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Weil mein Leben...

Verfasst: 21.03.2006, 19:19
von Louisa

Weil mein Leben schon auf Knien geht
und meine Augen nur geschlossen
Deine Blicke sehen.

Weil mein Leben schon auf Knien geht
seit die Vergänglichkeit vor meiner Türe steht
wortlos klopft und grinst.

Weil mein Leben schon auf Knien geht
und der Geschmack der Nacht
aus bitteren Orangenschalen ist.

Weil die Tage voller Tränen sind
und nur Du und dunkle Zirruswolken
meinen Schmerz so fern und sanft verstehen.

Seitdem mein Leben schon auf Knien geht.



(PS: Ich hoffe ich überhäufe euch Gequälte hier nicht mit meinen Beiträgen...)

Verfasst: 21.03.2006, 22:00
von Franktireur
Also, dann quäle ich dich jetzt mal :razz:

Ganz ehrlich gesagt gefällt mir das Gedicht sehr gut, ich hätte Änderungsvorschläge:

"der in allen Winden weht" würde ich ersatzlos streichen.

Dann klingts nicht sonderlich gut, wenn "der Geschmack" der Nacht nach bitteren Orangenschalen "schmeckt".

Dann dieses:

Weil mein Leben auf den Knien geht
seit die Vergänglichkeit vor meiner Türe steht
wortlos klopft und grinst
als unangekündigter Besuch


Warum so umständlich?

Das ist einfacher und nicht schlechter:

Weil mein Leben auf den Knien geht
seit die Vergänglichkeit
als unangekündigter Besuch
wortlos klopft und grinst

(Sie könnte nicht klopfen, wenn sie nicht eh schon an der Türe stünde)

So, das wars so weit.
Hab ich dich genug gequält? :cool:

Gruß
Frank

Verfasst: 22.03.2006, 12:02
von Lisa
Schreib das mit dem Quälen nie wieder! :cool:

Dieses Gedicht gefällt mir von deinen neuesten am besten, es hat einen mitreißenden Klang. Ich würde nach einigem Handern Frank zustimmen und sogar noch die nächste Zeile streichen, weil die Strophe zudem dann auch dreizeilig ist und der "Singsang" einen besser mitträgt. Ich würde das Gedicht vielleicht so setzen:

Weil mein Leben

Weil mein Leben auf den Knien geht
und meine Augen nur geschlossen
Deine Blicke sehen.

Weil mein Leben auf den Knien geht
seit die Vergänglichkeit vor meiner Türe steht
wortlos klopft und grinst.

Weil mein Leben auf den Knien geht
und der Geschmack der Nacht
nach bitteren Orangenschalen schmeckt.

Weil die Tage voller Tränen sind
und nur Du und dunkle Zirruswolken
meinen Schmerz so fern und sanft verstehen.

Seitdem mein Leben auf den Knien geht.

Verfasst: 22.03.2006, 15:51
von Louisa
Hallo ihr zwei!

Vielen Dank. Besonders Dir Lisa, Deine Version erhält den Rhythmus und gefällt mir viel besser...

Kniende Grüße, Louisa

PS: Frank, Du quälst mich doch nicht. Ist "riecht" besser? (Mich hat das auch gestört...)

Verfasst: 22.03.2006, 16:25
von Franktireur
Hi,

Lisas Vorschlag ist sehr gut. Aber hast du ja auch schon übernommen so weit.
Zur Frage: Das Problem ist, daß Geschmack nicht riecht.
Das einzige Wort, das mir als Synonym zu "schmecken" einfällt ist "munden", aber das paßt hier wohl nicht... :???:

Statt Geschmack könntest du "Aroma" schreiben, aber auch das liest sich seltsam...

Mir fällt da leider auch nix ein.

Gruß
Frank

Verfasst: 22.03.2006, 16:39
von Lisa
Wäre mir was eingefallen, hätte ich es auch getippt...denn Frank hat Recht..zum Glück gibts noch einen Vokalwechsel von a auf e, dadurch ist es nicht ganz so schlimm. Aber ein anderes Wort wäre toll. Mir fällt allerdings auch keins ein...

Das mit dem Riechen finde ich schon mal besser...obwohl mir schmecken besser gefiele, wenn es nicht doppelt wäre, da es viel mehr Beduetung enthält als rein sinnliches Schmecken...

vielleicht so?

Weil mein Leben auf den Knien geht
und der Schlaf der Nacht
nach bitteren Orangenschalen schmeckt.


oder:

Weil mein Leben auf den Knien geht
und der Odem der Nacht
nach bitteren Orangenschalen schmeckt.


Blöd, vielleicht fällt jemandem noch was ein? Es lohnt sich bei dem Gedicht :grin:

Verfasst: 22.03.2006, 16:41
von Lisa
Ps: Gerade ist mir noch was aufgefallen...aber ich frage vorsichtig, da ich mir nicht sicher bin: Wäre es nicht schöner zu sagen:

Weil mein Leben auf Knien geht


Ich habe das immer so gelesen :schaem:

Verfasst: 22.03.2006, 19:08
von Franktireur
Also, mal auf Lisas Vorschläge eingehend (die Idee dabei finde ich nämlich gut), könnte auch "Atem" der Nacht gesagt werden ("Odem" ist mir da ein bisserl zu altertümlich).

Gruß
Frank

Verfasst: 22.03.2006, 19:27
von Lisa
Ich finde Atem klingt irgendwie wie Mundgeruch :cool: (etnschuldigung für diese Albernheit, aber ich denke so :razz: ). Und Odem hat für mich etwas mehr Ausdehnung im Raum als Atem...also könnte man ihn besser schmecken...allerdings...das es ein alter Ausdruck ist, stimmt...hmmm...vielleicht doch Atem?

Verfasst: 23.03.2006, 16:08
von Louisa
Ich habe es überarbeitet.

Der Geschmack schmeckt nicht, duftet nicht...er ist jetzt einfach da.

Das mit eurem Atem/Odem ist schön, aber ich wollte doch ganz gern den "Geschmack der Nacht" beibehalten.

Wenn das "den" wegfällt ist der Rhythmus meiner Meinung nach nicht mehr so gut, deshalb "schon auf..."-

Ich hoffe es gefällt euch jetzt besser.

Danke für eure Hilfe und liebe Grüße, Louisa.