Lichter in der Ferne

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Jürgen

Beitragvon Jürgen » 05.03.2006, 13:07

Hinter dem Netz der Äste,
Zwischen den Fugen des Blätterwaldes,
Durch das Labyrinth des nachtschwarzen Dickichts
Hindurch,
Kann ich Lichter erkennen.

Erst blitzen sie nur einen Augenschlag lang auf,
Dann strahlen Punkte, durchdringen das Dunkel,
Schließlich leuchtet ein Meer tanzender Sterne aus der Finsternis
Heraus.

Dort vorn muss die Stadt sein.
Zuletzt geändert von Jürgen am 10.03.2006, 23:02, insgesamt 2-mal geändert.

Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 05.03.2006, 19:01

Hallo Gurke!
Also, ich hätte ja hinter "Augenschlag" gene noch
das Wort "lang" - aber sonst finde ich's sehr
atmosphärisch und vor allem der letzte Einzel-Satz
gefällt mir sehr gut!
Gruß: Uwe

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 07.03.2006, 08:52

Hallo Uwe

Besten Dank für Dein Kommentar. :grin:

Du hast schon recht. Das Wörtchen "lang" gehört hinter Augenschlag.
Ich hatte hin und her überlegt, ob ich es benutzen sollte und mich dagegen entschieden. Mir kam diese Zeile, nun ja, dann einfach zu LANG vor. Ich habe es jetzt kursiv reingesetzt und harre der Dinge.

Bis demnächst

Die Kongo-Killer-Gurke

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.03.2006, 22:19

Hallo Gurke,

ich hab deinen Text jetzt immer wieder wieder gelesen- gefällt mir gut. Der Aufbau, wo alles auf diese letzte - abgesetzte - Zeile hinsteuert, ist einfach gelungen. Kompliment!

Was mich beschäftigt, is die Frage, ob diese letzte Zeile nicht noch mehr zur Geltung kommen würde, wenn du "kann ich die Lichter erkennen" NICHT absetzen würdest?
Den Punkt nach "hindurch" verstehe ich sowieso nicht so ganz- meiner Meinung nach gehört da ein Komma hin, wobei du dann überlegen könntest, die folgende Zeile dranzuhängen....
Überhaupt wäre es zu Überlegen, was sich wie ändern würde, wenn man das Gedicht graphisch anders gestalten würde... Ich hab das mal ausprobiert... Wenn du magst, kann ich dir das ja mal zeigen.

Wie du siehst, hat mich dieser Text sehr beschäftigt und - ich bin noch nicht fertig damit, glaub ich :smile:

Liebe Grüße,

scarlett [/i]

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 08.03.2006, 23:16

Liebe Scarlett

Vielen Dank für das Interesse an diesem Gedicht. :smile:

Ja, auf jeden Fall möchte ich Deine Version sehen. "Graphisch anders gestaltet"...bin sehr gespannt. Bitte zukommen lassen.

Zur Struktur des Gedichtes;
Die Worte "hindurch" und "heraus" sollten am Ende der Strophen stehen, den Weg durch das Dickicht und schließlich aus ihm heraus darstellen. Daher hatte ich sie mit einem Punkt betont.

Die Lichter, die das lyrische Ich erkennt, und die Stadt habe ich abgesetzt, um zu zeigen, dass die Lichter von der Stadt stammen und einen Gegensatz zum Dickicht bilden, einen Ausgang aus ihm heraus zeigen. Meiner Meinung nach sollten die Lichter abgesetzt bleiben, um ihre Zugehörigkeit zur Stadt zu zeigen im Gegensatz zu dem Dickicht und dem Bild das die Lichter im Dickicht erzeugen.

Ursprünglich hatte ich das "lang" hinter "Augenschlag" weggelassen, damit der Vers kürzer ist. Drei länger werdende Zeilen sollten optisch den Eindruck erwecken zu wachsen, ein Ziel zu erreichen. Am "Lang" knabbere ich immer noch.

Das war mein ursprünglicher Plan. Ich bin ,wie gesagt, gespannt auf Deine Version. Dein Vorschlag interessiert mich sehr.

Mit Dank

Jürgen

scarlett

Beitragvon scarlett » 09.03.2006, 11:20

... ich hab dir ne Nachricht geschrieben- aber ob die auch ankommt???? Ich kenn mich zu wenig aus... mit der Technik... Hoffe, es hat geklappt. Rückmeldung erbeten.

Gruß,

scarlett

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 10.03.2006, 23:20

Hallo Scarlett

Danke nochmal für Deine Anregungen.

Den Punkt hinter dem Wort "hindurch" habe ich durch ein Komma ersetzt. Es ist grammatikalisch schlicht und ergreifend das korrekte Satzzeichen. Und so sehr betont hat der Punkt das Wort auch nicht.

Und...dann steht der Satz mit den Lichtern nicht mehr abgetrennt. Erstmal zur Probe. Mir fehlt die optische Trennung Dickicht - Stadt (und Lichter). Eine andere Möglichkeit wäre, nur noch eine große Strophe zu bilden und nur noch den Satz "Dort vorn muß die Stadt sein" durch einen Absatz zu betonen. Noch stärker könnte ich den Satz wohl nicht hervorheben.

Danke für die Unterstützung

Jürgen

Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 11.03.2006, 17:33

Hallo Jürgen!
Hab mir ein bisschen Gedanken über das Zeilen-Verkürzen
beim "Augenschlag" (lang) gemacht: Wenn's wirklich
kürzer sein soll, ginge ja auch etwas in der Art:
"Ein Augenschlag lang nur zuerst" - rhythmisch wär's hübsch
so, aber wahrscheinlich ist's dann einfach nicht mehr "deins"?!
Gruß: Uwe


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