matrosin

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
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nera
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Beitragvon nera » 24.01.2015, 12:50

viewtopic.php?f=42&t=15547



sie hatte schon sehr früh angeheuert. "christliche seefahrt" stand in großen lettern auf dem eingangsportal des kleinen hafen. auf die fahrten in kleinen ruderbooten folgten reisen auf gänsen und unzählige abenteuer in fremde welten. sie eroberte auf sternenschiffen das universum und lernte die zeit zu falten, tauchte auf u-booten in die vergangenheit, kämpfte auf seeräuberfahrten. später fuhr sie auch mit auf forschungsreisen und beteiligte sich an jungfernfahrten, arbeitet auf schwimmenden hotels, segelte regattas.
sie war süchtig. sie war mit leib und seele matrosin, "ich erobere die welt" flüsterte sie in durchwachten nächten.
nur wenn sie schlief, träumte sie einen turm und eine metamorphose von papier zu elfenbein und die welt ein wüste.
und dass sie gezeichnet sei....
Zuletzt geändert von nera am 15.05.2016, 21:40, insgesamt 4-mal geändert.

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Mnemosyne
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Beitragvon Mnemosyne » 24.01.2015, 13:06

Liebe Nera,
da lese ich die Lebensskizze eines fantasievollen Menschen, einer Autorin. (Ist es Selma Lagerlöf? Ich weiß nicht viel über sie, aber Reisen auf Gänsen kommen ja nicht so viele vor.) Jedenfalls sorgt der Text dafür, dass ich gerne etwas (mehr) von dieser Autorin lesen möchte.
Beim letzten Teil des letzten Satzes stolpere ich: "träumte sie ... die welt ein wüste"? Ist das ein Fehler oder stehe ich gerade auf dem Schlauch?
So oder so viele Grüße
Merlin

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 24.01.2015, 13:18

"lernte die zeit zu falten" -- das klingt beflügelnd :-)

Ich denke da an die Fähigkeit, das Tempo und die Richtung der Geschichte beliebig zu verändern, wie ein Papier.


Ahoy

P.

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nera
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Beitragvon nera » 24.01.2015, 13:23

ach herrje merlin, die geschichte gehört zu pjotrs bild. ich setzte mal noch den link rein, das habe ich vergessen.

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nera
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Beitragvon nera » 24.01.2015, 13:28

vielleicht ist der text doch zu kryptisch. ich habe hier bücher zu schiffen aller art deklariert, mit denen man reisen kann.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 24.01.2015, 13:43

Ah so! :-)

Erst hier, bei "metamorphose von papier zu stein", dachte ich ansatzweise an die Möglichkeit, dass Bücher im Spiel sein könnten.

"Erobern" ist mir nicht ganz klar. Ist sie besitzgierig?

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nera
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Beitragvon nera » 24.01.2015, 13:57

natürlich! kein buch darf entgehen! jedes abenteuer muss erlebt sein!

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Beitragvon Pjotr » 24.01.2015, 14:00

Erlebnishungrig. Hunger. Wäre in meinen Augen dann passender als Erobern. Vielleicht. Oder?

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Beitragvon nera » 24.01.2015, 14:17

ich vermute das "erobern" ist dir zu waffenklirrend? ich sehe die bedeutung weitläufiger auch als "oben bleiben", "erlangen" wiederstände überwinden", etwas gewinnen wie in "ein herz erobern"

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Beitragvon Pjotr » 24.01.2015, 15:01

Ja, vielleicht zu waffenklirrend. Aber es ist Deine Betrachtung :-)

(Selbst in der Liebe ist das Ziel der Eroberung doch meist der Besitz? Zumal auch da manchmal von Waffen die Rede ist.)

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Beitragvon nera » 24.01.2015, 15:11

zum beispiel die waffe des lächeln! oder der kochkünste! wobei ein dickes kochbuch auch durchaus bleibende schäden anrichten kann, wenn man damit zuschlägt;)

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Beitragvon Pjotr » 24.01.2015, 15:25

Jetzt kommen wir vom Universum direkt in die Küche :-)

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Beitragvon nera » 24.01.2015, 15:30

die küche ist ein universum! ich habe aber noch ein anderes schlagendes beispiel für waffengeklirre: die zeit mit büchern totschlagen..... würde vielleicht sogar noch in den text passen.....statt "zeit" " flaute".....genug, ich muss jetzt arbeiten gehen.
Zuletzt geändert von nera am 24.01.2015, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon nera » 24.01.2015, 15:31

:cool: aber da siehste mal wieder, was so ein bild anrichten kann...


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