vom werden.

pandora

Beitragvon pandora » 03.07.2006, 20:08

aus einer seite gesprengt -
immer:
bruchstück,
voller makel, rissig, uneben.

verwittert
im grauguss
der zahlen und formeln.

erst
schaukelnd im wortecho,
mit satzflechten winkend,
fügt sich
ein fragment
zu sich
selbst.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 08.07.2006, 18:16

Liebe pandora,

unsere beiden Texte haben in der Aussage etwas gemeinsam, oder? Ich lese das zumindest so heraus, was Bruchstücke, Summen, Einzelnes und Ganzes angeht.

Gerade das Ende finde ich wieder einmal faszinierend:

fügt sich
ein fragment
zu sich
selbst.


Das ist so ein Satz, nach dem ich denke: Ja, so ist es, genau so gehört es beschrieben und - sind nicht alle Fragmente diesem Gesetz unterworfen?

Über das winken denke ich noch. Von der Bedeutung her ist es für mich genau das richtige Wort...von der Vorstellung her (das Bild) noch etwas ungewöhnlich (mit satzflechten zu winken).

Ich finde mich bezüglich der Auseinandersetzung mit Sprache/Wort/schaffen in diesen Zeilen wieder.

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

aram
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Beitragvon aram » 11.07.2006, 02:57

hallo pandora,

von der aussage her gefällt mir der text, finde sie spannend und zugleich gut nachvollziehbar.

die letzte strophe finde ich sehr gut, sie schwingt auch so schön und kommt dann zur ruhe - perfekt.

bei s2 hänge ich am meisten - am "verwittert", am "grauguss", an der kombination - auch die "zahlen und formeln" machen mich leicht unsicher.
bei "grauguss" glaube ich schon zu verstehen, dass du auf gesetzten text anspielst,
dennoch kann ich nicht umhin die technische bedeutung zu assozieren - und die ist natürlich verdammt massiv; da verwittert auch nichts - schon gar nicht "im".
doch auch vom grauguss abgesehen kann ich "verwittert" nicht richtig zuordnen, bildlogisch.

vielleicht verstehe ich das gedicht also gar nicht, und mein 'eröffnungssatz' beruht auf einbildung.

in s1 finde ich die letzte zeile nicht rund -
zunächst fände ich es besser, "voller makel" zu ersetzen durch - z.b. "makelbehaftet" - aber das "richtige" wort finde ich auch nicht. mein gefühl ist aber, dass es, wenn gefunden, "rissig" und "uneben" gleich mit ersetzen könnte - drei eigenschaften hintereinander finde ich schwächelnd - als könnten sie alle zusammen das "eine" gesuchte wort nicht ersetzten.

liebe grüße, aram


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