immer und immer und immer

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Elsa
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Beitragvon Elsa » 06.03.2009, 11:59

.

immer und immer und immer
nicht
siehst du das ertrinken
meiner augen noch wie das herz
versteinert
alle plagen über dich möchte ich
ausschütten
und doch warten auf ein wort von dir
immer und immer und immer
wieder


by Elsa
Zuletzt geändert von Elsa am 09.03.2009, 17:27, insgesamt 2-mal geändert.
Schreiben ist atmen

jondoy
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Beitragvon jondoy » 06.03.2009, 21:02

Hi Elsa,



diese Zeilen rennen hinaus in die straßen, werfen einen Punkt auf den schatten und drücken sich an die wand.

Der punkt auf der Straße wird zum Strich mit zwei Augen und malt sich als ägyptisches Kind Hennafarbe ins Gesicht.

Ein Chor grüner Engel flattert wie das Herz und summt dieses alte Kinderlied immer und immer und immer wieder
möchte ich dich.



Gruß,
Stefan

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 06.03.2009, 21:29

Lieber Stefan, hallo!

Was für extraschöne Zeilen hast du denn da für mich! Das ist ja viel schöner als meins! :daumen:

Entzückte Grüße
Elsa
Schreiben ist atmen

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leonie
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Beitragvon leonie » 07.03.2009, 14:40

Liebe Elsa,

ich freu mich auch, wieder von Dir zu lesen!!!!

Hm, ich finde den Text stellenweise sehr umständlich formuliert, das"nicht" und das "über dich", den Schluss würde ich mir symmetrisch zum Anfang wünschen, also die letze Zeile weglassen:
So in dieser Art:


immer und immer und immer
siehst du nicht
das ertrinken meiner augen
noch wie das herz
versteinert
alle plagen möchte ich
über dich ausschütten
und doch warten auf ein wort von dir
immer und immer und immer



Liebe Grüße

leonie

DonKju

Beitragvon DonKju » 07.03.2009, 16:23

Hallo Elsa,

"immer und immer und immer
nicht"
und
"immer und immer und immer
wieder"

ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und brauchte zumindest bei mir mehrmaliges Lesen, kann aber m. E. so bleiben, die Symmetrie ist ja mit vier Worten auch gegeben ...

Nur bei der Zeile :

"und doch warten auf ein wort von dir"

wage ich mal einen Gegenvorschlag mit :

"und warte doch auf ein wort von dir"

Ansonsten : Schön wieder von Dir zu lesen, die Reha hatte hoffentlich den gewünschten Erfolg und die privaten Kümmernisse sind wenigstens ein bißchen verblasst ...

Einen lieben Samstags-:blume0028:-Gruß von Hannes

Max

Beitragvon Max » 07.03.2009, 18:18

OT: Lieber Stefan,

magst Du das Gedicht nicht extra einstellen.

Es gefällt mir sehr.

Liebe Grüße
Max

jondoy
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Beitragvon jondoy » 07.03.2009, 20:33

OT: Lieber Max,

das war doch kein eigenständiges Gedicht von mir, alle Ideen, die da drin stecken, stammen aus Elsas Text. Und zwar komplett. Der Punkt steht doch am Anfang ihres Textes. Die Plagen hab ich mit einem biblischen Thema assoziiert, das in Ägypten spielt, und ich hab das ganze nur verbunden, und ganz bewusst wollte ich das Thema entschmerzen, um, wie soll ichs ausdrücken, ein `Gegenwicht` herzustellen.
Wenn du es verschieben willst, ach Gott, ich soll das tun.

Gut, du magst es. Ich mach es. Aber nicht in der Rubrik Liebesgedichte. Auf keinen Fall.

Viele Grüße
Stefan

Max

Beitragvon Max » 07.03.2009, 22:08

Lieber Stefan,

die Rubrik wäre mir egal, aber ich fände es schön, ihm einen eigenständigen Raum zu geben.

