Im Café
Verfasst: 19.11.2008, 11:58
Aktualisierung 1:
Ich sitze gern im Café und schreibe. Hänge über einer Schale klassischen Milchkaffees meinen Träumen nach, studiere meine Mitmenschen und geniesse. Schreiben befreit, macht den Blick klar und zwingt zum Wesentlichen. Sie haben köstlichen Bio-Kuchen hier, kann ich leider nicht essen, bin auf Diät. Hinten in der Ecke sitzt die Frau mit den Zöpfen mit einer Freundin, die mit dem netten Lächeln. Ich lege den Stift beiseite - sollte da nicht so rüberstarren. Sie erinnert mich an eine andere Frau, eine, die ich gut kannte - darüber könnte ich schreiben, über damals. Abwesend beginne ich, Zucker in den Kaffee zu streuen, halte gerade noch inne und fluche leise. Ich bin abgelenkt, kann mich nicht mehr der letzten ungeschriebenen Zeilen entsinnen. Könnte etwas lesen, oder auch nicht. Dem Gespräch am Nachbartisch will ich nicht folgen, sie reden über ihre Kinder, das deprimiert mich. So beginne ich stattdessen, meine Vergangenheit mit schwarzer Tinte zu kolorieren. Fülle einige Seiten, bin gnädig mit meinen Fehlern und gönne mir dann doch ein Dinkelcroissant.
Plötzlich steht sie neben mir. "Was machst du da?" will sie wissen und sieht mich mit ihren großen Kinderaugen an, "Was schreibst du in das Buch?"
"Die Wahrheit", behaupte ich. Und nach langem Schweigen: "Die Wahrheit und viele, viele Lügen."
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Ich sitze gern im Café und schreibe. Hänge über einer Schale klassischen Milchkaffees meinen Träumen nach, studiere meine Mitmenschen und protokolliere meinen Hochmut. Schreiben befreit, macht den Blick klar und zwingt mich aufs Wesentliche. Sie haben köstlichen Bio-Kuchen hier, kann ich leider nicht essen, bin auf Diät. Dem Gespräch am Nachbartisch will ich nicht folgen. So koloriere ich stattdessen meine Vergangenheit mit schwarzer Tinte. Bin gnädig mit meinen Fehlern und gönne mir dann doch ein Dinkelcroissant und nochmal Kaffee.
Plötzlich steht sie neben mir. "Was machst Du da?" will sie wissen und sieht mich mit ihren großen Kinderaugen an, "Was schreibst Du in das Buch?"
"Die Wahrheit", antworte ich nach langem Schweigen, "Die Wahrheit und viele, viele Lügen."
Hab gerade nicht viel Zeit, leider. Gestern mal für eine Viertelstunde im Café gesessen. Festgestellt, dass der Gedanke zum Monatsthema passen könnte.
Henkki
Ich sitze gern im Café und schreibe. Hänge über einer Schale klassischen Milchkaffees meinen Träumen nach, studiere meine Mitmenschen und geniesse. Schreiben befreit, macht den Blick klar und zwingt zum Wesentlichen. Sie haben köstlichen Bio-Kuchen hier, kann ich leider nicht essen, bin auf Diät. Hinten in der Ecke sitzt die Frau mit den Zöpfen mit einer Freundin, die mit dem netten Lächeln. Ich lege den Stift beiseite - sollte da nicht so rüberstarren. Sie erinnert mich an eine andere Frau, eine, die ich gut kannte - darüber könnte ich schreiben, über damals. Abwesend beginne ich, Zucker in den Kaffee zu streuen, halte gerade noch inne und fluche leise. Ich bin abgelenkt, kann mich nicht mehr der letzten ungeschriebenen Zeilen entsinnen. Könnte etwas lesen, oder auch nicht. Dem Gespräch am Nachbartisch will ich nicht folgen, sie reden über ihre Kinder, das deprimiert mich. So beginne ich stattdessen, meine Vergangenheit mit schwarzer Tinte zu kolorieren. Fülle einige Seiten, bin gnädig mit meinen Fehlern und gönne mir dann doch ein Dinkelcroissant.
Plötzlich steht sie neben mir. "Was machst du da?" will sie wissen und sieht mich mit ihren großen Kinderaugen an, "Was schreibst du in das Buch?"
"Die Wahrheit", behaupte ich. Und nach langem Schweigen: "Die Wahrheit und viele, viele Lügen."
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Ich sitze gern im Café und schreibe. Hänge über einer Schale klassischen Milchkaffees meinen Träumen nach, studiere meine Mitmenschen und protokolliere meinen Hochmut. Schreiben befreit, macht den Blick klar und zwingt mich aufs Wesentliche. Sie haben köstlichen Bio-Kuchen hier, kann ich leider nicht essen, bin auf Diät. Dem Gespräch am Nachbartisch will ich nicht folgen. So koloriere ich stattdessen meine Vergangenheit mit schwarzer Tinte. Bin gnädig mit meinen Fehlern und gönne mir dann doch ein Dinkelcroissant und nochmal Kaffee.
Plötzlich steht sie neben mir. "Was machst Du da?" will sie wissen und sieht mich mit ihren großen Kinderaugen an, "Was schreibst Du in das Buch?"
"Die Wahrheit", antworte ich nach langem Schweigen, "Die Wahrheit und viele, viele Lügen."
Hab gerade nicht viel Zeit, leider. Gestern mal für eine Viertelstunde im Café gesessen. Festgestellt, dass der Gedanke zum Monatsthema passen könnte.
Henkki