why?
how could I
Sorry with a capital S
metaphorically
playfully
sinfully
spat into your face
called it kissing
how could it hurt
if I don’t
if you don’t
I don’t
you
why is there a rock
where my map shows deep sea
(note to myself)
rewind!
Ich weiß, es passt nicht wirklich in ein deutsches Forum. Habe eine Übersetzung versucht, die aber scheußlich holperte. Also quasi als kleiner Gruß an Euch so wie es ist. Werde keine Zeit für eine Diskussion haben, daher Publicus. Wenn es Euch da nicht passt, dann zu den Pfauen.
Henkki
feigned indifference
zwei dinge, die mir hier sehr gut gefallen, weil sie das thema des textes wesentlich in der wahl der mittel (neben deren ausformulierung) mittragen:
- die englische sprache.
wer kennt nicht dieses flappsige, hingenuschelte "sorry", das plötzlich fremd(sprachig) im (muttersprachlichen) raum steht und nicht wirklich meint, was es sagen soll - und gleichzeitig genau ausdrückt, was es sagen soll? nämlich "ich sag jetzt einfach "tut mir leid", ohne es an mich heranzulassen". am besten geht das in einer fremdsprache. die schiebt weit weg von mir. ist schön "cool" und nimmt für mich selbst dieses ungute und nahe gefühl der eigenen hilflosigkeit aus der sitation. immerhin kann ich ja nicht mehr zurücknehmen, was ich vor dem "sorry"....
- das formale "ausklingen" der ohnehin wenigen worte
und deren ambivalenz und hin- und hergerissenheit.
"wie konnte überhaupt schmerzen zufügen
wenn ich selbst das doch nicht tue?
wenn du doch nicht [mit mir(?)] tust
ich tu es nicht
du...."
wäre die eine (nicht ausformulierte) übersetzung bzw. lesart, die ich sehe.
oder aber auch die übergreifende
"wie konnte ... dich verletzen?" (wo doch innerhalb dieser wort-spange alles(!) verletzende incl. eines "ich" von sich gewiesen wird)
besonders feinsinnig (und ich gehe mal davon aus, dass auch so beabsichtigt) dieses offenlassen nach dem "you". nicht einmal ein ehrliches fragezeichen ist dem lyrIch seine ihm fremd(sprachig)e "frage" wert. auch das ein detail, das mehr durch sein fehlen aussagt als ein anderes stilmittel es durch dessen einsatz vermöchte, finde ich.
"ich tue nicht
du...."...vielleicht aber mit mir?" könnte die verdrängte frage des lyrIch lauten, die es eben NICHT an sich selbst (vor allem) stellen will. daher kein fragezeichen, daher kein genaueres ausführen und dieses "versanden" des "you" am ende dieser strophe. zumindest in meiner lesart.
"Sorry with a capital S
metaphorically
playfully
sinfully"
sehr schön auch das "metaphorically" HINTER dem - durch capital S zu betonen (und "echter" aussehen zu lassen) versuchten - "Sorry". natürlich steht es auch VOR dem "verspielten/sündhaften" [tun] des lyrIch. auch hier wird vermieden - im text wie auch im lyrICH´schen bewusstsein - eindeutigen bezug herzustellen. die "metaphorisch" gemeinte "sünde", das "verspielt" ausgesprochene "sorry"...? sehr gelungen hier und ganz viel "stoff" in ganz wenig, dichtem text!
die eigentliche schlüssel-aussage (um die sich LyrICH so sehr herumdrückt) ist sehr "lebensnah" derart wortreich um- und verhüllt, dass es der arbeit und des willens des lesers (der hier dadurch in die rolle der von lyrIchs tun betroffenen person versetzt wird - und somit den ball des "agressors" zugespielt bekommt) bedarf, ihn freizulegen und seiner schleier beraubt wahrzunehmen - vielleicht sogar auszusprechen:
"how could I spat in your face" - wieder nicht eindeutig als frage kenntlich gemacht - wäre an sich schon eine tat, die mit einigem gutem recht unverständnis hervorruft. doch die eigentliche "sünde" ("sinfully") steckt im
die unaufrichtigkeit ist umfassend, wie ich es lese.
lyrIch belügt nicht nur den partner, sondern sich selbst in erster linie.
ein vermutlich narzisstischer handlungshintergrund also.
