morgendämmerung

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 01.11.2007, 21:39

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Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 17:03, insgesamt 3-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 02.11.2007, 00:19

Hallo Niko,

das ist ein starker Text, der Hoffnung, Sehnsucht, die scheinbare Erfüllung sehr eindringlich behandelt. Es könnte mit anderer Setzung noch besser sein, z. B. "die sterne hinters licht führt" könnte hinter "sterne" ein Absatz sein.

Ist aber so schon ein verdammt gelungener Text, den ich gern gelesen habe.

Schöne Grüße


Jürgen

Niko

Beitragvon Niko » 02.11.2007, 00:59

deine reaktion freut mich sehr jürgen, habe ich doch ein ziemlich tiefes tal der schreiblosigkeit durchleben müssen. es ist so quälend, schreiben zu wollen und nichts schreiben zu können.
von daher - von der qualität des textes mal abgesehen, die ich nicht beurteilen kann - freue ich mich tierisch, dass ich scheinbar an "vergangene zeiten" anknüpfen kann.
danke!!!
lieben gruß: Niko

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 02.11.2007, 02:36

Anfang und Ende stark. Klare Ansage. Was nicht passt, ist der überverlyrisierte Teil:

"tauen sterbeseufzer
auf all dürstend leben "


Bisschen dicke, vielleicht? Kann man das einfacher ... ? Ähm ...

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Maija

Beitragvon Maija » 02.11.2007, 09:43

Hallo Niko,

Starke Gefühle die sich in deinem Text ausbreiten wollen, aber noch etwas zu 'gekünstelt' auf mich wirken.

deine reaktion freut mich sehr jürgen, habe ich doch ein ziemlich tiefes tal der schreiblosigkeit durchleben müssen. es ist so quälend, schreiben zu wollen und nichts schreiben zu können.


Das tiefe Tal der Schreiblosigkeit kenn ich wohl. ;-) Quälend für mich ist, schreiben zu können, aber noch nicht zu dürfen.

Gruß, Maija

Perry

Beitragvon Perry » 02.11.2007, 14:40

Hallo Niko,
die übertragene Bedeutung von Morgendämmerung sehe ich in der Mehrzahl der Horizonte. Ansonsten teile ich die Meinung von Thomas, dieses "verkünsteln" hat der Text nicht nötig.
LG
Manfred

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.11.2007, 15:08

Hi Niko,

auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Vor allem:

wenn der tag
die sterne hinters licht führt

finde ich wunderbar.
Aber dies hier:

tauen sterbeseufzer
auf all dürstend leben

haut mich aus dem so schön gewebtem Gedicht völlig raus (klingt antiquiert und passt nicht zur sonstigen Wortwahl).
Vielleicht so:
tauen letzte seufzer (wobei "seufzer" suboptimal ist, anderes Wort für "seufzer" finden, mir fällt ad hoc keines ein)
auf leben in durst (oder so ähnlich, jedenfalls "einfacher", "echter")

das feingewebte perlt
noch eine weile
bevor der schein
die horizonte neu beschränkt


Das wiederum finde ich gelungen.
Saludos
Mucki

Sebastian

Beitragvon Sebastian » 02.11.2007, 16:18

Lieber Niko,

auf all dürstend leben


Diese Stelle bringt mich ebenso wie Mucki vollkommen raus. Die vorangehenden Sterbseufzer finde ich durchaus gelungen, aber die Formulierung "all dürstend leben" scheint mir zu entrückt.

