nach dem regen

Gast

Beitragvon Gast » 11.06.2007, 00:34

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
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Elsa
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Beitragvon Elsa » 14.06.2007, 17:15

Lieber Gerda,

Hier hat es auch geregnet, aber es bleibt bei 30 Grad Gehirnschmelze.
Du hingegen scheint erfrischt zu sein, gut, dass die wehmut raus, die zikadengesänge aber drin sind! Es ist auch so reichlich wehmütig durch die melancholie, die erwähnt wird.

Ich würde jedoch erinnert so gesetzt lassen, wie es war. Es liest sich jetzt ein bisschen bandwurmartig.

der würzige geruch
nasser kiefern erinnert
an zypressen
und zikadengesänge
der juninächte
erinnert


Lieben Schweißgruß ( :schneemann: <- wunschtraum) aus Wien
ELsa
Schreiben ist atmen

Gast

Beitragvon Gast » 14.06.2007, 19:24

Oh ja, liebe Elsa, du hast Recht.
Na ja, als Entschuldigung kann ich ja das Wetter bemühen ...
Denn hier ist auch wieder schwül ...

Vielen Dank
Gerda

Trixie

Beitragvon Trixie » 14.06.2007, 19:44

so gefällt es mir sehr, gerda! lässt du es so? bist du jetzt damit zufrieden? ich find es toll!

grüßchen
trixie

pandora

Beitragvon pandora » 14.06.2007, 20:02

liebe gerda,

ich muss jetzt doof nachfragen. entschuldigung schon vorab für die frage. ich glaube, was ich jetzt schreibe, wird verworren klingen.

mit diesem text komme ich an zwei stellen nicht klar:

unter der mondsichel
vergaß ich für einen moment

mit dir ---> lyrICH und lyrDU sind offenbar anwesend/die anwesenheit des lyrDU wird als durchaus angenehm empfunden/aber nur der romatischen atmosphäre und den umständen geschuldet sind dinge, die geschehen.

dass der duft des pfeifenstrauchs
mich melancholisch macht

der würzige geruch
nasser kiefern erinnert
an zypressen
und zikadengesänge
der juninächte

ohne dich
---> ein neuer duft. die heimischen kiefern rufen erinnerungen wach an den süden. an einen süden OHNE lyrDU. und bei mir entsteht der eindruck, dass süden ohne lyrDU besser ist, als pfeifenstrauchabend mit lyrDU. ist das richtig?

wenn ich umstelle, dann macht das alles für mich mehr sinn:

unter der mondsichel
vergaß ich für einen moment

ohne dich

dass der duft des pfeifenstrauchs
mich melancholisch macht

der würzige geruch
nasser kiefern erinnert
an zypressen
und zikadengesänge
der juninächte

mit dir


(das lyrICH ist allein und erinnert sich an einem sommerabend an südliche sommer mit dem lyrDU.)

p. - verwirrt

Gast

Beitragvon Gast » 14.06.2007, 20:23

Liebe pan,

es geht auch anders, denn das Lyrich ist unter der Mondsichel nicht allein ... ;-)
Nur, dass es nicht das Lyr. Du ist, das ihm Gesellschaft leistet.
Lyrich hat geglaubt in den Armen eines anderen zu vergessen ... kommt vor :rolleyes:

Ich hoffe, jetzt ist alles klar.
und danke, dass du gefragt hast.
Das war eigentlich das "Besondere" am Text.

Liebe Grüße
Gerda

Liebe Trixie,

vielen Dank, ja, so bin ich nu zufrieden, manchmal brauch ich etwas Zeit um mich von überflüssiger Trauer, Drammatik, Leidenschaft zu trennen... grad so wie im richtigen Leben ;-)

Liebe Grüße
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.06.2007, 13:12

Liebe Gerda,

dieser Text fiel (wie übrigens auch der mit dem Autodach/juni, den ich auch serh schätze, den ich aber so vertiefend angucken wollte, dass ich es nicht mehr schaffe) in die Zeit, wo ich kaum Zeit hatte, darum komm eich spät, aber ich wollte unbedignt noch hier vorbei.

Deine letzten Texte, die du gepostet hast (Lyrik) sind für mich alle, und das ist ein Genuss, freier...ich weiß nicht, sie atmen verwilderter, wenn man das in Worte packen will. Ja verwildert trifft es..das Zulassen davon, das nach außenkehren.


Ich hab mir jetzt nur die überarbeitete Version angeguckt, die mir sehr zusagt, bei der mir aber trotzdem so viele Ideen kommen!

Zum Beispiel....zum Anfang...

nach dem regen

unter der mondsichel
vergaß ich (mit dir)

dass der duft des pfeifenstrauchs
mich melancholisch stimmt


(die Klammer meint dass das mit dir gestrichen werdne könnte)


oder (fände ich noch besser)

nach dem regen

unter der mondsichel
vergaß ich darauf

dass der duft des pfeifenstrauchs
mich melancholisch stimmt


"Trotzdem", die Stimmungen sind immer sehr fruchtig, reif und offen, das gefällt mir (und auch, dass man auch bei dir langsam deine Art des Hinguckens erkennt)

Den Pfeifenstrauch finde ich das genialste an diesem Text

(das würzige würde deshalb auch besser nicht konkret benannt, das wort hat allein die Macht)

Liebe Grüße,
Lisa

(schön auch der "doppeldeutige" Titel)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 18.06.2007, 21:37

