Gefühl

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 26.02.2007, 19:29

Gefühl

du lässt dich
nicht
einfangen

in deinen augen
lese ich
jenseits der worte

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2007, 23:59

Liebe smile,

merkwürdig, oder vielleicht auch nicht, ich würde die beiden Verse gern in umgekehrter Reihenfolge lesen wollen, das "nicht einfangen können"; nachdem das Lyrich den Blick in die Augen des Du riskiert und jenseits der Worte gelesen hat...

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.02.2007, 00:46

Hallo smile,

das ist eine gelungene Momentaufnahme. Gefällt mir.
Ich gebe Gerda übrigens Recht, umgekehrt macht es in meinen Augen tatsächlich mehr Sinn.
Saludos
Magic

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 27.02.2007, 13:53

Hallo Gerda, hallo Magic

Habt ihr gelesen, dass das Du sich nicht einfangen lassen will, oder das Gefühl?

liebe Grüße smile

Gast

Beitragvon Gast » 27.02.2007, 14:30

Liebe smile,

danke für den Wink mit dem Zaunpfahl ;-)

Ja, dann liest es sich anders, vielleicht solltest du hinter Gefühl auf die Leerzeile verzichten...
Es wird klarer was gemeint ist, und man könnte dieses ersten Vers so wie ich, nicht mehr als eine vorweggenommene Schussfolgerung lesen.

Ich habe amüsiert zur Kenntnis genommen, dass es das Gefühl ist, was sich nicht einfangen lässt. Der Blick in die "Augen des Gefühls", soll dann also kein Blick in die Augen eines Lyrdu sein, nehme ich an.

Liebe Grüße
Gerda

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leonie
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Beitragvon leonie » 27.02.2007, 14:30

Liebe smile,

ein schöner Text und mit der Überschrift so rum für mich genau richtig!

Liebe Grüße

leonie

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 27.02.2007, 15:37

Hallo Gerda,

das war kein Wink mit dem Zaunpfahl, nur eine neugierige Frage. :rolleyes:
Für mich funktioniert beides.
Nur nicht der erste Vers als Schlussfolgerung des zweiten.
(So ein Du hatte ich zumindest nicht im Sinn.)


Danke Leonie, das freut mich.

liebe Grüße smile

Max

Beitragvon Max » 27.02.2007, 17:39

Liebe Smaile,

ich fürchte, ich verstehe nicht richtig oder bin überkritisch, aber mir ist das Gedicht, so wie ich es lese, zu gängig. Das Bild, des "nicht-einfganges" ebenso, wie das in den Augen jenseits der Worte zu lesen ist, vielleicht fehlt mir die Erleuchtung ...

Liebe Grüße
max

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 27.02.2007, 18:07

Hallo Max,
es gibt viele Lesearten, das hat mich daran gereizt.

Eine Variante wäre die:

Das "Ich" denkt, dass das "Du" sich nicht einfangen lässt, und ist froh darüber. In den Augen des "Du" sieht es aber, dass das längst geschehen ist. Da ist dann zuviel Gefühl und die Romantik ist flöten.

Es gibt aber auch romantische Varianten.
Oder die Ebene, dass sich das Gefühl nicht in Worte fassen lässt.

Erleuchtung kann ich leider nicht bieten, ;-) nur ein weiterer Einblick in die für dich so fremde weibliche Sichtweise.

liebe Grüße smile

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noel
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Beitragvon noel » 27.02.2007, 18:27

ich verstehe
NEIN
ich fühle die wOrte

da ist jemand
der lässt sich eben nicht einfangen
& jetzt denke ich... geht es sehr vielen (arroganz on) sooooooooooo

"...
aber warum,
warum kommt denn nun,
dass das LI
in den augen des gegenüberdu's lesen kann?
herrjemine
war da nicht eben ein bruch zwischen ich & du..."


ja nu. ist ein SICH NICHT EINFANGEN LASSEN ein bruch zwischen DU & ICH --> nein --> dann passt's
ist ein sich einfangen kein bruch --> ja --> dann passt's

will meinen die selektion, die bewertung,entsteht im hirne des hauptes, dass die worte aufnimmt
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 13.04.2016, 08:29

Ich habe gleich nach "Gefühl" einen Doppelpunkt gesehen.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 13.04.2016, 15:21

Hallo Klimperer,

oh, da bist du aber wieder tief getaucht. Überraschend, was du dann (für dich) mit nach oben bringst. Ehrlich gesagt war dieses Gedicht nicht nur im Forum, sondern auch aus meinem Bewusstsein abgetaucht, aber an die Schreibphase, den Versuch darin erinnere ich mich schon.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 14.04.2016, 08:10

Jeder Mensch empfängt ein Gedicht anders, jedes Gedicht erweckt andere Assoziationen.

In der zweiten Strophe sehe ich zwei Menschen, die sich unterhalten, und einer von denen lässt sich von den Worten des Anderen nicht täuschen, ahnt, dass der Sprechende nicht die ganze Wahrheit sagt.

Dass die Menschen selten genau das sagen, was sie empfinden, ist allgemein bekannt, deswegen greift man zu Sachen wie interpretation der Gesten, die verraten, was der Gesprächspartner wirklich meint.

Meistens sind es die Augen, die in die Seele des Anderen einen Einblick zulassen.


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