Ansonsten Kompliment, schon allein aufgrund der wundervollen ersten Zeilen.

liebe Grüße

Sebastian

Niko

Beitragvon Niko » 04.11.2007, 10:32

hallo ihrs!
dank euch für eure kommentare und einschäötzungen!
zunächst mal allgemein zum mittelteil "all dürstend leben" - ja, es klingt schon ein bischen antiquarisch. gebe ich zu. eigentlich habe ich einen bestimmten zweck damit erfüllen wollen. es sollte eine innige, romantische stimmung damit transportiert werden. ist aber nicht gelungen, will mir scheinen. hat jemand einen sinnvollen ersatz parat? den sterbeseufzer würd ich gern belassen. das ist meine persönliche mini-hommage an nikolaus lenau, den ich sehr gerne lese.
lieben gruß: Niko, wieder schreibend :-)

Herby

Beitragvon Herby » 04.11.2007, 12:45

Caty,

mit Unverständnis und Verärgerung stelle ich fest, dass du dich nicht an deine eigenen Worte hältst, die gerade mal erst eine Stunde alt sind:

Ich lehne es ab, mit NJKahlen und Gerda Jäger weiterhin auch nur noch irgendein schriftliches Wort zu wechseln. Ich erwarte, dass sie sich gleichermaßen zurückhalten.


Du erwartest einerseits Zurückhaltung und tust dann andererseits das Gegenteil dessen, was du zuvor erklärt hast. Ein solches Verhalten ist für mich mit dem gesunden Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar.

Wenn du schon solche Sätze wie den zitierten glaubst schreiben zu müssen, dann sollten sie für dich die gleiche Verbindlichkeit haben!

Herby
(Moderator)

Max

Beitragvon Max » 04.11.2007, 13:49

Liebe Caty,

Du schreibst (und ich hatte nach Deiner Ankündigung andernorts gehofft, Du schriebest nicht mehr in einem Faden, den Niko oder Gerda eröffnen, ebenso wie umgekehrt)

Ich bin der Meinung, dass es zumindest redlich zugehen sollte in diesem Forum.


Für mich gehört zu einer (intellektuellen) Redlichkeit auch, dass man einen so schwerwiegenden Vorwurf wie den des Plagiats (der mir nach Kenntnis der Vorgeschichte Eures Streits nicht ganz zufällig hier erhoben zu sein scheint) auch mit etwas mehr Substanz unterfüttert als

die ich alle schon irgendwo gelesen habe
.

Liebe Grüße
Max

Nifl
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Beitragvon Nifl » 04.11.2007, 15:24

Huhu.
Na ja, der Plagiatsvorwurf ist natürlich übertrieben. Letztendlich plagiieren doch alle Autoren den Duden *g. Wobei ich Caty eigentlich auch eher so verstanden habe, dass sie das bemüht Lyrische kritisiert. Denn die Wortwahl ist beinahe aufdringlich dem "poetischen Wandkalender" entliehen. Für mich ist der Text substantiell leider auch nur eine Neuauflage (Plagiat) von "Althergebrachtem". Und damit meine ich nicht nur die barocke Wendung "auf all dürstend leben", sondern auch "lyrisch" sehr überstrapazierte und wenig originelle Worte wie:
"Morgendämmerung"
"Sterne"
"tauen"
"perlen"
"weben"
"horizonte"

Für mich sind das allesamt Tabuworte für ein Gedicht heutiger Zeit.
Hm.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.11.2007, 15:39

Nifl,

nenn mir doch bitte mal moderne Worte für:
Morgendämmerung
Sterne
tauen
perlen
weben
Horizonte

Ich bin neugierig, was dir einfällt.
Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 04.11.2007, 15:57

Hallo nochmal,

ich würde mir wünschen, dass alle Beteiligten mit dem Wort "Plagiat" etwas bedachter umgehen. Wenn man meint, dass der Text thematisch nichts Neues bringt (aber welcher Text bringt das schon, laut M.R.-R. gibt es ja eh nur zwei oder drei Themen in der Weltliteratur), soll man das schreiben, wenn man meint, dass der Text bekannte Bilder benutzt, dann dieses. Wenn man aber "Plagiat" schreibt, so bitte ich Ross und Reiter zu nennen, denn ansonsten ist der Vorwurf eine schlichte Verleumdung.

Liebe Grüße
Max


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