zugehörig

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Hakuin

Beitragvon Hakuin » 03.04.2008, 13:46

zugehörig
am grenzbereich.
lose bindung

© hakuin08

jondoy
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Beitragvon jondoy » 04.04.2008, 23:32

.....weil Nicole schreibt, wie schön, dass die Lesearten so unterschiedlich sein können,

beim Lesen des Textes (Haiku, wenn man es so nennt) ist mir nicht in den Sinn gekommen, etwas zwischenmenschliches im Sinne von Nicole aus diesen Zeilen herauszulesen, und ich hab bei diesen Zeilen auch nicht an den Grenzbereich Tod gedacht, wie Mucki das herausliest.

na ja, denkbar wäre beides.

ich kann mich nicht mehr erinnern, welche Assoziation in mir im ersten Moment aufstieg, ich hätte Hakuins Kommentar nicht lesen dürfen, jetzt denk ich natürlich schon an etwas alpinistisches, an die vorgenannten Interpretationen hab ich jedenfalls nicht gedacht.

ich glaub, dieser widerspruch, der sich in den zeilen widerspiegelt, war das erste, über das ich nachgedacht habe.
alle drei zeilen scheinen sich für mich im ersten moment zu widersprechen.

frei würde ich zeilen jetzt so interpretieren:
zugehörig
zum grenzbereich.
die unsicherheit.

wenn die zwei Texte tatsächlich in direkten Zusammenhang stehen sollten,
wie mucki meint, dann sagt der zweite Text jedoch etwas anderes aus,
jedenfalls kommt mir das im moment so vor,

dieser zweite Text spricht ja von wortgehalten
im moment würde ich diese Zeile so auslegen,
er/sie hat wortgehalten,

und diese aussage würde ja dem ersten text widersprechen.
Oder seh ich das total falsch?

Ich werd jetzt schon wieder misstrauisch dem wort "wortgehalten" gegenüber. es könnte das auch bedeuten:
er/sie hat sich nur formal an sein/ihr wort gehalten, aber nicht in echt.

Vermutlich hat Hakuin beim Schreiben der Zeilen ans Bergsteigen gedacht, auch :smile:

sicherungspunkte in den raum gesprochen,
könnte bedeuten
in einem Zimmer (Raum) schwört man dem andern dies und das
(man setzt "Sicherungspunkte" eben).
Aber halten diese Worte dann am Ende?
Wieder frage ich mich: Was bedeutet in diesem Kontext wortgehalten?

Ich glaube zumindest, dass beide Texte eine unterschiedliche Aussage haben.
grenzbereich,
zugehörig,
lose bindung,
das sind alles begriffe aus der Bergsteigersprache.

Und am Berg geht es ja elemantar um diese Themen.
Auch um das Thema Tod. Aber darüber wird nicht viel gesprochen.

Der zweite Text findet "woanders" statt,
aber es geht auch wieder um diesen "sicherungsgedanken".

Vielleicht kommen beide Texte zu dem Ergebnis:
Sicher ist nur die Unsicherheit.
Aber dagegen spricht in meinen Augen total das Wort zugehörig.
Das ist ja ein echter Widerspruch.

Solche Zeilen zu interpretieren, kommt mir ein wenig so vor, wie in eine Kugel zu schauen und zul erzählen, was man da drin sieht.
Alles und nichts.


Ich finde auch wie Max, an diesen Zeilen ist nichts zu kürzen :smile: .

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.04.2008, 00:50

Hi Stefan,

lass dich nicht verunsichern durch meine, vielleicht etwas spezielle Sichtweise sowie den Kontext, den ich in den beiden Texten von Hakuin sehe,-)

Übrigens: die Bemerkung von Hakuin bez. Klettern würde ich nicht auf diesen Text bezogen sehen, sondern als Reaktion auf Nikos Kommentar.
Nö, mit Bergsteigen im eigenen Sinne hat das hier bestimmt nichts zu tun, behaupte ich jetzt einfach mal.
Du schreibst, die drei Zeilen oben würden sich widersprechen auf den ersten Blick. Das ist m.E. ja gerade die spannende Interaktion, die Hakuin hier schafft und die mich genau deshalb auf meine Interpretation brachte.

