die an Jesus gestellt wird als Retter und Heiland.

Der letzte und vorletzte Vers...
Ja...
Ich mache ich jetzt an die Überarbeitung.
Danke für dein FEedback
k

Herby

Beitragvon Herby » 05.12.2006, 20:33

Liebe Klara,

ich hatte versäumt, dir zu antworten, bitte verzeih


Kein Problem, ist mir im Eifer des Gefechts auch schon mal passiert. Danke für Deine Erklärungshilfe, mir ist jetzt einiges klara.

Ich freue mich auf Deine Überarbeitung.
Liebe Grüße
Herby

Klara
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Beitragvon Klara » 05.12.2006, 20:38

Hallo,

die Überarbeitung steht oben als zweite Fassung, aber es ist wohl noch lange nicht gut genug. Ich weiß da im Moment nicht mehr weiter und hoffe auf die Zeit .-)
Wahrscheinlich wird es dann ganz anders, vielleicht sogar ungereimt - so in zwei, drei Jahren ,-)
Wahrscheinlich war ich zu schnell - vergebt.

LG
Klara


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