du nimmst dich ...

Der Publicus ist die Präsentationsplattform des Salons. Hier können Texte eingestellt werden, bei denen es den Autoren nicht um Textarbeit geht. Entsprechend sind hier besonders Kommentare und Diskussionen erwünscht, die über bloßes Lob oder reine Ablehnungsbekundung hinausgehen. Das Schildern von Leseeindrücken, Aufzeigen von Interpretationsansätzen, kurz Kommentare mit Rezensionscharakter verleihen dem Publicus erst seinen Gehalt
ecb

Beitragvon ecb » 22.03.2014, 08:35

du nimmst dich
zurück


ich will nicht
verzweifeln an diesem aller-
gewöhnlichsten

an jedem abend
wenn schon alles aus ist
bin ich doch endlich
hier

und du – was, wenn
du die stille nicht hörst
sondern etwas ganz anderes

wenn dir genommen
was nach ihr kam

wenn der augenblick
sich ballte, zersprang

und das pochen blieb

Niko

Beitragvon Niko » 22.03.2014, 15:24

Ahnbar, aber eben auch nur das, ist die individuelle sicht auf eine nahezu finale beziehungskrise.
Sehr schön der erste passus, der durch den zeilenbruch eine neue Dimension erfährt. Demgegenüber das lyrich. Ein anderes deuten der situation. Negativ behaftet. Vielleicht, weil rückzug keine Konfrontation sucht?
Und doch dann das verzweifelt anmutende 'bin ich doch hier'.
dann der zweifelnde, bange kern des ganzen. Das das lyrich falsch wahrgenommen wird. Die stille fehlinterpretiert.
Dann wird es schwieriger. Das sich hinein versetzen. Oder zu speziell? Mir kommt ein Seitensprung des lyrdu in den sinn. Umd der wille, es nocheinmal zu versuchen. Und hinter allem die bange frage- ist das gegenüber wirklich genügend frei dafür?
Ein text, der mir am ende - aber auch wirklich da erst- nicht die portion weite gibt, die ich zum eintauchen und eigenlesen brauche. Und dennoch: gerne gelesen.
Gruß - Niko


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