getriebene

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noel
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Beitragvon noel » 29.03.2014, 15:50

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NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Quoth
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Beitragvon Quoth » 13.12.2015, 09:45

Hallo Noel, Dein Ausrufungszeichen unter OscarTheFish's "Drei Worte" hat mich hierher gelockt. Was für ein schöner, beunruhigender Text! Die Einbindung in das Bild hat sicherlich dazu beigetragen, dass er nicht als Text wahrgenommen wurde. Er erinnert mich an eine ebenfalls bildhaft-literarische Kunstrichtung im England des beginnenden vorigen Jahrhunderts, den von Pound erfundenen Vortizismus (von vortex=der Strudel). Aber solch einen -ismus braucht er nicht zu seiner Rechtfertigung.
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 28.03.2021, 13:27

Hallo Noel,

die zwei Schaltahre dazwischen, geschenkt,

das polyphon hat mich hierher geführt, unter all den buttons hier immer noch mein sehnsuchtsort
dem ich als Einzigem Sprengkraft, das Potential zu einem Blühausbrauch zutrauen würde, ein schlummernder Vulkan,

diese Worte hier find ich interessant, hintergrund-ummalt von diesem Röntgenbild, eine gelungene
Aufnahme des inneren Zustandes, lach,

dieses dampfende Wortgemälde beginnt mit du und endet mit ich

den letzten Satz find ich genial, der dreht alles Gesagte in alle Richtungen,

ich wandere wild wütend durch öde wortewalachei....

das bringt es auf den Punkt, der im wilden Fluß ist,

und liederlich ist mein ich, wankelmütig, wird getrieben,

textliche Einzelteile dieses Textes lassen sich locker zu noelcierenden Interpretationen zusammenstecken,

diese zeilen hier drehen, drehen, den Sinn....

dieser innere Widerspruch, der da so koketiert, eigentlich beschreibt sich das liederliche Ich da selbst, zumindest in einer der mehreren Fassungen da,

der Beständige hier im Text ist der Wind, der gibt sein Bestes , wie immer.

das ist so ein alter Gutshof in der Walachei, in dem noch ein Baum steht, als letzter Bewohner, steht da, erhaben wie eine Eiche, der sein langes Haar schüttelt, grünschimmernd wie das einer Trauerweide, er ist einer der letzten seiner Art, ein Baum, der gehen kann, wankelmütig, er bleibt stehen, weil ein Orkan in ihm tobt...

war ein schöner Moment, Noel !


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