Bubbles

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.09.2010, 18:49



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© Gabriella Marten Cortes 2010



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Amanita
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Beitragvon Amanita » 11.09.2010, 12:51

Ah, so, ja, ich arbeite immer nur in der Fläche ... daher kannte ich das nicht. Aber merke mir den Tipp, danke!

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.09.2010, 14:25

Hallo Pjotr,

ja, da kann man viele Figuren sehen, ein wilder Haufen *g*. Und es hat etwas Verspieltes. Je länger man es anschaut, um so mehr sieht man. Mein Mann hat schon wieder einen Dino gesehen (er sieht immer irgendwo einen Dinosaurier in meinen Bildern. *lol*). Das ist das Schöne an abstrakten Bildern. Jeder sieht und assoziiert das, was er mag.
Dieses Bild ist für eine haptische Wahrnehmung gut geeignet. Man schließe die Augen und fahre mit beiden Händen darüber. Fühlt sich klasse an, ich mache das ständig. Es ist ganz weich und glatt und dann kommen da plötzlich diese tiefen Furchen, die aber innen auch weich und glatt sind. Ein Anfassbild sozusagen. ,-)

Hallo Gerda,

ich freu mich, dass es dir gefällt. :-) Klar, in natura hat es ein viel bessere Wirkung. Es leuchtet auch sehr schön. Das kommt bei dem Foto gar nicht so gut raus.
Bimssand ist relativ leicht, jep. Die Schwere dieses Bildes hat hier verschiedene Gründe. Ich legte ja nicht nur die Reliefpaste als Grundierung an, sondern musste, um aus der Leinwand quasi eine "Wanne" zu machen, die Ecken "mauern", und die mussten sehr stabil sein, damit sie 5 Liter Flüssiggips aushalten. Um diese Ecken sehr fest hinzubekommen, habe ich den Flüssiggips mit ca. 4 kg ganz feinem Vogelsand vermischt, so dass daraus quasi fast richtiger Mörtel entstand.
Heute werden wir das Bild aufhängen, da braucht es halt ein paar Stahlnägel mehr. ,-)

Saludos
Gabriella

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 12.09.2010, 16:52

Hallo Mucki,

ich mag so viele von deinen Bildern, und könnte mir eine große Ausstellung sehr gut vorstellen. Mich zieht bei den Bubbles das Metallisch-Quirlige an, eine fast barocke Deklination dessen, was da blubbert und blurrt. Einziger Einwand: es wirkt schon sehr "groovy" auf mich, als sei das ganze zeitlich gebunden, eingebunden. So dass bei mir der Eindruck von Nostalgie entsteht: Diese Farben, Wirbel und Energiepunkte gehören zur Musik der späten Siebziger:

Gerade deshalb gefällt mir das, ich höre dann Jefferson Airplane, White Rabitt, mit der Stimme von Grace Slick.

Und würde es in der Galerie gerne "aufhängen" - vor der Lesung und in der Pause ...

sag mir Bescheid, ob du einverstanden bist.

loebe Grüße

Renée

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2010, 17:40

Hallo Renée,

eine Ausstellung könnte ich mir auch gut vorstellen. In einer großen weißen Halle und dann meine Bilder, sortiert nach Farben. Eine blaue Reihe, eine metallische, eine rote, eine bunte, eine mit Schwarz-Weiß-Bildern ... Ja, das wäre etwas Feines. Und irgendwann mach ich das auch. *träum*
Renée Lomris hat geschrieben:Diese Farben, Wirbel und Energiepunkte gehören zur Musik der späten Siebziger:

jou, wenn ich an die Klamotten denke, die zu der Zeit getragen wurden, passt das auch sehr gut. Es hat einerseits etwas Verspieltes finde ich und andererseits auch etwas Nostalgisches.
Renée Lomris hat geschrieben:Und würde es in der Galerie gerne "aufhängen" - vor der Lesung und in der Pause ...
sag mir Bescheid, ob du einverstanden bist.

