von jahren und menschen

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 30.06.2011, 15:39





spurlos sind sie über deine schatten gesprungen
du sahst sie im licht – das schienen die glücklichen




Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 03.07.2011, 19:28

Liebe Flora,

ein zweiter Versuch, diesmal bin ich wenigstens dem Inhalt einigermaßen nahe, oder glaube zumindest, es zu sein. Der Heilige Ferdinand möge mich bestrafen, aber ich muss vor dem Versmaß kapitulieren. Es erinnert mich an die Xenien ... Ein Versuch, Hebungen und Senkungen getreu zu notieren, will nicht gelingen,

Ist das so einigermaßen korrekt? x (Senkung - Hebung)
- x - x - x - x - x x - x .
x - x x - / x - x x - x x

spurlos sind sie über deine schatten ge sprungen
du sahst sie im Licht - das schienen die Glücklichen


welches Versmaß du nun gewählt haben magst, ob ich es erkenne oder nicht, mir weht ein klassischer Rhythmus entgegen. Und die Verwendung eines wie immer definierten Versmaßes fasziniert und überzeugt mich.

Nur am Inhalt habe ich etwas auszusetzen. Ich glaube ihn wenigstens zu verstehen - eine Umdrehung, Verdrehung, umgekehrte Auslötung von schein - sie scheinen im besten Doppelsinn des Wortes. Qber mir will das trotzdem nicht als ausreichend inhaltsvoll scheinen.. Hat das lyrische Ich - in seiner gewiss notwendigen Zurückhaltung und Minimalisierungs(pflicht) nichts Individuelleres Mitzuteilen?

Trotz dieser letzten Einschränkung - über die ich gern diskutieren würde, gefällt mir dieser Spruch / Zweizeiler (Distichon??) sehr.

liebe Grüße
in der Hoffnung, dieses Mal wenigstens auf dem Trittbrett mitgefahren zu sein ...
Renée

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 05.07.2011, 10:46

Hallo Renée,

es ist ein Zweizeiler, dem kein bewusstes Versmaß zugrundeliegt, aber der Gedanke, ob man eines darin finden könnte, je nachdem, wie man die Betonung setzt und ob das Suchen und Finden, oder Nichtfinden eines Maßes sich auf die Rezeption und die Betonung auswirkt oder nicht. Insofern gibt es hier kein "korrekt".
(Huhuu Ferdi, falls du mitliest ... ich würde mich freuen, wenn du dazu etwas schreibst!)

Nur am Inhalt habe ich etwas auszusetzen. Ich glaube ihn wenigstens zu verstehen - eine Umdrehung, Verdrehung, umgekehrte Auslötung von schein - sie scheinen im besten Doppelsinn des Wortes. Qber mir will das trotzdem nicht als ausreichend inhaltsvoll scheinen.. Hat das lyrische Ich - in seiner gewiss notwendigen Zurückhaltung und Minimalisierungs(pflicht) nichts Individuelleres Mitzuteilen?
Das "scheinen" Wortspiel ist erst recht spät in diesen Vers hineingerutscht. Wenn das als Hauptmotiv erscheint, ist es auf jeden Fall zu laut geworden. Der Anstoßgedanke war die schlichte Beobachtung bei einem Spaziergang, dass sich mein Schatten in den letzten zwanzig Jahren nicht verändert hat. Daraus wurde eine Spielerei mit der Redewendung "über den eigenen Schatten springen", den üblichen "Schattenseiten-assoziationen", dem Licht und dem Scheinen, den unterschiedlichen Zuschreibungen (Jahre, Menschen) je nachdem, auf was man das einzelne bezieht ... Hat mir wahrscheinlich mehr Freude gemacht, als die Zeilen dann letztlich aus dem Leser herauskitzeln können. :-)

Dank dir für die Rückmeldung.

Liebe Grüße
Flora
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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 05.07.2011, 22:07

Hallo Flora,

ich lese es auch sofort mit einer Art Versmaß - oder Rhythmus, wie Du willst. Gefällt mir sehr gut wegen der Wortspielerei. Auch wenn die Jahre nur am Schatten keine Spuren ließen, wenn nicht doch.

Liebe Grüße
Henkki

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 06.07.2011, 09:15

Hallo Henkki,
ich lese es auch sofort mit einer Art Versmaß - oder Rhythmus, wie Du willst.
Das ist wirklich interessant, ich vermute, dass die Optik und Zeilenlänge eine Rolle spielt und diese Erwartungshaltung weckt? Ähnlich ging es mir bei Räubers "Würm".