Man kann diesen "Grenzbereich" quasi nicht widerspruchsfrei beschreiben, im Gegenteil, man muss ihn sogar zwischen zwei Fronten setzen, damit er eben zum Grenzbereich wird, das Wort "Grenzbereich" also selbst zum Grenzbereich wird. Ähm, ich schreibe wirr, kannst du mir noch folgen? *lach*
Saludos
Mucki

jondoy
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Beitragvon jondoy » 05.04.2008, 01:17

tja, ich denke schon, so halbwegs, es ist grenzig *lach*.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.04.2008, 02:59

"grenzig" *kicher*
jou, das ist es wohl :mrgreen:
Jesses, ist es wirklich schon 3.00 h? :eek:
Jetzt aber ab inne Heia!
Saludos
Mucki
P.S. Die Forumszeit steht noch auf Winterzeit.

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 05.04.2008, 08:44

mucki,

nicole...


euer dialog, wo setze ich an?

vielleicht hier:

Mucki hat geschrieben:Es geht hier m.E. um die Bindung, die man selbst zum Grenzbereich hat.


...meine frage geht eher in die richtung, wie und was eine grenze definiert, ok ich erkläre mich jetzt, mach ich ungerne, da der inhalt, der meine dann entzaubert wird und das wirkt auf eine unvoreingenommene kritik...

eine grenze gibt es nicht per se.

ich kann den grenzbereich untersuchen:
skibindungen
sicherheitsketten (im weitesten sinne)
beziehungen - ist doch auch eine sicherheitskette - oder ;-)

wenn ich selbst eine lose bindung empfinde, muss ich DAS auch aushalten, also möglicherweise den verlust (eines skis...) UND damit kreiere ich auch selbst den grenzbereich.

würde die (ski)bindung hier mitagieren und sich fester machen, wenn ich an die belastungsgrenze komme, würde DIESE nicht gleich bedrohlich werden...

konnte ich mich verständlich ausgedrücken?

soviel als erstes an diesem morgen
salve
hakuin

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 05.04.2008, 09:00

jondoy,

mir geht es wie dir und deiner glaskugel.

magischen gruß
hakuin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.04.2008, 13:20

Hallo Hakuin,
konnte ich mich verständlich ausgedrücken?

hm, nee, du hast es so formuliert, dass man (ich) nicht weiß, ob du nun tatsächlich alpinistische Gedanken im Kopf hattest oder nicht.
Klar gibt es keine Grenze per se. Die Grenze ist fließend, so wie alles ...
Panta rhei-Grüße
Mucki

Max

Beitragvon Max » 05.04.2008, 13:57

Lieber Jondoy,

Ich finde auch wie Max, an diesen Zeilen ist nichts zu kürzen


ich fand ja 8erstmals) etwas zu kürzen: den Punkt.

Liebe Grüße
Max

jondoy
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Beitragvon jondoy » 05.04.2008, 15:43

max hat geschrieben:Aber jetzt . Ich halte den Punkt für störend ... gerade die dann mögliche Lesart: das jemand/etwas zugehörig ist und am grenzbereich lose gebunden, dieses leicht dialektische Gefühl, hat mir gefallen ...


...es funktioniert,

Lieber Max,
sorry, die Aussage war nicht in meinem Kopf hängengebliegen, die andere hingegen schon, danke für den Hinweis :smile: ,

Ein Punkt kann dem Sinn Halt geben. Vielleicht deswegen ist er so häufig im Garten der Buchstaben anzutreffen.
Wenn man den Punkt aus dem Text entfernt, kann dies möglicherweise Wortschlag auslösen. Vielleicht ist es ja ein Sicherungspunkt. :lachen0042 (da sollte hier jetzt dieses smiley stehen, aber es will nicht).

Zugehörig
der Ski/der Mitmensch zum Menschen am Grenzpunkt.
Die lose Bindung fühlt man.

so habe ich es vergeinterpretiertgestanden.

Max, wenn das stimmt, würde dies ja bedeuten, dass du mit deiner Deutung dem Text sehr nahe gekommen ist. Offensichtlich hat es den Punkt dazu dann nicht gebraucht.


panta rhei, hab wieder was dazugelernt,
wie trixie schon sagte, das hier ist eine schule.

Max

Beitragvon Max » 05.04.2008, 15:53

wie trixie schon sagte, das hier ist eine schule.


OT: Dann sollte sie aber derzeit nicht schwänzen.

Liebe Grüße
Max

jondoy
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Beitragvon jondoy » 05.04.2008, 16:22

ja, ich weiss auch nicht :mrgreen: ,
ich kenn mich hier mit den Sitten und Gebräuchen nicht so aus :lachen0042:

Liebe Grüße,
Stefan


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