Was ich bin

Niko

Beitragvon Niko » 13.02.2007, 23:34

Was ich bin
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 14:21, insgesamt 7-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 17.02.2007, 11:25

liebe leute!
man kann kommentare nicht zwingen. ich weiß. und ich tue da auch etwas ganz ungehöriges. auch dessen bin ich mir bewusst. aber ich habe selten so mich nach einem kommentar gesehnt - jedweder art - wie hier. weil ich soetwas noch nie geschrieben habe. ich habe nur ein bauchgefühl zu dem text. dies war allerdings so stark, dass ich es gleich (ein fehler, ich weiß) verschickt habe. aber ich habe überhaupt keine ahnung, wie dieses teil rüberkommt. mein empfinden ist ja erfahrungsgemäß (ihr kennt das ja auch) ein ganz anderes als das des lesers.
meine bitte also: wenn ihr irgendetwas dazu sagen könnt, und wenn es nur ein "scheiße" oder "naja" ist, dann würde mir das wirklich, wirklich helfen. ihr würdet mir damit wirklich einen großen gefallen tun!
lieben gruß: Niko

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 17.02.2007, 14:32

hallo niko,

ich habe deinen text schon oft gelesen und wusste bisher nicht, wie ich ausdrücken könnte, was ich beim lesen empfinde, wie es bei mir ankommt. ich versuch es mal.
du beschreibst im ganzen text bis zur vorletzten zeile, was das ich alles nicht ist, um im vorletzten satz zu schreiben, dass das ich erst beim fallen sich wirklich zeigt, zum ich wird. mir scheint der text ungleichgewichtig. die beschreibung des nicht-seins könntest du wesentlich straffen, in drei sätze. (auch kommt mir zu oft: "bin ich nicht" vor) der prozess des fallen bzw. fallen-lassens kommt mir zu kurz, diesen würde ich etwas ausweiten und vielleicht auch skizzieren, was dann beim ich passiert oder, was das ich davon abhält, sich fallen zu lassen, also die maske fallen zu lassen.
saludos
magic

Niko

Beitragvon Niko » 17.02.2007, 15:38

danke, gabriella, dass du mir etwas dazu schreibst. du hast mit allem recht. und doch: die frage ist ja letztendlich, ob es der text will, dieses ausgewogene von dem, was man nicht ist und dem, was man ist. die gewichtung sagt ja dann auch für sich schon etwas aus. so empfinde ich es jedenfalls.
das thema ist "masken". und daher wollte ich mit dem, was "ich" nicht ist, auch beschreiben, woran man einen menschen festmacht. an händen, augen, füßen, am wort, der gestik.... der text sagt ja auch, dass man oder lyrich im fall(en) wird. dann also, wenn alles, woran man einen menschen festmachen könnte, außer kraft tritt. und das im eigentlichen sinne als auch im übertragenen sinn.
die aufzählung von "bin ich nicht" - ja........sie tritt oft auf. ich finde darin einen gewissen reiz. es ist ein wenig gebetsmühlenartig. aber es ist schon oft. da hast du recht.
ist würd ganz gerne noch kommentare abwarten und dann mal sehen, was ich alles verändern werde.
lieben gruß und.....ja: ich freue mich sehr, dass du dich zu dem text geäußert hast, er liegt mir sehr am herzen.

Gast

Beitragvon Gast » 17.02.2007, 15:55

Lieber Niko,

ich habe den Text des öfteren gelesen und versucht, herauszufinden was er mir denn sagen Könnte, dabei habe ich darauf gewartet, dass er von sich aus zu mir "spricht" und etwas in mir erzeugt.
Auch heute nach deiner Bitte, die ich gut verstehen kann. :smile:

Aber in mir bleibt (noch) alles stumm, selbst die Meckertante, der natürlich ins Auge springt:
"Meine Hände/ Füße bin ich nicht..." (grammatisch unstimmig)... was aber unwichtig erscheint
Wenn ich nicht von dir wüsste, dass du aus dem Bauch schreibst, könnte ich eventuell sagen, mir wirkt der Text zu konstruiert, oder wie ein Konstruktionsversuch, dem ein echter Hintergrund, eine Besais fehlt...
Ich würde gern einen Gedanken fassen können, den ich nicht fallen lassen muss, um dem Lyrich vielleicht bei seinen Gedanken, die sich darauf beziehen, was ES alles nicht ist, folgen zu können (was mir nicht gelingt).
Die Aufzählung als Stilmittel finde ich in Ordnung. Vielleicht fehlt aber doch so etwas wie (nicht lachen wegen der Logik) ;-) eine Abfolge, eine Struktur, Logik vielleicht, die mich als Leserin in den Text hineinzieht, die neugierig macht; es fehlt mir, das Hineigezogen werden. :confused:

Das hilft dir wahrscheinlich nicht, aber ich wollte dich wissenlassen, dass ich mich bemüht habe.

Liebe Grüße
Gerda

aram
Beiträge: 4475
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 17.02.2007, 16:10

lieber niko,

in den text kam ich ursprünglich nicht rein, jetzt leicht.

für mich wirft nicht die nicht-ich-passage fragen auf, sondern die ich-passage. hat unter anderem damit zu tun, dass sowohl "fall" als auch "fallen" mehrere unterschiedliche bedeutungen haben. (unwillkürlich mit k)

"ich bin mein fall" beinhaltet eine tautologie ('ich' lässt sich nicht durch 'mein' beschreiben)

kannst du dir vorstellen, den letzten satz zu "Nehmt mich im Fallen." zu verändern?
- dann gefielen mir die beiden abschlusssätze sehr, und die passage davor ließe sich sicher noch klären/ bereinigen (z.b. finde ich es störend, dass nach der langen nicht-liste in der kurzen ist-liste schon wieder "nicht" vorkommt.

insgesamt habe ich mit der proportionierung des textes kein problem, liegt für mich auf der hand. allerdings müsste für mich der zweite teil noch klarer, eindeutiger, deutlicher werden (und wie gesagt ohne sich erneut einschleichendes "nicht")

liebe grüße,
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Niko

Beitragvon Niko » 17.02.2007, 16:19

meine bessere hälfte fand meinen aufruf ja "peinlich", gerda. aber ich war so wild darauf, etwas darüber zu lesen, wie der text wirkt, dass ich nach 4 tagen ohne kommentar (was in diesem forum eine absolute ausnahme ist) wissen wollte, warum keiner kommentieren mag. denn gelesen würde er so an die 20 - 30 mal. (ein paar klicks gehen auf meine kappe. logisch)
ich bin froh, dass du etwas dazu schreibst. und was du schreibst, ist ja auch für mich aufschlussreich. die grammatikalische unstimmigkeit fällt dir zb. auf. nun.......es gibt ja "du bist deutschland" - daran will ich mich nicht messen. gerade nicht an so einem - sorry - scheissspruch, den schon die nazis hatten, aber vielleicht hilft als erklärung, dass die finger prosa tippten und der kopf lyrisch dachte ;-)
konstruiert ist er nicht wirklich, dazu wäre garkeine zeit gewesen *g
es freut mich auch, dass du etwas zu der aufzählung schreibst. ich bin da etwas gespalten. soetwas ist normalerweise in lyrik und prosa sowieso tötlich, aber hier wollt ich das so. (der bauch...)
ich will auch nicht, dass sich jemand durch den "aufruf" verpflichtet fühlt, zu kommentieren. ich habe mir nur gedacht, dass diejenigen, die sich nicht ganz sicher sind, was/ und ob sie kommentieren sollen, dann doch leichter den schritt wagen, etwas dazu zu schreiben. ich möchte natürlich nicht, dass sich jemand gezwungen fühlt!
ich dank dir ganz herzlich, gerda!
lieben gruß: Niko

