Überarbeitung
Nun mache ich mich auf den Weg nach Nord
- wo Tundra mit Polareis sich vermählt -
abseits des Schwarmes suche ich den Fjord,
der allen Wiege war. Es wird erzählt,
dass er bewahrt, was seit dem Landgang fehlt.
Dort leg ich ab, was mich zum Menschen macht,
mit einem Lächeln nur; ich hab gewählt.
Aurora Borealis streift mich sacht
beim Absprung in die kalte Mitternacht
der Strömung, die von Pol zu Pol sich spannt.
Als Silberschuppe, die das Meer bewacht,
bin ich dort unten akzeptiert, erkannt,
bin wieder Teil im allerersten Kreis
und schwebe lautlos, bis ich nichts mehr weiß.
Zeilen 1-4 geändert auf Vorschlag von Gerda. Ursprungsfassung drunter
(Alt)
Ich mache mich nun auf den Weg nach Nord
- bis Tundra mit Polareis sich vermählt -
abseits des Schwarms auf Suche nach dem Fjord
der allen Wiege war. Es wird erzählt,
Meerwärts
Hallo reimerle,
dein Gedicht erzeugt eine so friedliche Stimmung, begleitet von ausdrucksstarken Bildern. Zurück zum Ursprung, ja, und alles ist still. Ganz besonders gefällt mir die Stelle mit dem Polarlicht:
Dort leg ich ab, was mich zum Menschen macht,
mit einem Lächeln nur; ich hab gewählt.
Aurora Borealis streift mich sacht
beim Absprung in die kalte Mitternacht
und diese hier:
der Strömung, die von Pol zu Pol sich spannt.
Als Silberschuppe, die das Meer bewacht,
bin ich dort unten akzeptiert, erkannt,
bin wieder Teil im allerersten Kreis
und schwebe lautlos, bis ich nichts mehr weiß.
Sehr gerne gelesen!
Saludos
Mucki
dein Gedicht erzeugt eine so friedliche Stimmung, begleitet von ausdrucksstarken Bildern. Zurück zum Ursprung, ja, und alles ist still. Ganz besonders gefällt mir die Stelle mit dem Polarlicht:
Dort leg ich ab, was mich zum Menschen macht,
mit einem Lächeln nur; ich hab gewählt.
Aurora Borealis streift mich sacht
beim Absprung in die kalte Mitternacht
und diese hier:
der Strömung, die von Pol zu Pol sich spannt.
Als Silberschuppe, die das Meer bewacht,
bin ich dort unten akzeptiert, erkannt,
bin wieder Teil im allerersten Kreis
und schwebe lautlos, bis ich nichts mehr weiß.
Sehr gerne gelesen!
Saludos
Mucki
Lieber reimerle,
das gefällt mir ausgesprochen gut - obwohl - gereimt . welcher Art Sonett es ist, weiß ich nicht, nur dass es eines ist.
Es fießt und klingt, und lässt die traurige Begebenheit sanft zwischen die Wellen gleiten. Dezent gesetzt die Reime.
Mit Aurora Borealis tue ich mich noch ein wenig schwer, (Nicht von der Bedeutung = Nordlicht) sondern weil die Lateinische Bezeichnung, mir zwar wegen der Vokale gut im Ohr, aber dennoch wie ein Fremdkörper im Text klingt.
Ich habe mir erlaubt in Vers 1 - fett gekennzeichnet - Änderungsvorschläge/ Umstellungen zum besseren Fluss zu machen.
Wie gesagt: Wunderschön auch die zeilenübergreifenden Passagen (Es gibt bestimmt einen Fachausdruck dafür) wirken gekonnt, und wenn du es möchtest, würde ich es gern für die Hör Bar lesen.
@ Umstellung, wahrscheinlich wolltest du vermeiden dass "ich" und "mich" in Folge aufeinandertreffen, ich finde es nicht störend.
@ bis = eher hier zeitlich gelesen, da gefällt mir "wo" besser, mir eindeutiger.
@ "e" Elision bei Schwarmes, kann auch so, wie ich finde besser gelöst werden. In deiner Version hast du zwar das "ich" gespart, aber die Stelle klingt nicht gut, nicht nur wegen des fehl. "es", sondern auch der fehlende Artikel, den du aus Silbenanzahlgründen sparen musstest, fehlt mir tatsächlich. So klingt es mir vollständig.
Liebe Grüße
Gerda
das gefällt mir ausgesprochen gut - obwohl - gereimt . welcher Art Sonett es ist, weiß ich nicht, nur dass es eines ist.
Es fießt und klingt, und lässt die traurige Begebenheit sanft zwischen die Wellen gleiten. Dezent gesetzt die Reime.
Mit Aurora Borealis tue ich mich noch ein wenig schwer, (Nicht von der Bedeutung = Nordlicht) sondern weil die Lateinische Bezeichnung, mir zwar wegen der Vokale gut im Ohr, aber dennoch wie ein Fremdkörper im Text klingt.
Ich habe mir erlaubt in Vers 1 - fett gekennzeichnet - Änderungsvorschläge/ Umstellungen zum besseren Fluss zu machen.
Wie gesagt: Wunderschön auch die zeilenübergreifenden Passagen (Es gibt bestimmt einen Fachausdruck dafür) wirken gekonnt, und wenn du es möchtest, würde ich es gern für die Hör Bar lesen.
reimerle hat geschrieben:Nun mache ich mich auf den Weg nach Nord
- wo Tundra mit Polareis sich vermählt -
abseits des Schwarmes suche ich den Fjord,
der allen Wiege war. Es wird erzählt,
@ Umstellung, wahrscheinlich wolltest du vermeiden dass "ich" und "mich" in Folge aufeinandertreffen, ich finde es nicht störend.