es geht nicht um ein "leid-tun" oder "bereuen". es geht um "aus der welt schaffen", "unbedeutend machen", "verdrängen".
und zwar nicht nur die eigene schlechte tat, sondern auch, dass ev. der/die partner/in dem lyrICH weh tut - das aber nicht gesagt werden kann (nicht als vorwurf oder feststellung), ohne dabei ja auch wieder "agressor" zu sein in lyrIchs sicht. (ein zum scheitern verurteiltes erlerntes kommunikations- und beziehungsmuster übrigens, das viele beziehungen auf dauer zerstört).
falsch verstandene harmonie - die ehrlichen und offenen austausch gar nie meint und zum ziel hat. konflikte werden gar nicht erst als solche in den raum gestellt - es werden rückzieher hinter schein-entschuldigungen gemacht. und somit die chance zum ausreden und klären vorenthalten, was letztlich auch eine form von kontrolle darstellt. was wie "liebevoll gemeint" aussieht, ist in wahrheit selbstschutz. schutz vor unangenehm mühsamen konflikten und den damit verbundenen schlechten gefühlen angesichts der konfrontation mit der tatsache, dass "man" jemanden verletzt hat. vielleicht auch eingestehen müsste, dass man sich selbst verletzt fühlte.
das eigentliche thema hier ist in meinen augen neben der konfliktunfähigkeit vor allem das unvermögen der abgrenzung. in beide richtungen. lyrICH darf sich in seiner sicht selbst nicht abgrenzen (weil als zurückweisung "erlernt" anstatt als schutz der eigenen integrität und klarheit-schaffend), findet aber (unbewusst als strategie) wege, dem gegenüber dennoch zu vergelten, was ihm selbst weh tat und sich ev. wie bespuckt-werden anfühlte...
perfekt dargestellte ambivalenz, verdrängung und projektion lese ich hier. (ev. aufgrund meines mediativen wissens auf genau diesem gebiet sogar mehr, als bewusst da verpackt - doch letztenendes ist egal, ob absichtlich oder einfach "nur" gut gelungen, weil ehrlich nachgespürt).
beziehungs-alltag at its best - würde ich sagen.
hat mir sehr gefallen.
lediglich den titel finde ich zu "offensichtlich". dieses "mit-der-nase-drauf-stoßen" stellt dem leser im vorfeld ein misstrauens-zeugnis aus, was dessen vom autor angenommene "verständnisfähigkeit" angeht...
keinsilbig
- die englische sprache.
wer kennt nicht dieses flappsige, hingenuschelte "sorry", das plötzlich fremd(sprachig) im (muttersprachlichen) raum steht und nicht wirklich meint, was es sagen soll - und gleichzeitig genau ausdrückt, was es sagen soll? nämlich "ich sag jetzt einfach "tut mir leid", ohne es an mich heranzulassen". am besten geht das in einer fremdsprache. die schiebt weit weg von mir. ist schön "cool" und nimmt für mich selbst dieses ungute und nahe gefühl der eigenen hilflosigkeit aus der sitation. immerhin kann ich ja nicht mehr zurücknehmen, was ich vor dem "sorry"....
- das formale "ausklingen" der ohnehin wenigen worte
und deren ambivalenz und hin- und hergerissenheit.
how could it hurt
if I don’t
if you don’t
I don’t
you
"wie konnte überhaupt schmerzen zufügen
wenn ich selbst das doch nicht tue?
wenn du doch nicht [mit mir(?)] tust
ich tu es nicht
du...."
wäre die eine (nicht ausformulierte) übersetzung bzw. lesart, die ich sehe.
oder aber auch die übergreifende
"how could it hurt
...
you"
"wie konnte ... dich verletzen?" (wo doch innerhalb dieser wort-spange alles(!) verletzende incl. eines "ich" von sich gewiesen wird)
besonders feinsinnig (und ich gehe mal davon aus, dass auch so beabsichtigt) dieses offenlassen nach dem "you". nicht einmal ein ehrliches fragezeichen ist dem lyrIch seine ihm fremd(sprachig)e "frage" wert. auch das ein detail, das mehr durch sein fehlen aussagt als ein anderes stilmittel es durch dessen einsatz vermöchte, finde ich.
"ich tue nicht
du...."...vielleicht aber mit mir?" könnte die verdrängte frage des lyrIch lauten, die es eben NICHT an sich selbst (vor allem) stellen will. daher kein fragezeichen, daher kein genaueres ausführen und dieses "versanden" des "you" am ende dieser strophe. zumindest in meiner lesart.
