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Folterknechte singen Lieder
Verfasst: 24.03.2006, 20:00
von woitek
Minnesänger schächten Tiere,
blicken greulich aus der Haut,
einer beißt grad in die Niere,
hoffend, dass er gut verdaut.
Folterknechte singen Lieder,
tanzen engelsgleich dahin,
im beschwingten Sange wieder,
macht es gleichsam keinen Sinn.
Verfasst: 24.03.2006, 20:14
von Franktireur
Ja, die reale, verkehrte Welt...
Gefällt mir gut, das Gedicht.
Gruß
Frank
Verfasst: 26.03.2006, 13:04
von Gast
Hallo woitek,
für solche "Vorführung" der Zustände bin ich immer zu haben...
Das Lachen bleibt einem im Hals stecken.
Allerdings habe ich bei der letzten Zeile irgend wie das Gefühl, dass sie nicht recht passt.
...macht es gleichsam keinen Sinn...
Für wen?
Den Erzähler?
Sol betont werden, dass die Handlungen sinnlos? sind?
Den "Folterknechten " dürfte es doch "wurscht" sein, ob ihr Tun Sinn macht...
Ich halte diesen Schlussvers für zu lapidar geschrieben.
Vielleicht ist es das "gleichsam"... ich grüble noch... klingt so biblisch...
Vielleicht:
fehlt doch dem Handeln (Tun) der Sinn...???
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 26.03.2006, 14:52
von woitek
Hallo Frank und Gerda,
ich danke euch für die Kenntnisnahme und Kommentierung dieses Textes.
Auf
gleichsam keinen Sinn
konnte ich aufgrund der Vokalharmonie nicht verzichten.
Liebe Grüße
Woitek
[/quote]
Verfasst: 28.03.2006, 09:42
von MarleneGeselle
Hallo woitek,
mit einem Grinsen und einem Grausen habe ich gerade deine irrwitzigen Bilder gelesen.
Sinn macht so ein Irrsinn schon, im geschlossenen System eines Albtraums.
Liebe Grüße
Marlene
Verfasst: 28.03.2006, 12:30
von Gast
Hallo woitek, natürlich entscheidest du darüber, was dir wichtiger ist, Sprachmelodie, Reim , Klang usw.
Ich persönlich finde es schade, dass du hier diesen Kompromiss zu gunsten des Klanges eingehst...
Vielleicht gibt es ja noch eine bessere, als die von mir genannte Möglichkeit.
Liebe Grüße
Gerda
?
Fehlt ihrem Handeln jeder Sinn
Verfasst: 03.04.2006, 19:25
von medea
Loved it. - hey das ist mal was wirklich gelungenes. gratulation!
~medea~
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change your point of view every now and then
Verfasst: 04.04.2006, 09:40
von Lisa
Hallo,
also...ich verstehe nicht ganz genau, worum es hier genau geht...was erzählt wird...im größeren Zusammenhang. Aber das muss man vielleicht nicht?
Der ersten Strophe kann ich ja noch Lachen abgewinnen, aber in der zweiten passiert dann gar nichts mehr...hmmm...fehlt mir da ein Hintergrund? :shock: Ich versteh nicht, was den Reiz des Gedichtes ausmacht, helft mir :grin:
Verfasst: 04.04.2006, 17:20
von Franktireur
Hi Lisa,
tausche doch einfach mal "Folterknechte" und "Minnesänger" aus in den beiden Strophen...
...aus schwarz wird weiß und umgekehrt...
Gruß
Frank
Verfasst: 05.04.2006, 15:07
von Lisa
Hallo Frank,
danke für den Tipp..(frag mich nicht wo mein Gehirn war)..nun wird es verständlicher, humoriger....so richtig toll finde ich es trotzdem nicht...wahrscheinlich die gekränkte Eitelkeit

. Doch, ich muss zugeben, eigentlich eine ganz nette Idee!
Verfasst: 19.04.2006, 20:48
von woitek
Liebe MarleneGeselle, medea und Lisa,
bevor ich es vergesse möchte ich auch euch lebhaft danken für die Auseinandersetzung mit diesem Text.
@medea
Ich danke dir für dein Lob. Es macht mich stolz.
Herzlichst
Woitek