Danke!
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.03.2009, 22:41

Liebe Elsie,

erst mal freue ich mich sehr, wieder von dir zu lesen. :blumen:

Zu deinem Gedicht:

etwas schwer tue ich mich mit den Wiederholungen "immer und immer und immer", auch wenn sie die zentrale Stelle deines Gedichtes sind. Es soll die Mühsal ausdrücken, den Kampf des LI, das ist schon klar, dennoch klingt es für mich nicht. Da dein Gedicht 1:1 zu lesen ist, würde ich diese Stellen ändern. Meine Idee wäre:


niemals
siehst du das ertrinken
meiner augen noch wie das herz
versteinert
alle plagen über dich möchte ich
ausschütten
und doch warten auf ein wort von dir
immer wieder


So bildet das "niemals" zu Beginn die Verbindung zum "immer wieder" am Ende.
Das ist vermutlich nicht nach nach deinem gusto. Ich wollte es aber gerne anregen. ,-)

Liebe Grüße und :drück:
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 07.03.2009, 23:39

Liebe leonie,

zuerst, danke fürs Freuen! Dann zu deinen Vorschlägen, da werde ich nachdenken darüber, das geht nicht so schnell, weil ich eigentlich diese Symmetrie halten wollte: nicht/wieder.
Aber die Zeile mit dem Ausschütten, ich glaube, die übernehme ich gerne so.

Lieber Hannes,

die Symmetrie ist ja mit vier Worten auch gegeben
Genau, das war die Absicht. Zum Warten, da warte ich noch. Danke schön. Ja, die 3 Wochen allein-mit-mir haben wirklich gut getan!

Liebe Mucki,

Das ist vermutlich nicht nach nach deinem gusto.
Du kennst mich gut ;-) Dein Vorschlag birgt ein schönes Gedicht, ja! Aber es ist halt ein ganz anderes durch den Wegfall der Wiederholungen und der "eleganten Setzung. Holprig, aufgeregt und nicht schön sollte es sein.

Aber vielen Dank dafür und auch, dass du dich freust, mich zu lesen!

Liebe Grüße
ELsie
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Max

Beitragvon Max » 08.03.2009, 10:35

Liebe Elsa,

nun habe ich diesen Faden schon zweimal missbraucht, um mit Stefan zu kommunizieren.
Dabei finde ich Deinen Text sehr gelungen.
Schön ist, das alleinstehende "nicht", das einen guten Akzent setzt und einen Kontrast bildet zum "immer und immer und immer wieder".
Ich könnte es mir übrigens gut als Lesung vorstellen ..
Magst Du?

Liebe Grüße
Max

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 08.03.2009, 14:19

Lieber Max,

Na, das freut mich jetzt, dass du auch mir mir kommunizierst ;-)

Ja, ich will!

Und ich denke diese nicht/wieder kann ich nicht wegmachen. Jetzt erst recht nicht.

Danke für deine Einschätzung.

Lesung kommt bald.

Liebe Sonntagsgrüße (ausnahmsweise mal Sonne statt Regen)
ELsa
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Elsa
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Beitragvon Elsa » 09.03.2009, 09:56

Oben gibt es eine 2. Fassung.

Ich habe leonies und Hannes Gedanken dazu zum Teil genutzt. Vielen Dank!

LG
ELsa
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ferdi
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Beitragvon ferdi » 09.03.2009, 10:47

Hallo Elsa!

Tja, ich weiß nicht... die zweite Version scheint mir irgendwie zwischen den Stühlen zu sitzen, halb aufgeräumt, halb unaufgeräumt, da gefiel mir die erste Version in ihrer Schroffheit besser?!

Erstaunt bin ich auch, dass du so einfach den inhaltlichen Schwenk, den Hannes' Vorschlag nach sich zieht - von ich möchte doch warten auf ein Wort von dir zu ich warte auf ein Wort von dir - vollzogen hast: Ist der Unterschied wirklich so bedeutungslos für die Gedichtaussage? Dann habe ich, fürchte ich, mal wieder nichts verstanden :confused:

Das einzige, was ich an der Ursprungsversion vielleicht überdenkenswert fände, wäre das "von dir" - denn das versteht sich eigentlich von selbst im Textzusammenhang. Wenn es wegfällt, könntest du auch das "doch" ans Zeilenende nehmen - und warten auf ein Wort doch - was meinen Ohren recht angenehm klänge. Na ja: meinen! die entscheidenden sind die deinen :-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)


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