Tonne 2.0

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
lagunkel

Beitragvon lagunkel » 12.10.2008, 20:30

upgedatet

Niko

Beitragvon Niko » 12.10.2008, 20:54

?????????
ist der text gelöscht? oder was willst du uns damit sagen? aber updaten ist doch eigentlich das gegenteil eher von löschen. hm.........ich steig nicht ganz durch. ich finde auch, der titel verrät zuviel. nämlich dergestalt, dass man sich fixiert auf einen inhalt. die erwartung indess wird nicht erfüllt und der leser fühlt sich mit dem text alleinegelassen.
aber vielleicht sitz ich ja einfach nur mittelmäßig auf der leitung?
bin gespannt, was die anderen dazu sagen.

unerleuchtete grüße: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.10.2008, 22:13

Kurzlyrik ist ja was Feines, aber ein Text, der nur aus einem Wort und einem Titel besteht, ist mir dann doch etwas zu kurz ,-)
Saludos
Gabriella

Trixie

Beitragvon Trixie » 12.10.2008, 22:25

hallöchen!

also, ich find den text ja mal klasse.
mit den sprachlichen elementen zu spielen - das moderne mit fast urzeitlichen mitteln (tonne) zu verbinden und dabei etwas zu produzieren, das scheinbar funktioniert, finde ich absolut nicht mittelmäßig.
mich fasziniert dieser text und ich weiß nicht wieso. es scheint, als würde er etwas verbergen, das in uns schlummert - wie ein noch nicht fortgeschrittener evolutionsprozess.

ich würde allerdings den titel noch fett vielleicht über den inhalt des textes stellen, denn nur diese eine zeile sieht doch fast mager aus. wenn du den leser schon mit diesen beiden elementen, mit denen du so spielst, alleine lässt, dann sollten sie doch, meiner meinung nach, zusammen stehen.

so, jetzt habe ich sehr viel zu so einem kurzen text gesagt, aber daran sieht man, wie spannend er für mich ist.

:daumen: von
trixie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.10.2008, 23:17

Hallo Trixie,

du schreibst hier öfter von Text. Wo ist hier ein Text? :blink2:
Ich sehe nur ein Wort mit einem Titel.
upgedatet bedeutet: aktualisiert oder auf den neuesten Stand gebracht.
Tonne = für die Tonne, in den Müll, etc.
Das eine hat für mich nichts mit dem anderen zu tun oder wie du es sagst: upgedatet = moderner Ausdruck für "Tonne". Das funktioniert m.E. nicht.
Dann hätte da zumindest irgendwas mit Cache oder Discleaner stehen müssen oder so.
Saludos
Gabriella

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 13.10.2008, 10:39

Niko, liebe Mucki, liebe Trix,

danke erstmal für eure ersten Leseeindrücke, wenngleich ich sagen muss, dass ich deinen Kommentar schon als etwas anmaßend empfand, Niko. Nimm den Text doch einfach mal so,wie er ist,nämlich: kurz. Und dann setze beide Zeilen in einen Bezug zueinander. Trixie hat das ja auch 'geschafft' und durchaus eine andere Ebene finden können, als man zunächst erwartet.
Es hat schon einen Grund, dass ich es so schrieb, wie ich tat.
Und deine Kritik, liebe Mucki, ist mir zu formal und dazu noch völlig haltlos, denn ich befinde mich immerhin in der Rubrik 'Kurzlyrik'. Sollen wir jetzt diskutieren, wie kurz 'zu' kurz ist? Vielleicht sollte man sich mehr auf den Inhalt, denn auf die Form konzentrieren...
Ich möchte erst weitere Kommentare abwarten, ehe ich 'erkläre', wie ich es meine- vielleicht schafft es ja noch jemand das Gedicht zu verstehen.
So weit, so gut.
r.

scarlett

Beitragvon scarlett » 13.10.2008, 12:37

Hallo,

also, es tut mir leid, aber ich bin auch der Ansicht, dass hier nicht von einem "Text" gesprochen werden kann.

