WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -
~ D A C H S C H A D E N ~
Wort der Woche ~ DACHSCHADEN ~
Hob i oan Dachschadn,
wenn mein Dach oan Schadn hod?
Stehe i ungünstig untam Dach,
bekomme i oan Dachschadn,
wenn as Dach oan Dachschadn hod.
So is es gescheit gedacht
und i nehme keina Schadn,
hoite i mi fern vom Dach,
as oan Schadn hod.
I hob oan Dachschadn,
da i as hia schreib.
Dachschäden geben den Blick auf den Himmel frei.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
"Na, wenn die keinen Dachschaden haben! Nur, weil es die ganze Nacht geschneit hat, müssen meine Walküren nicht gleich am frühen Morgen auf ihren Schlitten den Weißen Hügel hinunterreiten. Noch dazu ohne Schal und Mütze, das kann ja heiter werden bei der Abendprobe. `Die Walküren marküren`, toll !"
Richard sah verärgert seinen Sängerinnen nach, die mit lautem Gejohle an ihm vorbeirasten. Dann zog er sein schwarzes Barett über beide Ohren und stapfte durch den Schnee zum Festspielhaus.
Richard sah verärgert seinen Sängerinnen nach, die mit lautem Gejohle an ihm vorbeirasten. Dann zog er sein schwarzes Barett über beide Ohren und stapfte durch den Schnee zum Festspielhaus.
Die Sprache sei die Wünschelrute, die gedankliche Quellen findet. (Karl Kraus)
Und wenn die Worte auch eingeölt sind mit verführerischstem Chrysamtem, riechen nach Eau de Elitè, und ihre Wurzeln ihre Nahrung ziehen aus seltensten Erden, den Lauf der medialen Karawane verändern sie nicht, und wenn hinter dem aufgeblasenen Elefanten die Realität wieder ihren Kopf rausstreckt und den Litfaßbaum anpisst, sind die eingeölten Worte längst schon auf den Kamelen, die sie auf ihrer Zunge herumtragen, weitergezogen in das nächste Dachschadenland am Yukon River.
Als dieses seltsame Geräusch mich nachts hochschreckte, dachte ich zuerst, wir hätten einen Dachschaden. Wir wohnen im Dachgeschoss und es regnete gerade in Strömen. Ich liebe es, wenn die Tropfen so richtig satt gegen die Fenster prasseln, könnte dem stundenlang lauschen, wenn es mich nicht immer so schön in den Schlaf wiegen würde. Aber wenn es zu stark regnet, können sich schon ein paar der Schiefer verschieben, ein Loch im Dach freilegen und der Regen könnte ungehindert alles überfluten.
Doch das hier war etwas anderes. Da wieder! *trappel* *trappel*. Wie Piek Acht saß ich aufrecht im Bett. Wir werden doch wohl keine Ratten auf dem Dach haben? Ich hasse Ratten! Und nachts gehe ich bestimmt nicht nachgucken. Außerdem ist es ein ziemlich niedriger Spitzboden. *trappel* *trappel* Jetzt ging es da oben aber hoch her. Du meine Güte, es musste eine riesige Rattenfamilie sein. Oder war es nur eine Ratte, die aber springlebendig von einer Ecke in die andere flitzte? Das Getrappele über mir hörte abrupt auf.
Am nächsten Morgen ging mein Mann wie immer runter zu seinem Wagen. Er kam jedoch ziemlich schnell wieder nach oben.
"Kann ich mal deine Autoschlüssel haben? Bei mir hat ein Marder die Zündkabel zerfressen."
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