Beitragvon keinsilbig » 14.09.2010, 14:34
frühmorgens
selten sind jene eindrücke, doch unvergesslich, die mich frühmorgens berühren.
ich bin kein frühmorgen-mensch. auch keiner des morgens.
ich verträume das leben, das sich in diesen stunden abspielt.
vielleicht ist ja auch das der grund,
weswegen ich die wenigen male, die ich in frühen morgenstunden wach war,
dennoch stets als traumverschleiert und halbreal empfand..
vergessen aber sind sie allesamt nicht.
vielmehr eingebrannt in mein erinnern.
jener heraufdämmernde morgen auf dem fluss.
nebelschwaden, die über wasser ziehen.
ein schwan, der zwischen ihnen hindurchgleitet.
so wie wir in unserem kanu.
die morgendliche trägheit meiner glieder, die die stromschnellen gerade durch deren ungerührtheit umso reißender wirken lässt.
erwachende natur, erwachender geist.
rudern, weil wir müssen.
hellwach nun.
und hinter der nächsten biegung des noch schmalen flusses - der erste sonnenstrahl.
seitdem betrachte ich die gemälde barocker maler mit anderen augen.
denn ich war an dem morgen teil eines solchen.