Ein "Text" ist eine zusammenhängende sprachliche Äußerung, eine sprachliche Einheit, die eine Reihe von Kriterien erfüllt, die auf einen inneren Zusammenhang weisen.
In diesem Sinne ist selbst ein Satz noch kein "Text", geschweige denn ein (oder zwei) Wörter.

Ob es sich im vorliegenden Fall um ein "Gedicht" handelt oder nicht - darüber kann - wer mag - diskustieren.
Ein Gedicht - und ich zitiere hier Hans-Dieter Gelfert - "was immer es sonst noch sein mag" ist zuerst und vor allem
"Ausdruck eines Bewußtseinsinhalts" - das ist ja hier wohl gegeben - "in formalisierter Sprache" - die besteht aus einem Wort??? hier hapert es, m M nach.

Für mich ist das eine sprachliche Äußerung , mit der ich nichts anfangen kann und ich persönlich empfinde die Kommentare von Niko und Mucki, ihre Fragen und die ausgedrückte Ratlosigkeit auch nicht als "anmaßend" sondern als durchaus berechtigt.

LG,
scarlett

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 13.10.2008, 12:50

Hallo :)

So was habe ich neulich ja auch schon mal probiert (Tabubruch) ;-) Dementsprechend: Klar ist das ein Gedicht. Es hat zwei "Begriffe" (Ich nenne das jetzt mal ganz allgemein so), nämlich die "Überschrift" und den eigentlichen "Text" (Das ist aber natürlich nur eine scheinbare Trennung); und diese sind von der Autorin bewusst in ein Verhältnis, wahrscheinlich sogar ein Spannungsverhältnis gesetzt worden mit dem Ziel, einen Inhalt auszudrücken und im Idealfall auch zu vermitteln. Also!

Lagunkel, "verstehen" tu ich nix - wenn damit denn "Finde raus, was ich mir dabei gedacht habe" gemeint sein sollte; eine "lyrische Gleichung" sehe ich aber schon :-)

Zur Darstellung: Ich würde dem Text (sic ;-)) durch geeignete Formatierung - größer, mehr Rand oben und unten, (farbig?) - mehr "Präsenz" verschaffen; oder gehört dieses "Kleinsein" auch zur Aussageabsicht?!

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Oldy

Beitragvon Oldy » 13.10.2008, 12:56

Ausser raten bleibt mir als Leser nichts übrig. Bei dieser extremen Reduktion auf nur ein Wort (meinethalben zwei mit der Überschrift) frage ich mich, was dem Leser zugemutet werden sòll?
Sicherlich gibt es für dich einen klare Intention, für mich als Leser aber ein paar hundert. Soll ich nun raten?
Lyrik muß nicht selbsterklärend sein, jedoch sollte sie es dem Leser ermöglichen, diese Lyrik für sich zu "entschlüsseln" (wenn auch nicht gleich beim ersten mal).
Den Einstieg dafür sehe ich hier nicht.

lg
Uwe
Zuletzt geändert von Oldy am 13.10.2008, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon leonie » 13.10.2008, 14:07

Ehrlich gesagt hätte ich vermutet, dass da mal ein längerer Text stand, der jetzt upgedated wurde, indem er "in die Tonne getreten" wurde.
Tonne stände dann für den Papierkorb. Aber ich weiß, dass ich mich mit dieser Interpretation auf sehr dünnem Eis bewege.

