Hallo,
erstmal ein dickes Danke euch beiden!
Ich habe dieses Gedicht erst frisch hier im Forum geschrieben und fühle mich - durch euch - sofort für voll genommen. Was viel wert ist!
Schauen wir mal durch:
Liebe Lisa,
schön, dass die Sprache des Gedichts dich einfangen konnte!
(klingt fast nach einer Falle

)
Am meisten gefreut hat mich dein
unaufgesetzt
.. das bedeutet mir viel. Mein Geschreibsel kommt mir oft aufgesetzt vor, und so freue ich mich natürlich, einmal von außen eine andere Meinung zu hören.
Zu deinen Ideen:
- Deine Vorschläge zu "andrer" und "auf": Ich sag mal so: Es wäre kein Beinbruch, deine Änderungen zu befolgen. Rein klanglich, das kann ich aber nicht so gut abschätzen wie du und andere Leser, ist es vielleicht sogar besser, "anderer" auszuschreiben und das "auf" wegzulassen. Ich hatte aber beim Bearbeiten den Plan, in jedem Zweizeiler eine Zeile im Trochäus zu halten, und eine abweichen zu lassen. Also, ich gebe dir nicht Unrecht, aber ich stehe auch zu meinem Konzept - du sprachst selbst von
Sprache zwischen "Klassischem" und "Modernem"
... und mir schien es angebracht, die Metren wechseln zu lassen. Passt das so oder bin ich ein übertriebener Tüftler?
- die "Pünktchen" braucht es wirklich nicht, das werde ich gleich besorgen. Danke für die Bestätigung meines Verdachts!
Nun zu deiner Kritik am Titel:
der Titel erzählt in der Tendenz eher vom lyr. Ich
Aus dir spricht, so glaube ich, die Gewohnheit, oder? Ich lese kein "Ich" im Titel. Aber hier war die Titelsuche wirklich keine dankbare Aufgabe. Wenn jemand einen besseren Vorschlag hat ...
Mir scheint, ein reales Gegenüber und ein geträumtes Gegenüber fallen zusammen im lyr. Du - vielleicht eine Erinnerung an jemanden?
Finde ich gut, so habe ich es mir auch vorgestellt ... ich wollte bewusst offenlassen, ob der Vorgang (*räusper*) nur in der Phantasie stattfindet. Auch deinen anschließenden Ideen stimme ich zu, und komme gleich zur KritiK:
trotzdem bin ich etwas unzufrieden, was das "ordnen können" angeht
Tja, entweder man träumt, oder man ist wach?!?!?! Ich wollte das offen lassen, denn für mich steht der Traum der Realität in nichts nach ...
Du gehst noch mehr ins Detail:
ich die ersten beiden zeilen so wunderbar finde, dass ich die Wende zum Du so deutlich am Ende (deiner Augen Lied) unnötig finde, für mich wäre das Du auch dabei, wenn das lyr. Ich im Traumlied bei sich bliebe.
Puh, schwer zu entgegnen. Erstens: Ich kann die ersten beiden Zeilen nicht alleine stehen lassen; sie sind nur die übergreifende Metapher für alles Folgende, sozusagen die Zweitüberschrift. Zweitens: Die "Wende zum Du" kommt gar nicht so abrupt, "deiner Zunge" kommt vorher in Strophe drei schon einmal. Drittens: Nein, hier möchte ich doch widersprechen, das "Du" ist der Anlass bzw. Grund bzw. Initiator... für den "Traum" oder das "Erlebnis", wie auch immer.
Ohne "Du" kein "Traumlied", möchte ich sagen, und frage mich, wie es anders sein könnte?!
Es war nicht ganz leicht, hindurchzusteigen ... ähm ... de facto lösche ich erstmal alle Punkte, und warte auf +- deinerseits --- :)
Liebe Gerda,
deine Fragen sind willkommen!
wie ist das "zutun" zu verstehen?
Meinst du es im Sinne von "Ohne die Augen zu schließen"?
Ja, auch? Die Doppeldeutigkeit von "Zutun" fand ich extrem wichtig, also das, was, wie Lisa sagte, entweder realen oder Traum-Bezug hat .... Deswegen keine eindeutige Stellungnahme jetzt. ;)
Ich verstehe, dass es in deinem Text um einen vollzogenen Liebesakt geht.
dennoch bleibt mir der erste Vers noch sehr fern, besonders die Zeile
träumt ein andrer in mir.
Wenn das Lyrich (offenbar männlich) sich mit der angebeteten Sie vereinigt, verstehe ich nicht, weshalb Er ein "anderer" sein möchte.
Oh, da bin ich nicht sicher, ob ich dich richtig vertehe, oder du mich. Na, ein Versuch: 1) Ist der Liebesakt tatsächlich vollzogen, oder doch eine beschworene Erinnerung - ist das LD anwesend oder an einem anderen Ort? (Bezug zum Monatsthema, andere Orte;))
2) Ist das Lyr. Ich wirklich männlich? --> "ein andrer träumt
in mir"
Selbst wenn LI männlich ist, wieso WILL er dann ein andrer sein? Ich hoffe, nicht so an meiner Intention vorbei geschrieben zu haben .... 3) Woraus schließt du seinen Wunsch, ein anderer zu sein?
*ratlos* Ich warte mal auf deine Rückmeldung, Gerda ---
Nochmals Dank euch beiden!
Liebe Grüße,
Stefan