etwas kommt immer dazu (zyklus: gesicht 1 - 4)
glasofenkind
in siechfarbigen höhlenmalereien
farblose stummblicke
in den zöpfen fangen sich die wisperworte
und münden in zerreißendem wort
wer fachte die glut und ließ dich
zerschmelzen
glasofenkind was hat dich verbrannt
eines tages
in deinem moosgesicht
muster von schonung und regen
ein auge träumt von auf - und untergang
das andere ahnt
sieht den auf und niedergang
die jahresringe erzählen
was daraus erwuchs
eines tages
späte einsicht oder: das entsetzen
nie das sandkorn beachtet
die zeit verging
sowieso
wäre sie nicht gewesen die zeit
dazu
dauert es zu lange
auf das letzte korn zu warten
maikäfer sind eine plage
das kommt davon
wenn man alles sich selbst überlässt
das weiß man auch vorher
und jetzt erst recht
und jetzt ist vorher
und ich bin mir überlassen
storno
und doch manchmal ein erröten
zeichen einer wärme
wenn jemand dich entgegnet
eingerichtet sind die augenblicke
schon lange
ist der mund drucksache
nicht aufwendig
die gelassenheit
gedrückte mundwinkel
und hinter fragen verdeckte linsen
ratlos einfordern
was zufällt
zeit licht und wünsche
und so bleibt verwehrt
zeit licht und wünsche
.
Zuletzt geändert von Niko am 21.06.2010, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
Lieber Niko,
ich finde es richtig, dass die Texte alle in einem einzelnen Faden stehen, damit sie einzeln wählbar sind, aber ich muss sie für einen Kommentar doch einmal zusammenstehen sehen:
glasofenkind
in siechfarbigen höhlenmalereien
farblose stummblicke
in den zöpfen fangen sich die wisperworte
und münden in zerreißendem wort
wer fachte die glut und ließ dich
zerschmelzen
glasofenkind was hat dich verbrannt
eines tages
in deinem moosgesicht
muster von schonung und regen
ein auge träumt von auf - und untergang
das andere ahnt
sieht den auf und niedergang
die jahresringe erzählen
was daraus erwuchs
eines tages
späte einsicht oder: das entsetzen
nie das sandkorn beachtet
die zeit verging
sowieso
wäre sie nicht gewesen die zeit
dazu
dauert es zu lange
auf das letzte korn zu warten
maikäfer sind eine plage
das kommt davon
wenn man alles sich selbst überlässt
das weiß man auch vorher
und jetzt erst recht
und jetzt ist vorher
und ich bin mir überlassen
storno
und doch manchmal ein erröten
zeichen einer wärme
wenn jemand dich entgegnet
eingerichtet sind die augenblicke
schon lange
ist der mund drucksache
nicht aufwendig
die gelassenheit
gedrückte mundwinkel
und hinter fragen verdeckte linsen
ratlos einfordern
was zufällt
zeit licht und wünsche
und so bleibt verwehrt
zeit licht und wünsche
Ich muss sagen, dass mir die Reihe sehr gefällt, du die Bilder alle wie mit einer Hand aufgegriffen hast, so dass vier verschiedene Texte entstanden sind, die doch zusammenklingen (wie verschiedene Stimmen eines Liedes vielleicht). Die Melodie der Texte würde ich dann vielleicht mit diesen Zeilen beschreiben "und so bleibt verwehrt
zeit licht und wünsche", das ist der Grundton. Und darin klingen dann worte und zeilen wie "muster von schonung", die überlassenen maikäfer, die verdeckten linsen und das glasofenkind sehr aufgehoben, obwohl sie einen eher wie unbewusstes anrühren, also aus der Tiefe. Und so hat man beides: Auftauchendes und das Fischernetz, in dem man ein wenig mit der Hand rühren kann und "versteht".
