verschwimmen in schatten (aus dem lyrischen Dialog)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 29.04.2015, 19:35



Bild

wir fransen nicht aus
wir (was siehst du was seh ich
wo bist du wo bin ich) verschwimmen
in schatten fangen geschichten an
zu bewegen sich dich mich
reimen wir uns zusammen
als wäre der traum ein blick
aus dem fenster



Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

pjesma

Beitragvon pjesma » 29.04.2015, 22:03

das harmoniert wunderbar, flora :-)...hier darf der text ohne bild nicht und umgekehrt auch nicht...sind einheit!
lg

Nifl
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Beitragvon Nifl » 30.04.2015, 09:01

Eine herrliche Komposition, ich liebe das Verschwimmen in Bildern. Und wie gut hier Bild und Text harmonieren und sich verstärken. Und die Bezugsmasse (der Ground) baut Spannung auf, teilt und begrenzt, und dass er auf dem Kopf steht, ach wie versponnen, wie verkehrt, ein Himmel aus Fensterholz als Brett vor"über" dem Kopf. Und ich sehe tätsächlich wie meine Augen in eine Blattbewegung entführt werden und meine Gedanken die beiden Meschen formen wie sie beide sehen und wo sie beide sind. Ein guter Traum, nicht der Traum mit den besitzen wollenden beiden "nicht",(was siehst du, was ich nicht sehe, wo bist du, wo ich nicht bin) den ich automatisch zuerst lese in Klammern, das ist ein schönes Hinrücken und gleichzeitig ein schönes Weitschweifen. Aber Frau Gerade, der Fensterrahmen und Ägypten laufen oben aus dem Ruder, stört mich das, nicht richtig, nur drückt es die Zwei schon etwas zurück.

edit: Ach noch was, dieses Bodennebelige und die 3D Wirkung passen ganz wunderbar zum Traumhaften.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 01.05.2015, 07:41

Danke Pjesma, genau das habe ich mich gefragt. Und Nifl, für solche Kommentare könnte ich glatt überlegen wieder öfter etwas in die Kommentierfäden einzustellen, :) es ist schön "mitsehen" zu können, danke.
Aber Frau Gerade, der Fensterrahmen und Ägypten laufen oben aus dem Ruder, stört mich das, nicht richtig, nur drückt es die Zwei schon etwas zurück.
:o)) Ja, nach der Geradediskussion ist mir dieses Foto wieder eingefallen und ich habe es auch versuchsweise geradegerückt (ist hier aber perspektivisch verzerrt) … aber es muss so bleiben! Es verändert für mich den Blick und den Blickwinkel und das Gefühl und die Haltung beim Betrachten, den Eindruck, die "Geschichte". Was meinst du mit "zurückdrücken"? Eine Entfernung erzeugen?
edit: Ach noch was, dieses Bodennebelige und die 3D Wirkung passen ganz wunderbar zum Traumhaften.
Juhu
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Niko

Beitragvon Niko » 01.05.2015, 07:46

hallo flora,

auch ich möchte sagen, dass text und bild hier eine ganz intensive, ja nahezu unzertrennbare einheit bilden. ich mag den text, auch wenn ich klammern nicht mag. wobei die klammerdiskussion jetzt nicht geführt werden will von mir.

einfach nur zum "dran erfreuen", nichts zum "dran kritteln" und zerreden.

*chapeu*

beste grüße - niko

Nifl
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Beitragvon Nifl » 01.05.2015, 08:51

Flora hat geschrieben:Was meinst du mit "zurückdrücken"? Eine Entfernung erzeugen?

Für mich folgt eine Figur der anderen Richtung rechtem Bildrand und durch die Schräge verjüngt sich der "Freiraum". Ich schätze sie schaffen es trotzdem, den Hügel hat der "Vorläufer" ja auch schon gemeistert. Zurück nach Hause wäre trotzdem leichter. Man soll es den Protagonisten ja auch nicht zu leicht machen.
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 01.05.2015, 15:56

:)
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