@ bis = eher hier zeitlich gelesen, da gefällt mir "wo" besser, mir eindeutiger.
@ "e" Elision bei Schwarmes, kann auch so, wie ich finde besser gelöst werden. In deiner Version hast du zwar das "ich" gespart, aber die Stelle klingt nicht gut, nicht nur wegen des fehl. "es", sondern auch der fehlende Artikel, den du aus Silbenanzahlgründen sparen musstest, fehlt mir tatsächlich. So klingt es mir vollständig.
Liebe Grüße
Gerda
@scalidoro
ich muss gestehen, dass ich bei dieser Evolution rückwärts keine Nixe gesehen habe, wenn dann höchstens eine Ophelia. Über das Lob freue ich mich.
@mucki und elsa
vielen Dank für das Lob, freut mich.
@gerda
Deine Überarbeitung von Vers eins nehm ich komplett. Vor allem, weil damit das "der-Esel-nennt-sich-immer-zuerst-ich" weg ist und auch wegen der Klangverbesserung.
Das "Aurora Borealis" hab ich zum einen wegen des Klangs genommen, zum anderen aber auch, weil das Aurora / Morgenröte auf das Ende der nächsten Zeile gedacht war. Sozusagen die Morgenröte der Mitternacht, während das LI seinen Absprung macht. Das ist wohl zu sehr um eine Ecke gedacht gewesen, um noch verständlich zu sein.
Ausgetausch ist es schnell:
das Glitzern des Polarlichts streift mich sacht, wobei für Glitzern auch Gleißen, Funkeln oder ähnliches ginge.
Zur Form: Das ist ein englisches Sonett in der Variante, wie sie Edmund Spenser entwickelt hat. Also 14 Zeilen, 10 Silben pro Zeile und gereimt nach dem Schema abab bcbc cdcd ee. Ansonsten reimen die Engländer ja kreuz mit drei Quartetten und einem Schlusscouplet abab cdcd efef gg. Oder auch nach den Petrarkavorlagen.
Danke für die Fehlersuche.
Gruß
reimerle
P.S.
wenns dir keine Mühe macht, würds mcih freuen, wenn du das in die Hörbar nimmst.
P.P.S. warum Enjambment sagen, wenn zeilenübergreifend lesen / schreiben doch so schön verständlich ist. :)
ich muss gestehen, dass ich bei dieser Evolution rückwärts keine Nixe gesehen habe, wenn dann höchstens eine Ophelia. Über das Lob freue ich mich.
@mucki und elsa
vielen Dank für das Lob, freut mich.
@gerda
Deine Überarbeitung von Vers eins nehm ich komplett. Vor allem, weil damit das "der-Esel-nennt-sich-immer-zuerst-ich" weg ist und auch wegen der Klangverbesserung.
Das "Aurora Borealis" hab ich zum einen wegen des Klangs genommen, zum anderen aber auch, weil das Aurora / Morgenröte auf das Ende der nächsten Zeile gedacht war. Sozusagen die Morgenröte der Mitternacht, während das LI seinen Absprung macht. Das ist wohl zu sehr um eine Ecke gedacht gewesen, um noch verständlich zu sein.
Ausgetausch ist es schnell:
das Glitzern des Polarlichts streift mich sacht, wobei für Glitzern auch Gleißen, Funkeln oder ähnliches ginge.
Zur Form: Das ist ein englisches Sonett in der Variante, wie sie Edmund Spenser entwickelt hat. Also 14 Zeilen, 10 Silben pro Zeile und gereimt nach dem Schema abab bcbc cdcd ee. Ansonsten reimen die Engländer ja kreuz mit drei Quartetten und einem Schlusscouplet abab cdcd efef gg. Oder auch nach den Petrarkavorlagen.
Danke für die Fehlersuche.
Gruß
reimerle
P.S.
wenns dir keine Mühe macht, würds mcih freuen, wenn du das in die Hörbar nimmst.
P.P.S. warum Enjambment sagen, wenn zeilenübergreifend lesen / schreiben doch so schön verständlich ist. :)
Lieber reimerle,
je länger ich überlege, desto mehr tendiere ich zum "Funklen des Polarlichts".,
also: Das Funkeln des Polarlichts streift mich sacht
(Glitzern, Gleißen hat zu viel "i").
Es würde trotz des traurigen Anlasses harmonisch klingen, weicher als das Lateinische und auch natürlicher, meine ich,
Herzlichen Dank für den kleinen Exkurs in Sonetttheorie.
Nein, nein, es ist keine Mühe (bin wieder leseberit) ich lese es gern, morgen hätte ich Zeit, aber ich möchte abwarten, ob du die Aurora Borealis- Zeile noch ändern wirst.
Liebe Grüße
Gerda
je länger ich überlege, desto mehr tendiere ich zum "Funklen des Polarlichts".,
also: Das Funkeln des Polarlichts streift mich sacht
(Glitzern, Gleißen hat zu viel "i").
Es würde trotz des traurigen Anlasses harmonisch klingen, weicher als das Lateinische und auch natürlicher, meine ich,
Herzlichen Dank für den kleinen Exkurs in Sonetttheorie.
Nein, nein, es ist keine Mühe (bin wieder leseberit) ich lese es gern, morgen hätte ich Zeit, aber ich möchte abwarten, ob du die Aurora Borealis- Zeile noch ändern wirst.
Liebe Grüße
Gerda
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