Ozeanische Gefühle

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 13.05.2007, 00:05

Ozeanische Gefühle

Nass perlen
kleine Regenbögen
versammeln sich auf dem Bauch.
Feuchter Glanz
rinnsalt hinab,
netzt Geschlecht,
tropft kniewärts,
wadenlang,
pfützt um Zehen,
bahnt sich Bach und
landet irgendwann
im Ozean.


1. Zeile perlt's in perlen korr. (danke, Mucki)
(c)Elsa Rieger
Zuletzt geändert von Elsa am 13.05.2007, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.05.2007, 02:16

Liebe Elsie,

die Idee gefällt mir. Um dem Titel gerecht zu werden, vermisse ich jedoch die Gefühle im Gedicht, denn "perlt's, "versammeln", "rinnsalt", "netzt", "tropft", "pfützt", "bahnt" und "landet" drückt kein Gefühl aus. Auch sind es mir hier zuviele Verbe, da würde ich straffen.
Du könntest (wegen Gefühlen) z.B. hineinschreiben, wie es sich für das LI anfühlt, wenn die kleinen Regenbögen sich auf dem Bauch versammeln oder wie die Tropfen den Körper hinablaufen. Ganz oben würde ich "Nass perlen" statt "perlt's" schreiben, das klingt runder.
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 13.05.2007, 10:50

Liebe Mucki,

Danke! Das Perlen nehme ich gern.

Was deinen Vorschlag, die Gefühle in den Text einzubauen betrifft, teile ich ihn nicht. Denn es sollte der Titel Hinweis genug sein, dass das LI beobachtet, was auch da absspielt, und eben die Titelgefühle entwickelt.
Der Leser sollte in dem beschriebenen Vorgang Spürbewusstsein entwickeln und es vielleicht gleich ausprobieren beim Duschen :-)

Lieben Gruß
ELsie
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.05.2007, 12:47

Liebe Elsie,

Denn es sollte der Titel Hinweis genug sein, dass das LI beobachtet, was auch da absspielt, und eben die Titelgefühle entwickelt.


Meinst, das reicht? Hm, mal sehen, was andere so denken.

Der Leser sollte in dem beschriebenen Vorgang Spürbewusstsein entwickeln und es vielleicht gleich ausprobieren beim Duschen :-)


beim Duschen? *lach*
Mal sehen, ich werde nachher ausprobieren, ob ich beim Duschen Ozeanische Gefühle entwickeln kann, *kicher*
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 13.05.2007, 12:53

Liebe Mucki,

Sehen wir mal, was noch an Feedback eintrudelt.

Ja, beim Duschen! Die Szene ist eine Duschszene *g*

Berichte dann, wie du das gespürt hast. Nachher.

Lieben Gruß
ELsie
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.05.2007, 13:04

Liebe Elsie,

ja, mal abwarten, was die anderen meinen. Da kommen ja sicherlich noch Kommentare.

Ja, beim Duschen! Die Szene ist eine Duschszene *g*


Stimmt! Ich erinnere mich! Das Wort der Woche "Duschen" damals ...

Berichte dann, wie du das gespürt hast. Nachher.


*ggggggggg*
Saludos
Mucki

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 13.05.2007, 16:01

Hallo Elsa,

das Gedicht gefällt mit gut. Ich empfinde es als angenehm wellig, ja, ozeanisch; da findet eine abwechlsungsreiche Reise statt, es geht durch Berge, Täler, Wälder, mit origineller Melodie und sinnlicher Aufmerksamkeit. Das Abwechslungsreiche ist nicht zerhackt, sondern in legato gehalten: es ist selbst Teil des Ozeans, was die Pointe in der letzten Zeile zusätzlich steigert.

Hinter "kleine Regenbögen" würde ich ein Komma setzen, sonst würde ich während des Leseflusses ein "versammelnd auf dem Bauch" erwarten. Da dieses "d" aber fehlt, komme ich kurz ins Stocken.


Ahoi

Pjotr

Sam

Beitragvon Sam » 13.05.2007, 17:25

Hallo Elsa,

bei dem Titel ozeanische Gefühle, denke ich unwillkürlich an den gleichnamigen Film. Darin geht es um die Befreiung von Meereschildkröten. Naja und natürlich auch um Liebe. Jedenfalls ein sehenwerter Film und vielleicht liegt es an dieser Assoziation, dass bei deinem Gedicht der Titel mir etwas verspricht, dass die nachfolgenden Zeilen nicht ganz einzulösen imstande sind.
Wobei ich es als in Lyrik gegossene Duschszene durchaus amüsant zu lesen finde (wäre aber von selbst nicht darauf gekommen).

Liebe Grüße

Sam

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 13.05.2007, 19:57

Hallo elsa,

nach dem Titel hätte ich mir auch etwas intensiveres erwartet als das, was der Text ausgelöst hat. Sry, aber bei mir funktioniert das Gedicht nicht und rinnsalt find ich grausig.

Gruß

reimerle

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Beitragvon Elsa » 13.05.2007, 20:14

Lieber Pjotr,

Ok, ich mach ein Komma. Stimmt. Ich freu mich, dass es dir gefällt, danke!

Lieber Sam,

Ja, ich kenne und mag den Film furchtbar gern - Kingsley/Jackson.

Aber der Begriff stammt aus Freuds Zeiten, Stanislav Grof hat ihn dann ebenfalls bei seinen Geburtsmatrizen verwendet. Und dort wollte ich hin mit dem Titel.
Ozeanische Gefühle erlebt der Fötus, schwimmend, schaukelnd und innig verbunden mit der Mutter.
Ähnliche Gefühle erlebt das LyrIch beim Duschen. So war es gedacht.

Lieber reimerle,

siehe meine Überlegungen bzgl. des Titels. Schade, dass das Gedicht bei dir nicht funktioniert, aber ist ok.
rinnsalt find ich grausig
Hm. Tut es aber.

Lieben Gruß und danke!
ELsa
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leonie
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Beitragvon leonie » 13.05.2007, 21:31

Liebe Elsa,

ein Duschgedicht, das ist ja eine süße Idee.
Ich bin nicht gleich drauf gekommen. Aber jetzt kann ich es gut nachvollziehen (nur für den Regenbogen stimmen bei uns die Lichtverhältnisse nicht). Der Brückenschlag vom Alltagsgeschehen zum Ozean ist schön, finde ich.
Mal sehn, was mir morgen früh beim Duschen so einfällt.

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Elsa » 13.05.2007, 22:14

Liebe leonie,

Danke schön. Also Mucki ist schon auf der Beobachtungsliste und du nun auch, fein!

Bitte um einen Dusch-Bericht :-)

Lieben Gruß
ELsa
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Max

Beitragvon Max » 14.05.2007, 21:10

Liebe Elsa,

als bekennden Dauerduscher spricht mit micht das gedicht an.

Lustigerweise hat mir das von anderen gerügt "rinnsalt" am besten gefallen, ist wohl eine Frage, wie sehr man Wortneuschöpfungen mag.

Wenn ich den Weg in den Ozean mit einem Augenzwinkern lesen darf, funktioniert das Gedicht für mich.

Liebe Grüße
Max

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Beitragvon Mucki » 14.05.2007, 22:19

OT an Max: Vorsicht, jetzt hat Elsie schon drei auf ihrer Beobachtungsliste für Duschberichte! Psssst! Übrigens: Warum hast du dein neues Bild rausgenommen? Ich fand das viel besser als das alte. OT Ende.
Saludos
Mucki


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