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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 30.12.2010, 02:05

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 02.01.2011, 09:54

Guten Morgen Pjotr
In diesem Kommentar steckt alles drin, Flora, was ich zu klären versuchte:
Schön, dass wir uns verständigen konnten. :)

Ich vermute tatsächlich auch schon die ganze Zeit, dass wir letztlich nicht so weit auseinanderliegen und wir irgendwo in der Mitte uns dann fröhlich austauschen können, so ganz ohne Halmaisierung. :o) Ich mache mir aber ehrlich gesagt über den genauen Grad der Wichtigkeit keine Gedanken, er ändert sich sicher auch über die Zeit. Und wie sehr mich Kritik trifft, hängt sicher nicht nur vom Werk ab und meinem Gefühl dafür, sondern auch vom Inhalt der Kritik.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 02.01.2011, 12:53

Pjotr hat geschrieben:Sehe es als kleine Sandburg am Urlaubsstrand des Monatsthemas (aus 4 Fotos soll was gebastelt werden).

Selbst wenn mir das Ding wichtig wäre...




ich denke, das ist die einzig richtige einstellung, pjotr.

die "gewichtigkeit" hat im bereich des erfüllenden prozesses kreativen schaffens (im unterschied zum schaffen im gefühl eines auftrags - zu welchem nach außen gerichteten zweck auch immer) m.E. auch nichts produktives und daher nichts verloren.

mich als betrachter freut (und mir genügt), zu beobachten, dass das basteln sichtlich spaß gemacht hat.


lieber gruß,

keinsilbig

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 02.01.2011, 14:01

Hallo keinsilbig,
Pjotr hat geschrieben:Selbst wenn mir das Ding wichtig wäre...

keinsilbig hat geschrieben:ich denke, das ist die einzig richtige einstellung, pjotr.

die "gewichtigkeit" hat im bereich des erfüllenden prozesses kreativen schaffens (im unterschied zum schaffen im gefühl eines auftrags - zu welchem nach außen gerichteten zweck auch immer) m.E. auch nichts produktives und daher nichts verloren.
Du sagst also, dass einem die eigenen Werke grundsätzlich nicht "wichtig" sein sollten, nicht am Herzen liegen, nicht "wertvoll" sein sollten? Denn es ging ja um die eigene Haltung zum Werk und nicht um eine (Schwer-)Gewichtigkeit der Bedeutung des Werkes im Außenkontext.
Auftragsarbeit und erfüllender kreativer Prozess schließen sich für mich auch nicht automatisch aus. Und aus Gleichgültigkeit entsteht bei mir keinerlei Antrieb für irgendein produktives Schaffen und Erfüllung stellt sich daraus auch nicht ein.

Liebe Grüße
Flora
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keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 02.01.2011, 14:36

Flora hat geschrieben:Du sagst also, dass einem die eigenen Werke grundsätzlich nicht "wichtig" sein sollten, nicht am Herzen liegen, nicht "wertvoll" sein sollten? Denn es ging ja um die eigene Haltung zum Werk und nicht um eine (Schwer-)Gewichtigkeit der Bedeutung des Werkes im Außenkontext.
Auftragsarbeit und erfüllender kreativer Prozess schließen sich für mich auch nicht automatisch aus. Und aus Gleichgültigkeit entsteht bei mir keinerlei Antrieb für irgendein produktives Schaffen und Erfüllung stellt sich daraus auch nicht ein.




nein, das sage ich nirgends, flora.

ich habe mich in meiner aussage nur auf den erfüllenden schaffensprozess bezogen. und dort ist der "wert" oder das "gewicht" von gänzlich anderer natur als der, den das werk z.b. "erhält" oder annimmt, wenn man es veräußert.

von gleichgültigkeit war nirgendwo die rede. erstaunlich, dass du das so liest.

das gefühl, dass mir etwas "wichtig" ist, sollte m.E. nicht nötig sein, wenn ich ohnehin "tue". denn wie du schon sagst: aus gleichgültigkeit erwächst kein handeln und kein schaffen.

wichtigkeit wird aber zu "gewichtigkeit" im sinne von ballast, wenn ich sie schon während oder vor dem prozess mit als motivation ins auge fasse. die wichtigkeit bei kunstwerken - wenn es nicht gerade auftragswerke sind - erwächst m.W.n. erst im prozess der erschaffung. sie schon zuvor "festzulegen", führt zu einer gewissen unfreiheit im kreativen prozess (wie einem jeder ernsthaft künstlerisch tätige bestätigen wird).