Es gibt vielleicht einzelne Formulierungen, wo man nochmal drüber gehen, kürzen, abstimmen, überlegen könnte, aber insgesamt finde ich das wirklich faszinierend.
liebe Grüße,
Lisa
ich finde es richtig, dass die Texte alle in einem einzelnen Faden stehen, damit sie einzeln wählbar sind, aber ich muss sie für einen Kommentar doch einmal zusammenstehen sehen:
glasofenkind
in siechfarbigen höhlenmalereien
farblose stummblicke
in den zöpfen fangen sich die wisperworte
und münden in zerreißendem wort
wer fachte die glut und ließ dich
zerschmelzen
glasofenkind was hat dich verbrannt
eines tages
in deinem moosgesicht
muster von schonung und regen
ein auge träumt von auf - und untergang
das andere ahnt
sieht den auf und niedergang
die jahresringe erzählen
was daraus erwuchs
eines tages
späte einsicht oder: das entsetzen
nie das sandkorn beachtet
die zeit verging
sowieso
wäre sie nicht gewesen die zeit
dazu
dauert es zu lange
auf das letzte korn zu warten
maikäfer sind eine plage
das kommt davon
wenn man alles sich selbst überlässt
das weiß man auch vorher
und jetzt erst recht
und jetzt ist vorher
und ich bin mir überlassen
storno
und doch manchmal ein erröten
zeichen einer wärme
wenn jemand dich entgegnet
eingerichtet sind die augenblicke
schon lange
ist der mund drucksache
nicht aufwendig
die gelassenheit
gedrückte mundwinkel
und hinter fragen verdeckte linsen
ratlos einfordern
was zufällt
zeit licht und wünsche
und so bleibt verwehrt
zeit licht und wünsche
Ich muss sagen, dass mir die Reihe sehr gefällt, du die Bilder alle wie mit einer Hand aufgegriffen hast, so dass vier verschiedene Texte entstanden sind, die doch zusammenklingen (wie verschiedene Stimmen eines Liedes vielleicht). Die Melodie der Texte würde ich dann vielleicht mit diesen Zeilen beschreiben "und so bleibt verwehrt
zeit licht und wünsche", das ist der Grundton. Und darin klingen dann worte und zeilen wie "muster von schonung", die überlassenen maikäfer, die verdeckten linsen und das glasofenkind sehr aufgehoben, obwohl sie einen eher wie unbewusstes anrühren, also aus der Tiefe. Und so hat man beides: Auftauchendes und das Fischernetz, in dem man ein wenig mit der Hand rühren kann und "versteht".
Es gibt vielleicht einzelne Formulierungen, wo man nochmal drüber gehen, kürzen, abstimmen, überlegen könnte, aber insgesamt finde ich das wirklich faszinierend.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Niko,
mir fällt es schwer zu den einzelnen Gedichten etwas zu schreiben. Ich glaube das liegt daran, dass mir die Gesichter der Zeichnungen, vielleicht auch durch die explizite Benennung im Titel, immer mitgesprochen haben und ich dann aber die Verbindung zwischen den Gesichtern und deinen Worten nicht wirklich sehen, oder nachfühlen konnte.
Die Gedichte tragen durch die Reihe hindurch eine eigene Sprache. Oder wie Lisa schrieb, dass sie mit einer Hand aufgegriffen wurden, den Eindruck hatte ich auch.
Wenn ich sie nun so untereinandergestellt lese, sehe ich, dass sich daraus tatsächlich ein ganz eigenes anderes Gesicht über eine Entwicklung, eine Zeit für mich zeigt. Als Reihe und etwas gelöster von den Zeichnungen, wirkt es also für mich stärker und ich kann da auch vieles an Zwischentönen für mich entdecken.
Liebe Grüße
Flora
mir fällt es schwer zu den einzelnen Gedichten etwas zu schreiben. Ich glaube das liegt daran, dass mir die Gesichter der Zeichnungen, vielleicht auch durch die explizite Benennung im Titel, immer mitgesprochen haben und ich dann aber die Verbindung zwischen den Gesichtern und deinen Worten nicht wirklich sehen, oder nachfühlen konnte.
