Erfahrung III

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Sam

Beitragvon Sam » 25.08.2008, 23:10

Erinnerung:

spukende Zeit

die in uns lebt

und von uns bleibt

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 26.08.2008, 03:32

Hi Sam,

in Verbindung mit dem Titel und dem Wissen um deine Erzählkunst ist mir das zu wenig. Der Stoff, den ich dahinter vermutet, böte mehr ...

Ich sollte aber vielleicht besser in 'Kurzlyrik' gar nicht mehr kommentieren, das befriedigt mich seltenst ... Nützt dir auch nix, weiß ich ...

Nur ein Eindruck,
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.08.2008, 10:57

Hi Sam,

als Leser kann man sich hinter den wenigen Worten eine Menge vorstellen.
Ich frage mich, wie die beiden mit den Erinnerungen an die spukende Zeit leben, also, wie sie damit im Jetzt umgehen oder was die spukende Zeit mit ihnen gemacht hat. So hängen für mich die Zeilen ein bisschen in der Luft. Es wirkt auf mich nur angerissen. Am Schluss fehlt mir da ein Wort oder ein Satz dazu.
Saludos
Mucki

Herby

Beitragvon Herby » 26.08.2008, 13:01

Hallo Sam,

mir geht's mit deinem Text völlig anders als meinen Vorkommentatoren: für mich hängt nichts in der Luft, ist nichts angerissen oder zu wenig. Ich lese einen runden, in sich ruhenden Text, der (in meinen Augen) fast aphoristisch anmutet. Hier wäre, wage ich jetzt mal zu behaupten, jedes weitere Wort zuviel.

Sehr gerne gelesen!

Lieben Gruß,
Herby

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 26.08.2008, 14:43

Aphoristisch, ja. So scheint es mir auch. Ob Erinnerung von uns bleibt??? Und wenn, dann als spukende Zeit? Mein Bild ist es nicht so ganz. Meine eigene Erinnerung an Vergangenes kann ich noch so sehen, doch auch nur teilweise. Aber es ist Dein Bild, also...

Und es ist in der Tat sehr knapp bemessen, das muss nicht schlecht sein.

Gruß
Henkki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.08.2008, 21:39

Ich würde mir hier auch entweder einen Kontext oder im Text etwas Greifbareres wünschen

MlG

Moshe

Sam

Beitragvon Sam » 02.09.2008, 20:04

Hallo Ihr Lieben,

herzlichen Dank für eure Kommentare! Ich bin wieder mal spät dran, aber der Umzug hat mich dann doch ein wenig Zeit gekostet.

Hi Tom,

was für einen Stoff vermutest du denn dahinter? Natürlich beleuchtet der Text nur einen Aspekt. Man könnte über Erinnerung und ihr Wesen wesentlich länger und ausführlicher schreiben.

Hallo Mucki,

ich dachte beim Schreiben eher allgemein und nicht an zwei bestimmte Personen. Das "Uns" also alle einschließend. Einmal kurz beleuchtend, was Erinnerung in uns ist, und was von uns (hoffentlich) bleibt, wenn wir nicht mehr sind.


Hallo Herby,

schön, dass du es gerne gelesen hast. Nicole meinte auch, dass der Gedanke für einen Aphorismus taugen würde. Aber mir gefällt diese (pseudo)lyrische Form irgendwie, vor allem, weil es sich ja auch ein bisschen reimt.

Hi Zakkinen,

(wir hatten noch nicht das Vergnügen, oder?)
Ob Erinnerung von uns bleibt? Hoffentlich jedenfalls. Aber zugegeben, wenn dann nur für bestimmte Zeit. Spukende Zeit gefällt mir als Bild deswegen, weil unserer Erinnerung ja nicht hundertprozentig das ist, was wir auch erlebt haben und sie auftaucht, wann immer ihr danach ist. Und auch ihre Erscheinungsform können wir nicht immer beeinflussen.

Hallo Moshe,

ich wollte nichts erzählen, sondern wie schon bei Tom gesagt, nur einen kleinen Aspekt beleuchtet, der mit dem Erinnern zu tun, ohne dies an ein bestimmtes Ereignis zu binden. So behält es eine gewisse Allgemeingültigkeit (für mich jedenfalls)

Euch allen nochmals vielen Dank für eure Meinung und eure Geduld.

Rheinisch-moselige Grüße

Sam

Max

Beitragvon Max » 02.09.2008, 20:24

Hi sam,

mein Problem mit dem Text ist, dass er so gut ist, wie die Geschichte, die ich mir dazu erzähle. Von einer Geschichte, wie Tom sie vermutet, ist nur noch das gerüst stehen geblieben.

Liebe Grüße
max

Sam

Beitragvon Sam » 02.09.2008, 21:14

Hi Max,

muß man sich zu diesen Zeilen wirklich eine Geschichte erzählen? Wie ich oben schon angemerkt habe, ist es mehr der Versuch einen Aspekt eines Themas zu beleuchten - ähnlich wie in den anderen "Erfahgrung" Gedichten.

Für eine "Geschichte" ist das Obige wirklich viel zu mager.

Vielen Dank und liebe Grüße

Sam

Max

Beitragvon Max » 02.09.2008, 23:27

Hi Sam,

stimmt schon, er muss keine Geschichte erzählen, aber mich interessiert, was diese Erfahrung anders macht als andere, bzw. wieso sie herausgehoben wird ... sicher mein problem, dass meine Neugier einfach nicht befriedigt wird ..

Liebe Grüße
Max

Nicole

Beitragvon Nicole » 03.09.2008, 09:13

Hi Max,

ich denke nicht, das es hier um eine spezielle Erinnerung geht, sondern um die Erinnerung ganz allgemein.
Meine Erinnerung ist die spukende Zeit, die hinter mir und den Menschen um mich herum liegt, ich bin gleichzeitig ein Teil der Erinnerung anderer....

Gruß, Nicole
Zuletzt geändert von Nicole am 03.09.2008, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.

Trixie

Beitragvon Trixie » 03.09.2008, 11:31

Hi Sam!

Also, ich finde das genau richtig. Mir gefällt das offen ausklingend und doch scheinst du alles gesagt zu haben, was du sagen möchtest. Die spukende Zeit kann ich sehr gut nachvollziehen, denn manchmal sind es nur Fetzen, Aspekte. Man kann sich ja nie an alles haargenau erinnern. Manchmal ist es auch nur eine Ahnung. Wenn man zum Beispiel ein Foto von früher in die Hand nimmt oder in einen Ort fährt, an dem man früher schon mal war, da kommt was hoch, eine Erinnerung, meistens an Personen. Und genau so wird es wohl auch für andere sein, wenn sie sich an uns erinnern. Siehst du - das, was ich jetzt hier in mindestens vier Sätzen geschrieben habe, hast du in 11 Worte gepackt. Deshalb gefällt es mir sehr gut! Auch die Form finde ich gut, da sie weise, aber nicht fingerzeigend ist. Eher locker, aber dennoch bedacht.

Lieben Gruß
Trix

Max

Beitragvon Max » 03.09.2008, 20:49

Hi Nicole,

danke! Mit der Lesart kann ich mehr anfangen als mit meiner.

Liebe Grüße
Max

Sam

Beitragvon Sam » 13.09.2008, 06:47

Hallo Trixie,

sorry, habe irgendwie übersehen, dass du hierzu noch etwas geschrieben hast. Dank dir für deinen Kommentar. Schön, dass es dir gefällt und du den Gedanken so gut nachvollziehen kannst.


Liebste Nicole,

auch dir vielen Dank!


Liebe Grüße

Sam


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