nicht -gesicht nr.1
Hallo Niko,
dieses Gedicht, das für mich gekonnt mit Widersprüchen und verschiedenen Leseweisen arbeitet und so einen schönen Sog entwickelt, zerfällt für mich mit dem Wortspiel der letzten Zeile. Für mich wäre es viel stärker, wenn sie entfiele und das Muster zwischen Zerstreuung und Verwebtem in der Spannung und Schwebe gehalten werden würde.
An was ich noch rätsele ist die Taubheit. Ich möchte dort immer "die Stimme" lesen, analog zu den verwischten Spuren. Denn die Taubheit, das fehlende "Hören können", wird doch eher vom LDu erzeugt, als zerstreut, oder?
Liebe Grüße
Flora
dieses Gedicht, das für mich gekonnt mit Widersprüchen und verschiedenen Leseweisen arbeitet und so einen schönen Sog entwickelt, zerfällt für mich mit dem Wortspiel der letzten Zeile. Für mich wäre es viel stärker, wenn sie entfiele und das Muster zwischen Zerstreuung und Verwebtem in der Spannung und Schwebe gehalten werden würde.
An was ich noch rätsele ist die Taubheit. Ich möchte dort immer "die Stimme" lesen, analog zu den verwischten Spuren. Denn die Taubheit, das fehlende "Hören können", wird doch eher vom LDu erzeugt, als zerstreut, oder?
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Lieber Niko,
vielleicht sage ich hier Ähnliches wie Flora.
Für mich ist das Gedicht vom Auftakt bis kurz vor Schluss sehr anziehend, es bindet sehr kräftige Bilder, um dann alles in einem Wortspiel aufzulösen, das mir (wie viele Wortspiele, das muss ich zugeben) vorkommt, als suche es etwas in den Wörtern, was dort nicht zu finden ist.
Liebe Grüße
Max
vielleicht sage ich hier Ähnliches wie Flora.
Für mich ist das Gedicht vom Auftakt bis kurz vor Schluss sehr anziehend, es bindet sehr kräftige Bilder, um dann alles in einem Wortspiel aufzulösen, das mir (wie viele Wortspiele, das muss ich zugeben) vorkommt, als suche es etwas in den Wörtern, was dort nicht zu finden ist.
Liebe Grüße
Max
hallo!
ich freue mich sehr über eure kommentare! eure meinung, was das ende des textes angeht, kann ich so nicht teilen.
in diesem "wortspiel", das ich für keines halte, ist nichts zu suchen, was dort nicht zu finden ist, sondern es wird durch eine aufteilung des wortes sinnentfremdet. für mich ist das etwas ganz anderes.
lebendigkeit vs leb-endigkeit - für mich sagt es etwas aus. viel sogar. denn so könnte man sich vorstellen, dass die lebendigkeit nur die maske ist über etwas, was das leben bereits beendet hat. oder: leb-endigkeit kann bedeuten, dass für das lyrich -lyrdu (dazu gleich) den tieferen sinn von leben bereits verloren hat.
gerade im kontext mit dem rest des gedichtes bekommt die schlusszeile FÜR MICH eine starke aussagekraft. vielleicht wäre lebEndigkeit akzeptabler gewesen
die "wechelwirkung" von lyrich und lyrdu ist das, was ich persönlich im text am spannensten finde (manche dinge in einem gedicht entdecke ich erst, wenn es fertig ist und ich es auf papier gedruckt schwarz auf weiß vor mir lese). es ist möglich, dass sich lyrich selbst betrachtet und über ein lyrdu spricht. ebenso ist es möglich, das das lyrdu das lyrich betrachtet.
liebe grüße: Niko
ich freue mich sehr über eure kommentare! eure meinung, was das ende des textes angeht, kann ich so nicht teilen.
um dann alles in einem Wortspiel aufzulösen, das mir (wie viele Wortspiele, das muss ich zugeben) vorkommt, als suche es etwas in den Wörtern, was dort nicht zu finden ist.
in diesem "wortspiel", das ich für keines halte, ist nichts zu suchen, was dort nicht zu finden ist, sondern es wird durch eine aufteilung des wortes sinnentfremdet. für mich ist das etwas ganz anderes.
lebendigkeit vs leb-endigkeit - für mich sagt es etwas aus. viel sogar. denn so könnte man sich vorstellen, dass die lebendigkeit nur die maske ist über etwas, was das leben bereits beendet hat. oder: leb-endigkeit kann bedeuten, dass für das lyrich -lyrdu (dazu gleich) den tieferen sinn von leben bereits verloren hat.
gerade im kontext mit dem rest des gedichtes bekommt die schlusszeile FÜR MICH eine starke aussagekraft. vielleicht wäre lebEndigkeit akzeptabler gewesen
letztendlich kommt eine taubheit ja aus einem selbst und hat nur sekundär mit ursachen zu tun, so denke ich. und es ist ja mehreres bezüglich taubheit möglich: taubheit verwischt, taubheit zerstreut...An was ich noch rätsele ist die Taubheit. Ich möchte dort immer "die Stimme" lesen, analog zu den verwischten Spuren. Denn die Taubheit, das fehlende "Hören können", wird doch eher vom LDu erzeugt, als zerstreut
die "wechelwirkung" von lyrich und lyrdu ist das, was ich persönlich im text am spannensten finde (manche dinge in einem gedicht entdecke ich erst, wenn es fertig ist und ich es auf papier gedruckt schwarz auf weiß vor mir lese). es ist möglich, dass sich lyrich selbst betrachtet und über ein lyrdu spricht. ebenso ist es möglich, das das lyrdu das lyrich betrachtet.
liebe grüße: Niko
Zuletzt geändert von Niko am 11.07.2010, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Niko,
Liebe Grüße
Flora
Ah, wie ich es lese, wird die Taubheit verwischt und zerstreut vom du, also als Aufzählung. Du hast die Spuren verwischt, die Taubheit zestreut, das Muster verwebt, natürlich noch mit den sich durch die Zeilen ergebenden zusätzlichen Lesemöglichkeiten. Vielleicht bräuchte ich da dann doch einen Punkt hinter "zerstreut", um nach deiner Intention zu lesen.letztendlich kommt eine taubheit ja aus einem selbst und hat nur sekundär mit ursachen zu tun, so denke ich. und es ist ja mehreres bezüglich taubheit möglich: taubheit verwischt, taubheit zerstreut...
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ist mir nicht entgangen, Niko. Wollte dir auch nur Rückmeldung geben.
Und danke für die Punkte, sie waren mir gerade ausgegangen.
Liebe Grüße
Flora
Und danke für die Punkte, sie waren mir gerade ausgegangen.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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