Du meinst, mit Beamer projizieren? Klar, kannst du gerne machen.

Saludos
Mucki

african queen

Beitragvon african queen » 13.09.2010, 20:55

sehe heute erst dein Meisterwerk, war sooo gespannt darauf und jetzt kann ich mich darin verlieren....
deine Beschreibung war ja schon sehr beeindruckend, es jetzt zu sehen, faszinierend.
Dein Bild läßt Freiraum für sämtliche Assoziationen, da schwarz-weiß könnte ich mir einen Magmafluß eines
Vulkans vorstellen, oder das Öl im Golf von Mexiko.... oder oder. Phantastisch deine freie Gestaltung.
Temperament im Fluß,in freier Bewegung,kann mir richtig vorstellen, wie du gearbeitet und gestaltet hast.
Ist es schwarz weiß oder silbrig ( graphit) und schwarz. Mucki, unglaublich, was in dir steckt an vielfältiger
Kreativität. Freue mich sehr, daß dir immer wieder ein so einmaliges Kunstwerk gelingt. congratulation!!!!!
lg
Gertraud

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.09.2010, 21:06

Liebe Gertraud,

danke dir sehr für dein Lob. *freu*
Ja, viele Assoziationen sind da möglich. ;-)
Es ist schwarz/weiß und natürlich grau, da wo sich beides vermischt.

Saludos
Mucki

jondoy
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Beitragvon jondoy » 17.09.2010, 15:28

Hallo Mucki,

beim bloßen Ansehen der Bilder (das erste Bild(er) von dir nach sehr langer Zeit) sind mir zwei Gedanken durch den Kopf gegangen...

die Art dieser Bilder erinnert mich an....Comiczeichnungen,
diese hier scheinen mir (meinem Empfinden nach) abstrakte Comiczeichnungen zu sein, in nicht alltäglichem XXL-Format entworfen....und zudem dreidimensionalplastisch (man braucht doch bloß mit der Hand darüberzustreichen),

(dazu könnte ich jetzt eine 3-D-Brille, nein das Ergebnis wäre genauso blaß und enttäuschend unecht wie...`Internet zu Realität´, grins),

Assoziationen kommen mir im Moment bei denen keine in den Sinn...suche beim Betrachten (meine Intension) unwillkürlich Gesichter darin zu entdecken, und weiss doch bereits von vorneherein, dass solche ich darin nicht finden werde....

..und dann noch....

mir sind ja einige Texte von dir in Erinnerung......jetzt nach Monaten seh ich...auf einmal ganz klar...einen Zusammenhang zwischen...deinen Texten und deinen Bildern....,mein Empfinden nach...

in deinen Texten verwendest du als Ausdrucksweise du bevorzugt die...komprimierte Form....
vielleicht klingts verrückt, die Ausdrucksweise deiner Bilder erscheinen mir auch ...komprimierte Form.....
was steckt dahinter` könnte ich mich fragen, tue doch lieber Ausruhen, beide Formen nenn ich `ábstrakt`, könnte sie verschlüsselte Formgestaltungen nennen, selbst wenn die Bilder im Entstehungsprozess ohne Vorplanung entstehen und sich entwickeln sollten,
...scheinen mir beide artverwandt....die hier drei intensive Kontrastzufarbmalereien, die eine impulsive Handschrift erkennen lassen...selbst das blaue Forum leuchtet GRÜN, wenn man sichs bloß vorstelllt....