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 17.02.2007, 17:28

hallo niko,

ich finde solch einen aufruf völlig in ordnung, vor allem, wenn einem der text am herzen liegt. ich hab das auch schon gemacht. es geht mir wie dir: lieber schlechtes feedback als gar keines.
(und hier ist das feedback ja zudem nicht mal total negativ)
also, don't worry,-)
saludos
magic

Klara
Beiträge: 4508
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 17.02.2007, 17:46

Hallo,

ich war einer von den Klicks, Niko ,-)
Aber ich kann mit dem Text nichts anfangen: Ich glaube ihm nicht. Ich kann den Ansatzpunkt nicht nachvollziehen (lese die These daraus, dass es irgendein festes "Ich" gibt, das aufzufinden wäre, dann die Beweisführung als Aufzählung).

Von wem soll der Mund "fremd"gesteuert sein?

Manches kommt fast schizophren bei mir an (das mit den Füßen),

Wie kann das Wort eine Meinung entstellen? Ohne Wort gibt es keine Meinung.

Das Reinste gibt es nicht, rein ist nicht steigerbar (außer in der Werbung).

Ich glaube dem Text deshalb nicht, weil er sich bei aller Suche nach Bewusstheit nicht bewusst zu sein scheint:

Wer spricht da? I Text? Wem soll ich glauben, wenn du alles als trügerisch erscheinen lässt? Den Worten des "ichs", die nicht seine sind?

Das Ende verstehe ich nicht, es kommt für mich wie eine Buchstabenpointe ohne deutlichen Sinn (deutbar je nach Gusto). Und wahrscheinlich verstehe ich den ganzen Text nicht.

Tut mir Leid, dass ich unterqualifiziert bin - du wolltest feedback .-)

lg
klara

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 17.02.2007, 17:51

Lieber Niko,
du bist jemand, der ganz viel zurück gibt an "das Forum" hier, ich find deine Nachfrage gut (wir hatten das irgendwo sogar schon mal Ich bin bisher nur noch nicht dazu gekommen, etwas zu dem Text zu schreiben, mit Qualität hat das bei mir nicht zu tun.

Ich mag "solche" Texte sehr, Texte die ohne Handlung sind und doch erzählen. Ich habe deinen Text ganz anders gelesen, als du ihn erklärst. Ich las ihn als Text, der von der Magie des Schreibens handelt, dem, was sich nicht fassen lässt, das, was schwebt und nicht steht, das nicht aus Tinte ist. Vielleicht eine eiegenwillige Interpretation, aber ich mag den Text auf diese Lesart.

Noch stärker wäre diese Lesart so (nur als Beobachtung, nicht als Vorschlag), wenn man - wie unten in den ersten beiden Absätzen angerissen - den Bezug änderte:


Was ich bin

Ich bin nicht dein Wort. Dies ist etwas in dir, was ist, vergeht und war. Hinter den Türen, die du öffnest, täglich, halb und ganz, leise und laut, warten neue Worte, die keine Heimat beziehen.
Ich bin nicht dein Mund. Er bewegt sich, fremdgesteuert. Ohne Rücksicht auf einen Gedanken, der Herberge sucht und nicht findet.




Die Wiederholungen gehören zum Text, gefallen mir.

Sprachlich habe ich nur zwei Anmerkungen:

dass man Heimaten nicht beziehen kann?(?)

und das hier
unwillürlich
noch ein keckes K fehlt ;-)

Ansonsten finde ich stilistisch sehr angenehm und magisch, in Teilen manchmal noch etwas "unsicherere Magie", aber dochzu spüren.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Charly

Beitragvon Charly » 17.02.2007, 18:00

Hallo Niko!

