Nachklang

Scal

Beitragvon Scal » 30.06.2007, 10:27

Wie sanft ist nun der Knisterbrand
der unsre Stunde dehnte

Tausendjahrvoll ist die Nacht
sickert in dein Haar

und dein stilles Gesicht
lauscht in Büsche aus Schlaf

Peter

Beitragvon Peter » 01.07.2007, 22:54

Hallo Scal!

Ein Raum, angefüllt mit Tröstung. Ein Zurücksinken (das Knistern lese ich als knisternde Unterschiede) ins Eine.

Viel Unnennbares... Ein Gemälde, mit viel mehr Nacht als Bild,

höre ich.

Liebe Grüße,
Peter

pandora

Beitragvon pandora » 01.07.2007, 23:27

hallo scal,

zeilen, die ruhig und müde machen ... (eigentlich kein wunder um diese zeit)

unbewusst habe ich zunächst von einem knisterband gelesen, das die stunden dehnte - vermutlich stellte ich damit eine (haarige) verbindung zur nächsten strophe her.

gelungen, finde ich.

lg
p.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 01.07.2007, 23:32

Lieber Scal,

das finde ich sehr schön, es schwingt dein Text als wäre er gereimt. So sanft und still.

Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.07.2007, 00:44

Hi Scal,

das gefällt mir sehr gut. Du hast den Titel perfekt gewählt: Nachklang,
denn genau das enthalten und erzeugen deine Zeilen, ein stilles Nachklingen.
Sehr gern gelesen,-)
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 02.07.2007, 12:04

Lieber Scal,

ein sehr vertrauensvolle Atmosspäre hast du mit poetischen Worten gezeichnet.
Ein liebevoller warmer Text, der ein "Danach" beschreibt, wie es das nur bei Liebenden geben kann, die sich sehr gut kennen, das heißt nicht eine flüchtige köperliche Begegnung hinter sich haben.
Als Leserin denke ich, ja, so sollte es sein, wenn man liebt.
Die Worte sind gut gewählt und tragen dezent.

Liebe Grüße
Gerda

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leonie
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Beitragvon leonie » 02.07.2007, 16:32

Lieber scal,

ja, das mag ich auch sehr, es entsteht in einem eine Atmosphäre, ein gefühl dazu. Auch von der Wort/Satzmelodie ist es sehr schön und unterstützt so den Inhalt noch eimal! Und die Bilder sind - wie fast immer bei Dir - ungewöhnlich!

Liebe Grüße

leonie

Scal

Beitragvon Scal » 02.07.2007, 17:31

Herzlichen Dank Peter, Pandora, Elsa, Mucki, Gerda und Leonie für euer Lesen und eure einfühlsamen Kommentare, über die ich mich freue und zu denen ich jeweils nur nicken kann.

Das Hören, Befühlen, der Raum und die Atmosphäre - sie sind angekommen in einer leisen und behutsamen Bewegung, in einer Zuneigung.

Zunächst war der hier gepostete Text viel länger und es gab darin noch das Motiv des Wassers. Dann schien es mir, als seien zwei Gedichte ineinander geraten und ich löste daraufhin eines heraus.

Liebe Grüße euch
Scal

Trixie

Beitragvon Trixie » 02.07.2007, 17:49

Hallo Scal!

Du hast gut daran getan, dass es "so kurz" ist, denn ich finde es genau richtig so...es hat für mich einen Nachklang und es entstehen nach dem Lesen erst richtig die persönlichen Bilder in mir. Andererseits habe ich auch wie pan "Knisterband" gelesen und hielt es auch für passender. Aber du hast dir sicher was dabei gedacht, dass es so ist! Lese ich sehr gerne wieder, dein Nachklang!

Liebe Grüße
Trixie

Herby

Beitragvon Herby » 03.07.2007, 22:20

Lieber Scal,

wie Trixie schon schreibt, gut, dass Du es gekürzt hast, denn hier wäre Jedes Mehr weniger, wie mir scheint. Vielleicht trägt das Wasser - Motiv ja genug für ein weiteres Gedicht?

Sehr gerne gelesen!

LG Herby

Scal

Beitragvon Scal » 04.07.2007, 11:23

Liebe Trixie, lieber Herby,

vielen Dank, leider stehe ich seit vorgestern vor der Tatsache einer zerstörten Festplatte (mit völligem Datenverlust - auch Literarisches). Das schränkt meinen Internet-Zugang zeitlich ziemlich ein.

"Knisterband" wäre gewiss auch gut denkbar.
Dem Wassermotiv werde ich mich noch einmal zuwenden.

Liebe Grüße
Scal

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 07.07.2007, 20:02

Lieber Scal,

ich schließe mich der Berührung an - habe nur eine Frage (hoffentlich noch nicht gestellt), ich finde die letzten beiden Zeilen seltsam umgebrochen, ich kann das so nicht lesen, selbst nicht als Absicht.

Ich lese eine gebundene Pause...wie ein Bogen nach Gesicht. Vielleicht eine Leerzeile deshalb?



und dein stilles Gesicht

lauscht in Büsche aus Schlaf


oder ein Gedankenstrich?

und dein stilles Gesicht -
lauscht in Büsche aus Schlaf


Nein, das ist es auch noch nicht....aber ich finde der Umbruch allein "fasst" die Stelle nicht, wie sie gelesen werden "muss" (wie ich sie lesen möchte), eben weil es viele andere Umbrüche in dem Text gibt, die anders ("normal") gelesen werden als die Stelle.

Vielleicht zu übertrieben, aber ich emfpand es als Wunsch das man den Bogen spüren kann - weil darin eine Liebeshinwendung liegt. Wie ja eben das ganze Gedicht davon bewegt ist (Titel finde ich noch etwas zu statisch/beobachtend..sei in diesem Zusammenhang erwähnt, also er ist OK, aber noch nicht...ganz fein.

Tolle Sprache...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Scal

Beitragvon Scal » 09.07.2007, 10:31

Liebe Lisa,

ja, der Gedankenstrich - hm. Bedenkenswert; auch was du zum Titel meinst (z.Zt. bin ich ohne eigenen Internetzugang und kann deshalb nur kurzzeitig "vorbeischauen".

Danke und lieben Gruß
Scal

Stefan

Beitragvon Stefan » 02.08.2007, 02:50

Hallo, scal,

ich finde die Bilder, die du verwendest, interessant und nachdenkenswert.
Was ich hauptsächlich an deinem Gedicht bemängele, ist der m. E. unbedacht gewählte Sprachrhythmus. Die ersten drei Zeilen erzeugen mit ihrem Betonungsverlauf (Metrum) einen harmonischen Lesefluss. Im Folgenden wechselst du jedoch zu "freien" Rhythmen. Vor allem wegen dieses Bruchs mitten in Strophe zwei liest es sich irgendwie unnatürlich. Bei "sickert in die Nacht" tritt zwar eine Art Wende ein, aber die unterscheidet sich stilistisch und im Klang nicht so sehr vom Vorherigen, und alles Folgende fügt sich nach meinem Gefühl mit ein in diesen Fluss sinnlicher und verrätselter Bilder, als den ich dein Gedicht sehe. Der Rhythmuswechsel ist also meiner Meinung nach nicht durch den Inhalt gerechtfertigt. Sicher ist es ein leichtes, den Rhythmus ruhiger werden zu lassen, wie es dem von mir vermuteten Inhalt gebührt ... Wie gesagt, im Moment stört es mich beim Lesen ...

Aber ansonsten sehe ich in dem Text gutes Potenzial!

Lieben Gruß
Stefan


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