Liebe Grüße
leonie

Maija

Beitragvon Maija » 13.10.2008, 15:17

Also ich musste spontan an die Tonne denken. (s. Philosophie) :pfeifen: Der Text bekommt für mich einen Sinn. (Aber meine Phantasie spielt auch gerne mit mir rum... :mrgreen:)

LG., Maija

Niko

Beitragvon Niko » 13.10.2008, 15:25

na......ich versuch jetzt mal einfach, den "text" zu deuten:
ich zitiere (geht ja schnell): upgadatet.
als leser friert es mich mit diesem wort. ein begriff, der aus der welt der digitalisierten welt stammt. ein wort, dass quasi allumfassend steht für input, auffrischen, verbessern, modifizieren evtl. und anderes ....
es scheint mir wie ein aufruf. die autorin hat bewusst auf interpunktion verzichtet. es könnte ein ausrufezeichen dahinter stehen. oder ein fragezeichen? man sehnt sich nach einem punkt. der beheißen will: ja! das updaten ist abgeschlossen. die version mit dem ausrufezeichen würde jedoch mehr freudigen ausruf, einem jauchzer gleich implizieren.
soweit, sogut. aaaaaaaaaber: upgedatet..........was denn nun???? sich selbst? die welt? - hier baut der titel eine nötige brücke. für mich ist er ein teil des textes. betrachte ich "2.0" so gibt mir auch dies wieder einen hinweis auf die digitalisierte, die computerwelt. es gibt allerlei versionen mit 2.0 oder ähnlichem. aber auch das hilft nicht entscheidend. ein schlüsselwort ist somit das wort "tonne". mit diesem wort dann wird die ganze diskrepanz deutlich zwischen einer künstlichen und einer realen welt. der autor versteht es hier gut, auf eine sehr unscheinbare art zu polarisieren. mir kommt bei dem wort "tonne" verschiedenes in den sinn. armut. ich sehe menschen in der bronx, die sich in kalten nächten an tonnenfeuer wärmen. auch der begriff "in die tonne kloppen" drängt sich mir auf. somit könnte es doch sein, dass das lyrich seinen bezug, die befindlichkeit zum computer oder weitergeddachtfühlt zur gesamten vernetzten welt zeigen möchte. es lehnt die pc-welt ab. befindet die netzwelt als eine verarmung der menschheit. impliziert durch den verächtlichen begriff "tonne" für den pc. der vielleicht schon in einer ebensolchen gelandet ist. somit käme in diesem falle ein gehöriger schuss zynisches mit ins spiel, das sich unter einem scheinbar völlig profanen kürzestkurzlyriktext sich tummelt.
ich beginne allmählich den text mit anderen augen zu sehen.
wieso hälst du mich für anmaßend, lagunkel? ich habe nichts weiter getan, als meine meinung zu einem text zu äußern.
lieben gruß: Niko
Zuletzt geändert von Niko am 13.10.2008, 15:36, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.10.2008, 15:32

Hallo Rebekka,
Und deine Kritik, liebe Mucki, ist mir zu formal und dazu noch völlig haltlos, denn ich befinde mich immerhin in der Rubrik 'Kurzlyrik'. Sollen wir jetzt diskutieren, wie kurz 'zu' kurz ist? Vielleicht sollte man sich mehr auf den Inhalt, denn auf die Form konzentrieren...

mit dem Inhalt habe ich mich mehr beschäftigt, als du denkst. Ich habe zudem deine bisher gestarteten Themen durchgelesen, um zu schauen, ob es einen Text von dir gibt, der Tonne 1.0 lautet. Fehlanzeige.

Weißt du, es gibt Beiträge, deren Inhalt derart offen ist, dass man alles Mögliche hinein interpretieren kann (es also zum Ratespiel wird). Wie in diesem Fall. Beispiele:

Tonne 2.0 = eine metrische Tonne = Seismische Energie späterer, konventioneller Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg

12.0 = Tägliche Energiemenge, die die Erde von der Sonne empfängt

Spielst du dann mit "upgedatet" auf den Klimawandel an?

oder hierauf:

KfW Staatsbank wirft 300 Mio. in die Tonne?

oder auf:

Barrels/Fässer in Bezug auf steigende Ölpreise?

oder auf:
Kostbarer Müll: Brutaler Kampf ums Altpapier (also die "Blaue Tonne")

und und und ...

Auch an Diogenes von Sinope dachte ich kurz, passt aber m.E. nicht recht.

Saludos
Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 13.10.2008, 15:34

was hälst du vomn meiner lesart, mucki?

liebgrüßend: Niko


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