Namaste, liebe Grüße, Stefan

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.09.2010, 15:55

Hallo Stefan,

die Assoziation zu den Comics hatte Pjotr auch. Es könnten lauter "Sprechblasen" sein und viele Gesichter sehe ich darin auch, wobei diese aber nicht bewusst entstanden sind. ,-)
Interessant finde ich den Bezug, den du zwischen meinen Bildern und meinen Texten siehst. Die Bilder sind abstrakt, meine Texte in gewisser Weise auch. Und viele meiner Texte sind komprimiert, im Sinne von verdichtet und auch im Sinne von "unterdrückt", stimmt. Verdichtet, teilweise kryptisch, dies aber ganz bewusst, im Gegensatz zu meinen Bildern. Hier lasse ich meine Hände einfach fließen. Also hier wird, jedenfalls nicht gewollt, etwas komprimiert (vielleicht auch unterdrückt oder "zusammengedrückt"). Wobei man nie weiß, was das Unterbewusstsein mit einem macht. ,-) Habe immer nur eine Idee und die Farben sowie die Materialien dazu im Kopf. Das Resultat am Ende überrascht mich dann selbst immer.
Anders bei den Texten. Da gehe ich nicht abstrakt, sondern konkret vor. Da ist die Idee konkret, auch die Ausführungsweise ganz bewusst gesetzt. Sprich, hier ist der Kopf sehr viel mehr im Spiel. Wobei ich dir zustimme, wenn du schreibst, dass meine Texte auch in einer gewissen Weise abstrakt sind, aber wie gesagt, hier setze ich Wort für Wort genauso ein, wie ich es möchte. Und das kann dann durchaus auch "abstrakt" sein, entweder als Stilmittel oder, weil ich die Aussage des Textes etwas "verschleiern" möchte, damit sie eben nicht zu "konkret" rüberkommt und vielleicht auch, weil ich Distanz brauche und bewahren möchte zum Inhalt. Es kommt immer auf den Inhalt an. Manche Inhalte kann ich nicht konkret schreiben, "verstecke" mich evtl. ein wenig dahinter, jou.
Danke dir für dein Einlassen!

Saludos
Mucki

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 18.09.2010, 02:06

Guten Abend,

Sprechblasen sehe ich keine. Was mich hier an Comics erinnert, genauer gesagt, an Disney-Style-Comics erninnert (dazu gehören auch belgische und französische der 1950er Jahre), sind die schwarzen, etwas fernöstlich-kalligraphisch wirkenden, geschwungen Striche. Sie beginnen dünn, werden dicker, und enden wieder dünn. Disney schuf mit diesem Stil ein unglaublich dynamisches Bewegungspotential. Die Figuren bewegen sich immer so, als wären sie aus hochflexiblem Gummi. Alle Körperteile sind enorm dehnbar. Selbst auf einem Standbild, fließen immer noch Bewegungen in der grafischen Körper- und Strichkomposition. Einen ziemlich ähnlichen Effekt sehe ich in Muckis Bild, das heißt, in den Ausschnitten, weniger im Gesamtbild, aber das mag an der bildschirmtechnischen Distanz des Gesamtbilds liegen, es ist optisch zu weit entfernt und somit zu klein ist, ich kann nicht richtig eintauchen in den Wald dieser Schwingungen. Unter anderem deshalb sagen mir die vergrößerten Ausschnitte mehr zu. Wie groß ist das Original eigentlich?


Cheers

Pjotr

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.09.2010, 13:24

Hi Pjotr,
Pjotr hat geschrieben:Selbst auf einem Standbild, fließen immer noch Bewegungen in der grafischen Körper- und Strichkomposition.

du wirst lachen. Wenn ich das Bild an der Wand betrachte, habe ich tatsächlich das Gefühl, dass sich die Farbmassen da immer noch bewegen, obwohl sie steinhart und völlig durchgetrocknet sind. ,-)
Pjotr hat geschrieben:Wie groß ist das Original eigentlich?

Das Bild hat 80 x 80 cm und ist noch nicht von der Wand gefallen, obwohl es so schwer ist. *kicher*

Saludos
Mucki

jondoy
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Beitragvon jondoy » 20.09.2010, 12:21

Hallo Mucki,

nach dem Lesen deiner Antwort kann ich einfach dazu spontan sagen:
Du kannst `das` besser erklären als ich.
Danke Dir für dein Einlassen!

Namaste, Stefan


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