Liebe Lisa,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Zum Freieren, Verwilderten kann ich nicht viel sagen ... Du beziehst es auf die Sprache, vermute ich. ... Hm

Mit dem Vorschlag ein "darauf", hinter "vergaß ich", zu setzen, kann ich mich nicht anfreunden. Das ist so fern von meiner Intention.
Dieses "für einen moment mit dir" ist die Achse des Gedichts, und korrespondiert mit den letzten zwei Worten "ohne dich".
Ich weiß nicht wie du den Text gelesen hast, pan habe ich es auch geschreiben, dass, das Lyrich nicht allein unter dem Mond ist, dass aber das Lyr. Du unter dem Mond nicht zwangsläfig dieselbe sein muss, wie jene an die es denkt ...
Schön, dass dir der Pfeifenstrauch gefällt, aber was hat "würzig" mit dem Pfeifenstrauch zu tun?
Oder was verstehe ich nicht richtig?
Meinst du ich sollte nur "geruch nasser kiefern" schreiben?
Welches Wort hat die Macht?

Ich habe den Eindruck, du möchtest ganz woanders mit dem Text hin, als dort wo ich ihn angesiedelt habe . ;-).

Das "nach dem regen" war nicht mehrdeutig gemeint, :confused: sondern meterologisch, vermittelt aber eine bestimmte Atmosphäre, denke ich.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon Lisa » 19.06.2007, 09:13

Liebe Gerda,

ja, natürlich beziehe ich mich auf die Sprache? Ist das unangenehm für dich? Es war ein Kompliment.

Mit dem Vorschlag ein "darauf", hinter "vergaß ich", zu setzen, kann ich mich nicht anfreunden. Das ist so fern von meiner Intention.


Warum entfernt es sich von deiner Intention?

Ich verstehe den Text so, dass das lyr. ich mit einem Du unter dem Pfeifenstrauch ist und durch die Atmosphäre kurzeztig eine Zeit bzw. das Nichtsein mit einem anderen Du vergisst ~ istz das völlig falsch?

Nadch dem Regen habe ich doch auch nicht doppeldeutig gelesen, schau, ich habe extra Anführugnsstriche gesetzt. Natürlich ist kein pures männliches Abregnen oder dergleichen gemeint, aber der Ausdruck (die Nässe, die Kühle, der Dampf, das Aufleben und all das) vermittelt doch eine Atmosphäre, die in Richtung metaphorischer (die nunmal auch dann das Erotische enthält, aber auch das Emotionale oder sagen wir das Erotische getragen vom Emotionalem) trägt.

Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass ich völlig wonanders hinwill, als dein Text es will?

(das mit dem würzig habe ich falsch geelsen, ich dachte aufgrund des Wortes, dass der Pfeifenstracuh das Würzige sei, bitte Abnmkerung dazu vergessen).


Mir gefällt er jedenfalls so oder so ,-)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 19.06.2007, 11:01

Liebe Lisa,

dann bin ich aber froh, dass du die Intention richtig herausliest.
(Ich hätte sonst nämlich reichlich Zweifel am Text bekommen)
Es bleibt für mich die Frage, weshalb du das

"vergaß ich für einen moment mit dir"

gegen "vergaß ich darauf" tauschen möchtest.
Kann es sein, dass du eine Vorliebe für das Wort "(dar)auf" hast?
(Sieh Liebe III) ;-)

Auch wenn ich das nicht ändern möchte möchte, (für mich wäre es nicht mehr mein Text) würde ich gerne verstehen, was dich auf den Gedanken gebracht hat.
Für mich hört sich das irgendwie "ungelenk" an.

Du kannst "nach dem regen" erotisch deuten, wie du schreibst, es ist atmossphärisch, nicht konkret gemeint.

Danke für deine nochmalige Rückmeldung.

Liebe Grüße
Gerda

Caty

Beitragvon Caty » 24.06.2007, 10:07

Liebe Pandora, das ist wieder eines deiner schönpoetischen Gedichte, in die ich mich eingestandenermaßen richtig ein bisschen verliebt habe. Es hat geregnet, ein Duft liegt in der Luft. Es sind die kleinen Details, die im Gedächtnis bleiben, besonders Gerüche, eigenartig.

Ein bisschen kritisch stehe ich Vers 3 gegenüber: "mit dir". Das würde ja bedeuten, dass diese Zeit "mit dir" eine melancholische Zeit war. Wolltest du nicht aber ausdrücken, dass der heutige Duft nach dem Regen das LyrIch, der Duft nach Kiefern und Zypressen, der dem des Pfeifenstrauchs so ähnelt, melancholisch macht , es erinnert an eine längst vergessene Zeit, als da einer war? Oder willst du ausdrücken, dass du zwar mit ihm, aber trotzdem immer allein warst?

Caty

Gast

Beitragvon Gast » 24.06.2007, 11:50

Liebe caty,

ich hoffe es macht nichts, dass ich, Gerda antworte, da ich das Gedicht geschrieben habe. ;-)

Herzlichen Dank fürs Lesen und fürs Lob.

Meine Intention ist folgende: Das Lyrich steht nicht allein unter der Mondsichel, aber eben nicht mit jenem Du, dem es nachtrauert.
Die Worte sind sehr genau zu lesen und zu wenden, verstehst du, sie bergen eine vordergründige Möglichkeit, aber dahinter dann mehr.

Liebe Sonntagsgrüße
Gerda


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