Der Wille der Natur

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Morten Skolsberg

Beitragvon Morten Skolsberg » 03.03.2006, 21:34

Der Wille der Natur

In Blättern säuselt leis' der Wind,
"ich suche heut' ein Menschenkind,
doch der Menschen sind es viele,
ich brauch' nur einen für die Spiele.

Keines der Wesen kann mich sehen,
dennoch bin ich wunderschön,
die Kraft von mir reicht für ein Heer,
ich tanz mit Wellen in dem Meer.

Wen zieh' ich heut' in meinen Bann?,
es wird ein alter Fischersmann,
dieser Mensch, er wird mein Ziel,
jetzt beginne ich mein Spiel."

Nun sieht man wie die Wassermassen,
den Fischersleib beinah' umfassen,
die Rute wirft er in die Höh',
er wird zum Nachtmahl für die See.

Der Wind nimmt Leben, wie ein Dieb,
er stillt jedoch nur seinen Trieb,
der Menschen sind es doch zuviele,
und deshalb spielt er diese Spiele.
Zuletzt geändert von Morten Skolsberg am 12.03.2006, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 04.03.2006, 11:53

Lieber Morten,

ich habe das inzwischen in diesem Forum schon mehrfach als jemand geoutet, der nicht reimen kann und daher auch Ungereimtes schreibt. Daher habe ich Achtung vor jedem, der das kann. Vielleicht kann ich dennoch einwenden, das mir das Metrum gelegentlich holprig vorkommt, beispielsweise bei

sehr geduldig in seinem Kahn
sitzt ein alter Fischersann

Letztendlich aber frage ich mich ein wenig, worauf das Gedicht hinauslaeuft, was willst du sagen. Ist wirklich

Der Menschen sind es doch zu viele

Deine Gedichtaussage?

Liebe Gruesse
Max

Morten Skolsberg

Beitragvon Morten Skolsberg » 12.03.2006, 15:32

Lieber Max,

die besagte stelle habe ich überarbeitet.

Der Sinn des Gedichtes bezieht sich auf die Gewalt der Natur die durch den Wind symbolisiert wird, der erbarmungslos umherzieht und seine Opfer sucht.

Gast

Beitragvon Gast » 12.03.2006, 16:23

der Wind sucht erbarmungslos Opfer fragt ungläubig :-s
Gerda, vor allem wo er zu Beginn des Gedichts "säuselt".
Je mehr Gedichte ich von dir lese, je mehr bekomme ich den Eindruck, dass du deinem Reimschema auf Gedeih und Verderb alles unterordnest.
Die Sätze schießen wilde Kapriolen.
Hier sind es die Naturgewalten, die mit Menschleben spielen.
Es mag uns maches Mal so vorkommen, aber in wirklichkeit hat Natur einen langen Atem (poetisch) aber ist nicht in der Lage bewusste Entscheidungen herbeizuführen.


Liebe Grüße
Gerda


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