Freut mich, dass es dir gefällt. :-)

Liebe Grüße
Flora
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Oldy

Beitragvon Oldy » 06.07.2011, 11:01

Ich bin beim lesen eigenlich ganz automatisch in einen Rhytmus gefallen.
Der ist definitv da, auch wenn nicht bewußt so geschrieben. Ich denke aber, dass wir bei so kurzen Texten von ganz alleine Rhytmisch sprechen / schreiben. Meist fällt es nicht auf.
Die Mehrdeutigkeit ist hier sehr fein gewebt.
Stillstand, Resigantion des Lyrich. Glück, Erfolg der anderen (die im Licht stehen, im Leben).
Letztlich Bedauern, Trauer des Lyrich über vertane Gelegenheiten.
So meine Lesweise.

lg
Uwe

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 06.07.2011, 11:26

Hallo Flora!

Wenn ich mir rein vom Aufbau her Gedanken mache über den ersten Vers, muss ich sagen, ich finde ihn etwas blass?! Ich denke, es liegt an der Abfolge der Einheiten:

spurlos / sind sie / über / deine / schatten / gesprungen

Und da besonders an "über deine Schatten", weil genau da, wo einem so langen Vers eine kleine Pause, ein Neuansetzen gut täte, eine Präpositionalfügung steht, die als Einheit gelesen weren muss und die erschwerend auch noch so gebaut ist, dass die Einheiten / Worte für's Ohr genau gleich sind ("X x").

Ich fürchte nur, das Umstellen von lauter gleichen Einheiten ändert das Muster nicht - Sie sind spurlos über deine Schatten gesprungen ist dasselbe...

Mein erster Gedanke ist in solchen Fällen (wen wundert's ;-)), auf einen Hexameter auszuweichen. Sagen wir, diesen:

Über die Schatten hinweg, die du warfst, sind sie spurlos gesprungen

Aber schon klar, das ändert inhaltlich einiges... so fehlt etwa das besitzanzeigende "deine", dafür ist jetzt eine Bewegung drin, die eigentlich ein "von..weg" ist. Aber nur so als Beispiel, ich finde, das macht sich auch gut mit deinem zweiten Vers:

über die schatten hinweg, die du warfst, sind sie spurlos gesprungen
du sahst sie im licht – das schienen die glücklichen


Ohne das "hinweg", mit etwas weniger starken Einschnitten:

über von dir geworfene Schatten sind sie spurlos gesprungen
du sahst sie im licht – das schienen die glücklichen


Wie gesagt, mal ungeachtet aller inhaltlichen Verwerfungen... Bestimmt gibt es auch noch andere Möglichkeiten, ich wollte nur begründen, warum ich ein kurzes Verharren irgenwo in der Mitte des Verses schön fände.

Aber natürlich gilt dein Vers. Da ich mich aus den gerade geschilderten Gründen nicht wirklich mit Renees Rhythmisierung anfreunden kann, würde ich ihn wahrscheinlich so vortragen:

— — — v / v v — v / — v v — v

spurlos sind sie / über deine / schatten gesprungen

Dann hat der Vers gleichfalls eine innere Einteilung, und die drei "Sinneinheiten" sind schön abwechslungsreich... Aber das geht doch etwas gegen die Sprache, fürchte ich: Das "über" vollständig zu drücken ist erst mal etwas frech, und um den Einschnitt zwische "deine" und "Schatten" zu rechtfertigen, muss eine besonders starke Betonung auf "Schat-" gelesen werden, was das Wort arg heraushebt - und wer weiß, ob das mit dem Inhalt vereinbar ist :-)

Na ja, soweit ein paar leicht ungeordnete Gedanken zum ersten Vers. Der zweite ist sehr schön gebaut :-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 06.07.2011, 16:51

Hallo Ferdi,

hier mal ein Versuch eine andere (meine favorisierte .-)) Leseweise darzustellen, die tatsächlich auch diese Pause und das Neuansetzen beinhaltet. (Mir fehlt bei der reinen Betont/Unbetont-Darstellung immer ein wenig der Tempoaspekt, die Musik, das Schnipsen. :))

spurlos sindsie | überdeine Schatten gesprung(unbetonte/halbverschluckte .-) Anhängselsilbe)en

duhwah wahduh | dibidibi duhwah wahduh

Gedacht ist es so, dass die erste Einheit durch die entstehende Pause auch für sich gelesen werden kann (spurlos sind sie = sie habe keine Spur), und dass durch die Folge "über deine" die Geschwindigkeit, das "Drängende" des Verses zunimmt (der Anlauf sozusagen .-)), um dann auf der anderen Seite des Schattens wieder zu landen.