Ich finde es schon in Ordnung, dass du die Leute darum bittest einen Kommentar abzugeben.
Dadurch kann man kritischer reingehen und sagen: Der wollte das doch hören!
Nein. Quatsch.
Es ist nun mal so, dass es Texte gibt, die werden kommentiert, weil der Leser durch sie angesprochen wird oder auch nicht. Bei diesem Text ist es schwieriger. In so fern ist es in Ordnung, wenn du sagst, du willst wissen wie er verstanden wird.


NJKahlen hat geschrieben:Was ich bin

Ich bin nicht mein Wort. Dies ist etwas in mir, was ist, vergeht und war. Diesen Satz alleine, glaube ich zu verstehen, bezogen auf den ersten, nicht mehr. Hinter den Türen, die ich öffne, täglich, halb und ganz, leise und laut, warten neue Worte, die keine Heimat beziehen. Dieser Ausdruck verschließt sich mir. Ist jetzt gemeint eine Beziehung herstellen, oder keine bekommen?
Ich bin nicht mein Mund. Er bewegt sich, fremdgesteuert. Ohne Rücksicht auf einen Gedanken, der Herberge sucht Verstehe ich auch nicht. Was für ein Zustand ist das, wenn der Mund eine Herberge gefunden hat? Hier finde ich absolut keine Vorstellung.und nicht findet.
Meine Hände bin ich nicht. Sie halten und suchen nach Halt, willkürlich. Meine Füße bin ich nicht. Sie tragen, wohin ich will. Doch nicht mich. Ihre Schritte sind nicht meine.
Auch mein Bauch bin ich nicht. Ein Geschwür in der Mitte, vorgelagert, das mich nach vorne zieht und mich zum Ausgleich zwingt.
Meine Meinung bin ich nicht, denn das Wort entstellt sie. Mein Blick bin ich nicht. Er verbirgt das Reinste, das hinter mir liegt.
Gestik bin ich nicht; sie täuscht über Wort und Sinn. Und weiß nichts von mir. Meine Stimme, die ertönt, schweigt über die, die nicht ertönt. Hier muss ich schon genauer nachdenken um zu verstehen. Und umgekehrt. Sie sind ein Streit.
Dies alles bin ich nicht.
Ich bin mein Fall, da alles außer Kraft ist, das Wort unwillkürlich. Nein, versteh ich auch nicht. Der Halt wird Reflex, die Füße nicht tragfähig. Fallen, neue Orientierung. Ich werde im Fall.
Ich bin nicht mein Wort. Nehmt mich beim Fall.


Hättest du nicht um Meinungen gebeten, hätte ich diesen Kommentar nicht abgegeben, weil er dich meiner Ansicht nach nicht weiterbringt.
Siehst du, manchmal ist das ganz einfach.

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9468
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 17.02.2007, 21:11

Hallo Niko,

Interpretationsversuch /Betonung auf Versuch


Was ich bin

Ich bin nicht mein Wort. Dies ist etwas in mir, was ist, vergeht und war.

das lyrich ist mehr als das, was er ausspricht und das immer

Hinter den Türen, die ich öffne, täglich, halb und ganz, leise und laut, warten neue Worte, die keine Heimat beziehen.


Jeder Gedanke und jede neue Situation, bringen dem lyrich neue Worte, die aber nicht sein Sein verändern

Ich bin nicht mein Mund. Er bewegt sich, fremdgesteuert. Ohne Rücksicht auf einen Gedanken, der Herberge sucht und nicht findet.


Was das lyrich sagt, ist nicht was es denkt.

Meine Hände bin ich nicht. Sie halten und suchen nach Halt, willkürlich. Meine Füße bin ich nicht. Sie tragen, wohin ich will. Doch nicht mich. Ihre Schritte sind nicht meine.


Das Leben geht in eine Richtung, die Vernünftig ist, aber dem lyrich nicht entspricht.