Die Gedichte tragen durch die Reihe hindurch eine eigene Sprache. Oder wie Lisa schrieb, dass sie mit einer Hand aufgegriffen wurden, den Eindruck hatte ich auch.
Wenn ich sie nun so untereinandergestellt lese, sehe ich, dass sich daraus tatsächlich ein ganz eigenes anderes Gesicht über eine Entwicklung, eine Zeit für mich zeigt. Als Reihe und etwas gelöster von den Zeichnungen, wirkt es also für mich stärker und ich kann da auch vieles an Zwischentönen für mich entdecken.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
hallo lisa, hallo flora!
auch ich hatte überlegt, die bildbelyrichung in einem faden zu posten. erschien mir dann aber auf grund der übersichtlichkeit unsinnig. denn so kann man jedes gedicht jedem gesicht zuordnen.
mit einer hand aufgegriffen......ja: das stimmt schon irgendwie. ich habe die bilder schon längst beschreiben wollen, fand aber nie den rechten zugang. dann aber gelang es und ich habe hintereinander gleich alle vier bilder beschrieben. so gesehen ist es also in der tat "aus einem guss".
und wenn ich es jetzt für mich lese als gesamtwerk, gerade auch mit zuhilfenahme der titel, dann ergibt sich ein streifzug durch ein mögliches gesamtes leben. das war mir vorher nicht präsent. selbst die chronologie stimmt:
glasofenkind - eines tages - späte einsichten oder: das entsetzen - storno
vielleicht sollte ich sie wirklich als ein gesamtpacket posten? was meint ihr?
liebe grüße: Niko
auch ich hatte überlegt, die bildbelyrichung in einem faden zu posten. erschien mir dann aber auf grund der übersichtlichkeit unsinnig. denn so kann man jedes gedicht jedem gesicht zuordnen.
mit einer hand aufgegriffen......ja: das stimmt schon irgendwie. ich habe die bilder schon längst beschreiben wollen, fand aber nie den rechten zugang. dann aber gelang es und ich habe hintereinander gleich alle vier bilder beschrieben. so gesehen ist es also in der tat "aus einem guss".
und wenn ich es jetzt für mich lese als gesamtwerk, gerade auch mit zuhilfenahme der titel, dann ergibt sich ein streifzug durch ein mögliches gesamtes leben. das war mir vorher nicht präsent. selbst die chronologie stimmt:
glasofenkind - eines tages - späte einsichten oder: das entsetzen - storno
vielleicht sollte ich sie wirklich als ein gesamtpacket posten? was meint ihr?
liebe grüße: Niko
Hi Niko,
da deine vier Fäden alle in diesem Unterforum sind, geht das, so viel ich weiß, nicht.
Du könntest aber in diesem Faden, in dem sich ja auch alle bisherigen Kommentare zu deinen "Gesichter-Texten" befinden, das Kopfposting ändern und dort alle vier Gedichte einstellen und die anderen Fäden leer editieren. Da sind ja auch noch keine Kommentare. Ich lösche dann die leeren Fäden.
Saludos
Mucki
Niko hat geschrieben:besteht die möglichkeit des zusammenlegens, ihr moderatoren?
da deine vier Fäden alle in diesem Unterforum sind, geht das, so viel ich weiß, nicht.
Du könntest aber in diesem Faden, in dem sich ja auch alle bisherigen Kommentare zu deinen "Gesichter-Texten" befinden, das Kopfposting ändern und dort alle vier Gedichte einstellen und die anderen Fäden leer editieren. Da sind ja auch noch keine Kommentare. Ich lösche dann die leeren Fäden.
Saludos
Mucki
jo....so soll es sein!!!!!!!Du könntest aber in diesem Faden, in dem sich ja auch alle bisherigen Kommentare zu deinen "Gesichter-Texten" befinden, das Kopfposting ändern und dort alle vier Gedichte einstellen
darin hab ich übung, gabriella...und die anderen Fäden leer editieren.
ich dank dir für das möglich-machen!
und das werd ich jetzt umsetzen!
liebe grüße: Niko
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