Ich fürchte nur, das Umstellen von lauter gleichen Einheiten ändert das Muster nicht – Sie sind spurlos über deine Schatten gesprungen ist dasselbe...
Das würde aber meinen Leserhythmus sehr verändern und auf mich gleich zu beginn einen gehetzten Eindruck machen und dem "Spurlos" seine nötige Gewichtung und Ruhe nehmen?

Über die Schatten hinweg, die du warfst, sind sie spurlos gesprungen
Auch hier geht mir das "Spurlos" zu sehr unter und der Einstieg ist mir zu huschelfuschelich. :o) Die Betonung auf das "Über" zu setzen widerstrebt mir, weil ich das nicht wirklich als sinnstiftend empfinde.
über von dir geworfene Schatten sind sie spurlos gesprungen
Bei dieser Variante hätte ich dann fünf unbetonte Einheiten hintereinander und dadurch eine starke Gewichtung zum "werfen" hin, oder die Betonung auf "über" und "dir", was mir beides nicht behagt. Beim "dir" vor allem deshalb nicht, weil der Tonfall für mich dadurch ins Vorwurfsvolle kippen würde.

Dank dir für die Rückmeldung und die Varianten! Ist das alles einigermaßen nachvollziehbar, oder ist es für dein "versgeschultes" Ohr völlig abwegig?

Liebe Grüße
Flora


Hallo Uwe,

auch dir danke für die Rückmeldung und deine Leseweise!

Liebe Grüße
Flora
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ferdi
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Beitragvon ferdi » 06.07.2011, 17:59

Hallo Flora,

die Frage ist ja nicht, ob das für mein Ohr abwegig ist, sondern ob du Wert darauf legst, dass deine Leser mit ihrem inneren Ohr - oder dem äußeren - dieselbe Versbewegung hören wie du (was etwa dann wichtig ist, wenn da inhaltliche Entscheidungen dranhängen).

Wenn du mit "ja" antwortest, habe ich den unschönen Verdacht, es geht so nicht - die Silben haben ja eine bestimmte "Natur-Gewichtung", auch und gerade im Vergleich untereinander, und z.B. die Vorgabe, das "sie" stärker zu betonen als das "ü-", ist aus dem Vers einfach nicht ableitbar?! Auch das "sind" ist als Hilfsverb eigentlich etwas kräftiger als das Pronomen "sie", soll heißen: Ich denke, deine Hörvorstellung arbeitet hier gegen die Sprache...

Für eine wirklich erfahrbare Pause müsstetst du da wohl das Allheilmittel der modernen Lyrik anwenden, den Zeilenumbruch:

spurlos sind sie
über deine schatten gesprungen


Das läuft dann als "Regieanweisung" übers Auge, aber das kennt man ja ;-) Die Betonung auf "sie" hast du so natürlich immer noch nicht dabei...

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Beitragvon Ylvi » 06.07.2011, 19:43

Hallo Ferdi,

die Frage ist ja nicht, ob das für mein Ohr abwegig ist, sondern ob du Wert darauf legst, dass deine Leser mit ihrem inneren Ohr - oder dem äußeren - dieselbe Versbewegung hören wie du (was etwa dann wichtig ist, wenn da inhaltliche Entscheidungen dranhängen).
Es wäre schön, wenn das dem Leser im Rahmen seiner Betonungssuche als eine Möglichkeit erscheinen würde, weil es für mich eine Erweiterung der Leseweisen wäre, es soll aber nicht eingrenzend so vorgegeben werden. Ich finde es manchmal ganz spannend, wenn Verse unterschiedliche Betonungen und damit auch Stimmungen, inhaltliche Verschiebungen zulassen. Also jein. :o)