Auch mein Bauch bin ich nicht. Ein Geschwür in der Mitte, vorgelagert, das mich nach vorne zieht und mich zum Ausgleich zwingt.


der Ausgleich zwischen Vernunft und "Bauch"gefühl muss gefunden werden

Meine Meinung bin ich nicht, denn das Wort entstellt sie.


keine Worte können ausdrücken, was im lyrich vorgeht

Mein Blick bin ich nicht. Er verbirgt das Reinste, das hinter mir liegt.


seine Augen sagen nicht mehr als seine Worte

Gestik bin ich nicht; sie täuscht über Wort und Sinn. Und weiß nichts von mir.


gut einstudierte Aussenwirkung

Meine Stimme, die ertönt, schweigt über die, die nicht ertönt. Und umgekehrt. Sie sind ein Streit.


was das lyrich ausspricht, sagt nichts über das, was er ist, und was das lyrich ausmacht, darüber sagt es nichts.
ich hätte im Streit geschrieben

Dies alles bin ich nicht.


das lyrich ist nichts von dem, was es nach außen zeigt

Ich bin mein Fall, da alles außer Kraft ist, das Wort unwillürlich. Der Halt wird Reflex, die Füße nicht tragfähig. Fallen, neue Orientierung. Ich werde im Fall.


das lyrich erschafft sich neu indem es die Maske/ Fassade fallen lässt???

Ich bin nicht mein Wort. Nehmt mich beim Fall.


(Mehr als nur ein Wortspiel?)

Die Frage die sich mir stellt, ist wem und warum das lyrich unbedingt erklären möchte, dass es in Wirklichkeit jemand ganz anderer ist.


in kurz:

ich bin unerkannt
gefangen
im Kopf

Vernunft
hat mein Leben
gelebt

nun falle ich
in mein
Sein

Niko

Beitragvon Niko » 18.02.2007, 10:39

hallo zusammen!
mensch aram....
....unsere kommentare müssen sich überschnitten haben, ich habe ihn nicht registriert gestern. also dann jetzt etwas dazu:
das tautologische räume ich ein. aber: ich bin der fall wäre nicht greifend genug. mir war es wichtig darauf zu verweisen, dass es der eigene fall, das eigene fallen ist.
über die doppeldeutigkeiten von fall, fallen bin ich mir bewusst. es hätte nach meinem empfinden dem text etwas genommen, hätte ich geschrieben "ich bin mein fallen" oder "nehmt mich beim fallen". oder aber deinem vorschlag folgend: "nehmt mich im fallen" der fall ist von dieser bedeutung her ja ebenbürtig. ("Aufstieg und Fall" gibts ja zb auch) zudem hatte ich es auf das sprichwort abgezielt: "nehmt mich beim wort" und daraus den schlussatz gebildet. dieser sinn würde durch deine vorgeschlagene veränderung verschwinden.
mit dem erneut sich einschleichenden "nicht" hast du "nicht ganz unrecht". da sollte ich mal konkret in mich gehen, ob das auszumerzen wäre. muss sich ein wenig setzen.

hallo klara!
das feste ich, das aufzufinden wäre, ist nicht ganz korrekt. es ist die suche nach dem, was das "ich" ausmacht" in diesen vielen "aufzählungen, die diese suche ausdrücken, wird immer deutlicher, dass das ich nicht da ist, wo man es vermutet. und auch, dass diese mutmaßliche konstante(?) größe in einem sich verändert, eben nie konstant ist. mit dem "fremdgesteuert hast du recht. das fliegt raus, da verwirrend. was ich meinte ist, dass es dem "lyrich" wie fremdgesteuert vorkommt, was er von sich gibt, der mund, ist nicht das, was sich dahinter verbirgt. floskeln, eingefleischte redewendungen. sprache gibt vor, was zu sagen ist. aber fremdgesteuert muss, das sehe ich en, verwirrend klingen.
das schitzophrene an den füßen würd mich jetzt mal interessieren.
Wie kann das Wort eine Meinung entstellen? Ohne Wort gibt es keine Meinung.
da hast du recht. und auch nicht. meine meinung wohnt zunächst mal in mir. bildet sich und bleibt erst einmal unausgesprochen. das empfinden aber über etwas, zu dem ich meine meinung dann sage, wird durch das wort entstellt, weil es unfähig ist, die ganze fülle dessen, was diese meinung ausmacht, die sich in mir gebildet hat, auszudrücken. was ich also sage an meinung ist immer nur ein teil der meinung. und somit entstellend im wort.
Das Reinste gibt es nicht, rein ist nicht steigerbar (außer in der Werbung).
ok.....dennoch verzeihbar?
Wem soll ich glauben, wenn du alles als trügerisch erscheinen lässt? Den Worten des "ichs", die nicht seine sind?
genau davon handelt der text...."was ich bin - Was bin ich"

