verholzung

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 08.11.2008, 11:18


verholzung


unter deiner netzhaut
der doppelte boden
in meinem auge
ein balken
Zuletzt geändert von Mucki am 11.02.2010, 23:00, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: nach Absprache mit Niko Text wieder eingesetzt

DonKju

Beitragvon DonKju » 08.11.2008, 14:41

... oder ~fräsen, oder was weiß ich ?

Hallo Niko,

dieser Text löst bei mir nix aus, außer : Wie stellt er das an, bei dem Balken im Auge noch den doppelten Boden unter ihrer Netzhaut zu sehen ?

Mit vielleicht zu vielen Splittern im Auge grüßt Bilbo

ecb

Beitragvon ecb » 08.11.2008, 21:40

im sinne der bekannten redensart könnte es sich bei dem doppelten boden um die vermutung einer absicherung, eines kalküls handeln, denke ich.
wobei diese vermutung wiederum vielleicht durch den balken im eigenen auge verursacht ist ...

mir gefallen diese anspielungen auf gängige redensarten rund um das auge und die sicht sehr.
und wie auch das "netz" aus der wendung "ohne netz und doppelten boden" noch seine rolle bekommt in der "netzhaut", begeistert mich richtig. schön aussagekräftig mit vielen möglichkeiten.
klasse!

lg eva

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.11.2008, 15:09

Hi Niko,

ich kann hier nur spekulieren, was gemeint sein könnte und lese von einem LI, das so blind (balken) und im Laufe der Zeit abgestumpft ist (verholzung), dass es die Lügen des LD nicht sieht. Aber, wie gesagt, reine Spekulation. Mit solchen Wortspielen kann ich wenig anfangen.
Saludos
Mucki

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ZaunköniG
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Beitragvon ZaunköniG » 10.11.2008, 16:00

Im Grunde kann ich hier auch nur spekulieren.
Kein sehr zugänglicher Text. Aber ich werfe mal meine Assoziationen hinein:


Die Wendung "Ohne Netz und doppelten Boden" steckt zweifellos darin. wobei doppelbödig auch auf Heimlichkeiten hindeuten kann.

Die andere Wendung ist: "Man sieht den Splitter im Auge des anderen, aber nicht den Balken im eigenen Auge.

In der Verknüpfung würde ich den Text so deuten, daß das Lyrich selbst längst nicht so offen und aufrichtig ist, wie es sich selbst gerne sieht und es vom Lyrdu erwartet.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck


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