Wenn du mit "ja" antwortest, habe ich den unschönen Verdacht, es geht so nicht - die Silben haben ja eine bestimmte "Natur-Gewichtung", auch und gerade im Vergleich untereinander, und z.B. die Vorgabe, das "sie" stärker zu betonen als das "ü-", ist aus dem Vers einfach nicht ableitbar?! Auch das "sind" ist als Hilfsverb eigentlich etwas kräftiger als das Pronomen "sie", soll heißen: Ich denke, deine Hörvorstellung arbeitet hier gegen die Sprache...
Ich vermute das ist genau der Punkt, warum ich Verse oft nicht in der von dir angegebenen Betonung lesen würde oder kann. Gerade solche "kleinen Worte" haben für mich keine Natur-Gewichtung, sondern sind erstmal ganz neutral. Für mich erschließt sich die Betonung (vermutlich?) hauptsächlich über den Inhalt.
Und ich höre den Pausengong auch ohne Zeilensprung, wenn ich eine kleine in sich abgeschlossene inhaltliche Einheit finde. :)

Aber ich werde bei deinen nächsten Versen (wenn du eine Vorgabe dazuschreibst) nochmal speziell darauf achten, ob das auch alles für mich wirklich so stimmt, wie ich das gerade behaupte. :-)

Liebe Grüße
Flora
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Beitragvon Ylvi » 07.07.2011, 11:56

Wie wäre es denn so:
(Das "blass" lässt mir keine Ruhe. ;-) )

spurlos sind jahre und menschen über deine schatten gesprungen
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Liebe Grüße
Flora
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Beitragvon ferdi » 09.07.2011, 00:49

Hallo Flora,

ich würde sagen, ich nehme das "blass" zurück (oder ersetze es durch ein "rhythmisch unauffällig"), und du lässt den Vers einfach, wie er war :-)

Ferdigruß!
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Beitragvon Ylvi » 10.07.2011, 09:04

:-)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Gerda

Beitragvon Gerda » 18.07.2011, 10:33

Hallo Flora,

deine Verse lese ich als eine Allgorie.

Die Kommentare befassen sich nach meinem Überfliegen, offensichtlich ausschließlich mit dem Metrum.
Der Bezug zum Monatsthema, der sich mir verschließt, blieb unerwähnt.
Mich würde interessieren wie du das selbst siehst, denn möglicherweise ist meine Auffassung des Monatsthemas ja falsch.
Bisher lese ich zumeist Texte, bei denen die Autoren die Metaphern in der Übertraung verwendeten, so auch du in deinem Text. Ich bin nach der Festlegung des Monatsthemas und den Erläuterungen dazu davon ausgegangen, dass gerade die Übertragung zu vermeiden sei und die Wendungen (Metaphern, Sprichwörter etc.), in ihrer ursprünglich wörtlichen Bedeutung benutzt werden sollten.

Nun zum Inhalt:

Flora hat geschrieben:von jahren und menschen
spurlos sind sie über deine schatten gesprungen
du sahst sie im licht – das schienen die glücklichen


Der Titel bestimmt den Vers. Also ist gemeint, dass Menschen und Jahre über die Schatten eines lyr. "Dus" gesprungen sind, ohne Spuren zu hinterlassen.
Wie ist dieses möglich?
Lebensjahre, Begegnungen mit Menschen (Lebenserfahrungen im Schönen, Wahren, Guten ebenso wie im Hässlichen, Schlechten und in der Lüge) hinterlassen Spuren. Bekannt ist, dass Menschen allgemein dazu neigen ihre Erinnerungen zu vergolden, in einem günstigen Licht zu sehen. Geht das "ohne Spuren"? Warum werden "Spuren" negiert? Handelt es sich beim lyr. "Du" um einen Ignoranten, jemanden der Erfahrungen leugnet? Dieser Jemand musste zwangsläufig im Schatten lebend, Spuren wahrnehmen, sonst wäre nicht in der Lage gewesen, den Unterschied zum Licht zum glücklichen "Schein" zu erkennen, oder?
Beim ersten Lesen fiel mir diese Unstimmigkeit nicht auf. Der Eindruck war: Gut. Nach mehrfachem Lesen, weil ich auf der Suche nach dem Bezug zum Monatsthema nicht fündig wurde, stellte ich fest, dass die beiden Zeilen keine authentische tiefere Aussage beinhalten. Vielleicht ist beim Verdichten etwas auf der Strecke geblieben, was den Versen jetzt fehlt?
Je je mehr ich über deinen Text nachgedacht habe, je mehr Zweifel sammelten sich an der textimmanenten Logik an.
Könnte es ein Paradoxon sein, habe ich mich gefragt und bin zu keiner befriedigenden Antwort gelangt.
Ich gehe davon aus, dass du dir etwas dabei gedacht hast, diese Verse, gerade so zu schreiben, aber ich finde es nicht heraus.

Liebe Grüße
Gerda


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