... erklingt in der Nähe als sich eine Tür öffnet.
"Weisst Du, Du bist berühmt. Sie berichten von Dir im Fernsehen. Davon träumt doch jede junge Frau. Und so viele Groupies, Hundertschaften, die ihren Star vermissen. Bewegend, nicht wahr? Vielleicht wäre sogar ein wenig Dankbarkeit angebracht, findest Du nicht? Wenn du mich fragst, ich habe es schon immer gewusst. Selbst in Deinem verschwitzten Jogginganzug wirktest Du wie eine Diva. Ich habe ihn in den Bach geworfen, er stank und war dreckig vom Erdreich. Es tut mir leid, dass ich Dich ruhig stellen musste, aber ich bekam Kopfschmerzen von Deiner Hysterie. Das war nicht gut von Dir, aber Du musst mich auch verstehen. Ich weiss, dass du frierst, aber nachher darfst Du ihr Kleid tragen. Schau, Du hast auch schon wieder unter Dich uriniert. Glaubst Du, Deine Fans würden das mögen? Zum Glück hast Du ja mich. Ich werde gleich einen Waschlappen holen und Dich reinigen, damit Du gut riechst für unsere Hochzeitsnacht. Ich hoffe, Du freust Dich auch schon."
Schritte entfernen sich und Foreigner übertönen unbeeindruckt jeden Klagegesang.
"I wanna know what love is" ...
hallo, andreas,
"kurz, heftig, gut" sind die attribute, die mir zu deinem stückchen kurz-prosa einfallen.
so etwas lese ich gern, wenn es gut gemacht ist und sich authentisch präsentiert. die authentizität hier ist da, leidet aber m.E. ein wenig unter den großgeschriebenen "anreden", die doch eher distanz signalisieren, wo doch das ICH, das hier einen lehrvortrag hält gewissermaßen, sehr übergriffig und aneignend handelt. das geht für mich nicht zusammen.
in einem anderen setting ev. ginge das. wenn man das gefühl bekommen kann, hier muss der täter, sich seines "schlecht-handelns" doch irgendwie teilweise bewusst und innerlich widerstreitend eine distanz zum eigenen handeln und zum opfer schaffen. hier aber sehe ich diesen grund nicht.
"er" weiß genau, wie er das objekt seines "auftrags" auf den rechten weg führen muss. dementsprechend fände ich das kleingeschriebene "du" hier richtiger. er ist der, der führt. der sagt, wo´s langgeht. der "rettet", auch wenn das bedeutet, hart durchgreifen zu müssen. da ist kein platz für eine respektvolle "anrede".
die "groupies" haben mich kurz verwirrt - die ordne ich (jaaa, straft mich sexistisch) automatisch einem männlichen wesen zu. weibliche stars brüsten sich gar nicht so offenkundig mit ihren groupies... das ist noch immer im rollenbild verankert. die "fans" wären mir da lieber gewesen. aber das ist auch das einzige, was ich zu mäkeln habe.
ansonsten: ein schön gezeichnetes psychogramm, das viel raum öffnet für den psychokrimi, den man als leser selbst darumherum und -weiterspinnt. sowas mag ich.
gernst gelesen!
liebe grüße,
keinsilbig
"kurz, heftig, gut" sind die attribute, die mir zu deinem stückchen kurz-prosa einfallen.
so etwas lese ich gern, wenn es gut gemacht ist und sich authentisch präsentiert. die authentizität hier ist da, leidet aber m.E. ein wenig unter den großgeschriebenen "anreden", die doch eher distanz signalisieren, wo doch das ICH, das hier einen lehrvortrag hält gewissermaßen, sehr übergriffig und aneignend handelt. das geht für mich nicht zusammen.
in einem anderen setting ev. ginge das. wenn man das gefühl bekommen kann, hier muss der täter, sich seines "schlecht-handelns" doch irgendwie teilweise bewusst und innerlich widerstreitend eine distanz zum eigenen handeln und zum opfer schaffen. hier aber sehe ich diesen grund nicht.
"er" weiß genau, wie er das objekt seines "auftrags" auf den rechten weg führen muss. dementsprechend fände ich das kleingeschriebene "du" hier richtiger. er ist der, der führt. der sagt, wo´s langgeht. der "rettet", auch wenn das bedeutet, hart durchgreifen zu müssen. da ist kein platz für eine respektvolle "anrede".
die "groupies" haben mich kurz verwirrt - die ordne ich (jaaa, straft mich sexistisch) automatisch einem männlichen wesen zu. weibliche stars brüsten sich gar nicht so offenkundig mit ihren groupies... das ist noch immer im rollenbild verankert. die "fans" wären mir da lieber gewesen. aber das ist auch das einzige, was ich zu mäkeln habe.
ansonsten: ein schön gezeichnetes psychogramm, das viel raum öffnet für den psychokrimi, den man als leser selbst darumherum und -weiterspinnt. sowas mag ich.
gernst gelesen!
liebe grüße,
keinsilbig
erinnert mich spontan an falco...
habe nur den titel des songs vergessen...
für mich war das ende zu schnell... zu klar
habe nur den titel des songs vergessen...
für mich war das ende zu schnell... zu klar
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
noel hat geschrieben:erinnert mich spontan an falco...
habe nur den titel des songs vergessen...
"Jeanny"
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