lieber gruß,

keinsilbig

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 06.01.2011, 11:31

Hallo Pjotr,

Warum sollte die Statue fallen? Das eine balanciert auf dem anderen. Auf jeweils einem einzigen kleinen Berührungspunkt. Schon immer. Es gab noch nie eine horizontale Auflagefläche.
Das erscheint mir nicht glaubhaft, zumindest nicht in einer "Naturlandschaft", in der es auch Wind, Regen, (Schnee) und Bewegung gibt. In der gezeigten Stapelung auch nicht ohne Uhu :) und unsichtbare Seile, bzw. Schwerpunktverlagerungen im Material, die ich nicht sehen kann. Vielleicht täuscht mich aber auch mein Auge. Die Idee, dass alles auf einem kleinen Berührungspunkt balanciert (als grundsätzliche Idee/Aussage?) kommt also bei mir nicht an.
Durch die Bewegung des Vogels (die Stellung der Füße und der Flügel implizieren für mich, dass er gerade vom Kopf der Statue weggeflogen ist), und die eingeknickten Stelzen läuft bei mir ein Film ab. Für diesen Film (und auch eine mögliche Interpretation unter Einbezug der gezeigten Gegenstände), wäre es für mich jedoch wichtig, dass ich mir zuvor einen stabilen Turm vorstellen kann, (bei diesen Gegenständen wohl nur mit geraden Auflageflächen möglich) der durch ein "Ereignis" nun eben ins Wanken und Rutschen/Fallen gerät. Den Vogel oder das Einknicken der Stelzen, sehe ich als Auslöser, da ich davon ausgehe, dass sie bewusst so gesetzt wurden. Schön finde ich daran auch die Unauflösbarkeit, dass man von diesem festgehaltenen Moment, dem sichtbare Jetzt aus, nicht sagen kann, was nun was bedingt hat.

Liebe Grüße
Flora
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Beitragvon Mucki » 06.01.2011, 12:19

Hallo Pjotr,

ich stimme Flora insofern zu, dass ein Umfallen nur logisch möglich wäre, wenn es vorher glatte Flächen der Berührung gegeben hätte. Aber die Idee, dass alles zusammenbricht, weil der Vogel davonflattert, gefällt mir sehr. ;-)
Es ist wie mit dem Sack Reis in China. Etwas Kleines hat eine große Wirkung.

Liebe Grüße
Gabi

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Beitragvon Pjotr » 06.01.2011, 12:54

Hallo Flora und Gabi,

ich dachte eher an einen Traum, an Surrealismus, insofern stellte sich die Frage der Glaubwürdigkeit mir in diesem Fall nicht. Die gesamte Szene ist sowieso irreal. Man schaue nur auf die Strandlandschaft, und gleich darüber erscheint ein nordischer Nadelbaum. Da kann dieser Papagei nur ein Ex-Papagei sein, der sich nach den Fjorden sehnt.

Aber ich will das Bild nicht verteidigen. Als ich es hochlud, hat es mir ein bisschen gefallen und fand es einigermaßen zeigenswert. Inzwischen sehe ich auch, dass es Schrott ist :-)


Cheers

Pjotr

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Beitragvon Pjotr » 06.01.2011, 13:13

keinsilbig hat geschrieben:
Pjotr hat geschrieben:Sehe es als kleine Sandburg am Urlaubsstrand des Monatsthemas (aus 4 Fotos soll was gebastelt werden).

Selbst wenn mir das Ding wichtig wäre...


ich denke, das ist die einzig richtige einstellung, pjotr.

die "gewichtigkeit" hat im bereich des erfüllenden prozesses kreativen schaffens (im unterschied zum schaffen im gefühl eines auftrags - zu welchem nach außen gerichteten zweck auch immer) m.E. auch nichts produktives und daher nichts verloren.

Hallo keinsilbig,

es gibt ja eigentlich einen unendlich großen Katalog von unterschiedlichen Wichtigkeiten.

Wichtig für den Eiweißgehalt.
Wichtig für die Famile.
Wichtig gegen Karies.
Wichtig für die Ehre.
Wichtig für die Nordsee.
Wichtig für den Lernprozess.
Wichtig für die Arbeitslust.
Wichtig für die Tiefsee.
usw.

Salve

Pjotr

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Beitragvon Mucki » 06.01.2011, 14:01

Pjotr hat geschrieben:Inzwischen sehe ich auch, dass es Schrott ist :-)

Nix da! Ich finde es nach wie vor großartig, mir gefällt es von allen bisher eingestellten Bildern am Besten, weil da bei mir wirklich Filme ablaufen.

Liebe Grüße
Gabi

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Beitragvon Pjotr » 06.01.2011, 14:28

(Apropos "ablaufen": Noch eine neutrale Anmerkung: Der Papagei ist die einzige Figur im Bild mit Bewegungsunschärfe. Man kann davon logisch ableiten, dass die anderen Figuren nicht kippen und starr sind. Aber man kann das auch als Regie-Fehler ableiten, vorausgesetzt, man interpretiert eine Bewegung in diese anderen Figuren.)

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Beitragvon Ylvi » 06.01.2011, 20:32

Hallo Pjotr,

Noch eine neutrale Anmerkung: Der Papagei ist die einzige Figur im Bild mit Bewegungsunschärfe. Man kann davon logisch ableiten, dass die anderen Figuren nicht kippen und starr sind.
Ich leitete mir davon ab, dass die "Kamera"/der Gedanke diesen kurzen Atemanhalt-Augenblick eingefangen wollte, bevor es völlig zusammenstürzt, der Flügelschlag war aber nach Ansicht des Künstlers schneller. .-)
ich dachte eher an einen Traum, an Surrealismus, insofern stellte sich die Frage der Glaubwürdigkeit mir in diesem Fall nicht.
Dann wäre aber auch die Überlegung zur Bewegungsunschärfe wieder aufgehoben, oder? Für einen surrealistischen Traum sind mir die einzelnen Objekte zu realistisch und naturbelassen gezeigt, zu klar. Ich glaube im wachen Zustand (hmmm... kann man sich im Traum wirklich davon lösen?) betrachtet, kann man Naturgesetze nicht außer Acht lassen, eh sei denn, das wird im Werk thematisiert, eine Aussage ist daran geknüpft. Sonst scheint es einfach nur "falsch"?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)


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