... zu Gestrandete Matrosin auf dem Turm
Ein Dorf in der Ferne; Wald. Der Himmel weiß; die Sonne schwimmt im Dunst wie eine Orange in einer Mangelstube, unentschlossen,
die weiße Luft zerknittert vom Filigranwerk feiner Äste. So war es einmal zu sehen, von unten. Jetzt ist jeder Baum ein Drahtknäuel, eine geballte Faust zum Himmel gereckt,
im Dorf geht alles seinen Gang. Rodelnde Kinder. Kleine schwarze Punkte kugeln jauchzend vom Berg. In den Häusern prasseln Feuer. Man tafelt. Immer hat irgendwo irgendjemand etwas eingemacht,
in wenigen Wochen wird man das Feuer hinaustragen, flammende Haufen errichten, darum tanzen und singen; gewinnen, verlieren, gewinnen, verlieren.
Es gibt nur einen Weg hinaus, und das ist der nach oben. Steine legen, mauern, immer höher mauern; kaum geht es schnell genug. Zurück ist nicht möglich. Hat man sich einmal für die Höhe entschieden, bleibt nur noch der Turm. Immer zieht der Himmelsanker nach oben mit unerbittlichem Druck am Hals. Da, wo die Tigerzeichnung schwindet. Die Kampfnarben. Es tut nicht weh. Die Markierungen lösen sich auf; ist der Turm hoch genug, wird alles in weiß.
(zu pjotr: gestrandete Matrosin auf dem Turm)
Das ist echt spannend, wie unterschiedlich die Geschichten sind. Danke fürs Einstellen, Zefi!
Das ist ja eine herrliche Assoziation!die Sonne schwimmt im Dunst wie eine Orange in einer Mangelstube
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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