"Sorry with a capital S
metaphorically
playfully
sinfully"
sehr schön auch das "metaphorically" HINTER dem - durch capital S zu betonen (und "echter" aussehen zu lassen) versuchten - "Sorry". natürlich steht es auch VOR dem "verspielten/sündhaften" [tun] des lyrIch. auch hier wird vermieden - im text wie auch im lyrICH´schen bewusstsein - eindeutigen bezug herzustellen. die "metaphorisch" gemeinte "sünde", das "verspielt" ausgesprochene "sorry"...? sehr gelungen hier und ganz viel "stoff" in ganz wenig, dichtem text!
die eigentliche schlüssel-aussage (um die sich LyrICH so sehr herumdrückt) ist sehr "lebensnah" derart wortreich um- und verhüllt, dass es der arbeit und des willens des lesers (der hier dadurch in die rolle der von lyrIchs tun betroffenen person versetzt wird - und somit den ball des "agressors" zugespielt bekommt) bedarf, ihn freizulegen und seiner schleier beraubt wahrzunehmen - vielleicht sogar auszusprechen:
"how could I spat in your face" - wieder nicht eindeutig als frage kenntlich gemacht - wäre an sich schon eine tat, die mit einigem gutem recht unverständnis hervorruft. doch die eigentliche "sünde" ("sinfully") steckt im
. es ist nicht die tat des spuckens, die hier in frage stellt, wie aufrichtig das lyrIch (sich selbst und) seinem gegenüber ist, sondern die ungeheure lüge des "umbenennens". selbstbetrug UND respektlosigkeit gegenüber dem anderen zugleich."called it kissing"
die unaufrichtigkeit ist umfassend, wie ich es lese.
lyrIch belügt nicht nur den partner, sondern sich selbst in erster linie.
ein vermutlich narzisstischer handlungshintergrund also.
es geht nicht um ein "leid-tun" oder "bereuen". es geht um "aus der welt schaffen", "unbedeutend machen", "verdrängen".
und zwar nicht nur die eigene schlechte tat, sondern auch, dass ev. der/die partner/in dem lyrICH weh tut - das aber nicht gesagt werden kann (nicht als vorwurf oder feststellung), ohne dabei ja auch wieder "agressor" zu sein in lyrIchs sicht. (ein zum scheitern verurteiltes erlerntes kommunikations- und beziehungsmuster übrigens, das viele beziehungen auf dauer zerstört).
falsch verstandene harmonie - die ehrlichen und offenen austausch gar nie meint und zum ziel hat. konflikte werden gar nicht erst als solche in den raum gestellt - es werden rückzieher hinter schein-entschuldigungen gemacht. und somit die chance zum ausreden und klären vorenthalten, was letztlich auch eine form von kontrolle darstellt. was wie "liebevoll gemeint" aussieht, ist in wahrheit selbstschutz. schutz vor unangenehm mühsamen konflikten und den damit verbundenen schlechten gefühlen angesichts der konfrontation mit der tatsache, dass "man" jemanden verletzt hat. vielleicht auch eingestehen müsste, dass man sich selbst verletzt fühlte.
das eigentliche thema hier ist in meinen augen neben der konfliktunfähigkeit vor allem das unvermögen der abgrenzung. in beide richtungen. lyrICH darf sich in seiner sicht selbst nicht abgrenzen (weil als zurückweisung "erlernt" anstatt als schutz der eigenen integrität und klarheit-schaffend), findet aber (unbewusst als strategie) wege, dem gegenüber dennoch zu vergelten, was ihm selbst weh tat und sich ev. wie bespuckt-werden anfühlte...
perfekt dargestellte ambivalenz, verdrängung und projektion lese ich hier. (ev. aufgrund meines mediativen wissens auf genau diesem gebiet sogar mehr, als bewusst da verpackt - doch letztenendes ist egal, ob absichtlich oder einfach "nur" gut gelungen, weil ehrlich nachgespürt).
beziehungs-alltag at its best - würde ich sagen.
hat mir sehr gefallen.
lediglich den titel finde ich zu "offensichtlich". dieses "mit-der-nase-drauf-stoßen" stellt dem leser im vorfeld ein misstrauens-zeugnis aus, was dessen vom autor angenommene "verständnisfähigkeit" angeht...
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