Das Ende verstehe ich nicht, es kommt für mich wie eine Buchstabenpointe ohne deutlichen Sinn
ich werde im fall. ich bin ein schlechter erklärbär, aber ich versuchs: ich glaube, dass der mensch sich am ehesten findet und formt in den tiefschlägen. in dem, was ihn aus dem gleichgewicht bringt, dem scheinbaren, das es vielleicht so überhaupt nicht gibt. man berappelt sich, neue standortbestimmung, lehren daraus ziehen, umdenken, neues orientieren - und weiter geht´s.

hallo lisa!
es ist immer mist, wenn man den text erklären muss. zum einen für den, der schreibt, weil es nie an das herankommt, was geschrieben steht und zum andern für den geneigten leser, dem man seine interpretation wegnimmt. ich hoffe, dass du dennoch den text für dich so lesen kannst, wie du ihn lesen magst. kann man das nach soviel erklärerei noch? und: hat ein text nicht schon verloren, wenn man erklären muss?
ich habe ihn versucht in deinem sinn zu lesen: ja! das funktioniert und irgendwie ist doch schreiben und ich-suche eng beieinanderliegend. oder?
den bezug ändern.hm.........kann man machen aber : dann kriegt er für mich eine klugscheisserische note. verstehst du, wie ich das meine?
dass man Heimaten nicht beziehen kann?
da hab ich das zweite vor dem ersten geschrieben. nach dem beziehen kann heimat werden. haste recht..... das K ist bei unwillürlich eingefügt.
das mit der magie freut mich ganz besonders.
hallo charly!
es ist der gedanke, der herberge sucht. nicht der mund!
Hier muss ich schon genauer nachdenken um zu verstehen.
da ist nichts gegen einzuwenden :idee: vielleicht wird dir durch die weiteren kommentare das ein oder andere klarer? zu den meisten dingen hab ich ja vorweg schon etwas geschrieben.

hallo smile!
ich weiß jetzt garnicht, was ich schreiben soll. es ist dann doch so ziemlich, als hättest du beim schreiben in meinem kopf gesessen. find ich klasse, was du da interpretierst. abweichen gibt es, aber im groben ist es (für mich) genau das. ich hätts besser nicht erklären können. bis auf deine deutung des "falls, die nicht in vollem umfang zutrifft.
zu dem "wortspiel" am ende hab ich weiter oben schon etwas geschrieben. ok?
du schreibst:
Die Frage die sich mir stellt, ist wem und warum das lyrich unbedingt erklären möchte, dass es in Wirklichkeit jemand ganz anderer ist.
da gibts ausreichend möglichkeiten, smile. eine davon wäre vielleicht es sich eselbst klarmachen zu wollen. oder aber jemandem, der das "lyrich" nicht erkennt. oder schlimmer noch: verkennt.
ich danke euch allen ganz, ganz, ganz herzlich für eure anmerkungen! das bringt mir ne ganze menge!
lieben gruß in den sonntag und: :blumen: :baloon:
Niko

Charly

Beitragvon Charly » 18.02.2007, 11:47

Niko hat geschrieben:vielleicht wird dir durch die weiteren kommentare das ein oder andere klarer?


Ja. Auf jeden Fall.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste